Raumfeld Soundbar im Test
Die Soundbar von Raumfeld versucht, Wünsche zu erfüllen: Der Lautsprecher aus dem Hause Teufel kann viel, sehr viel sogar - und sieht dabei auch noch gut aus.

Der Wunsch nach gutem Klang steht ganz klar im Vordergrund. Aber da gibt es noch die vielen kleinen Begehrlichkeiten: besserer Fernsehton, keine störenden Kabel, ein unsichtbarer Subwoofer, Anbindung an den heimischen Server oder einen Streaming- Dienst, Musik in allen Räumen, digitale und...
Der Wunsch nach gutem Klang steht ganz klar im Vordergrund. Aber da gibt es noch die vielen kleinen Begehrlichkeiten: besserer Fernsehton, keine störenden Kabel, ein unsichtbarer Subwoofer, Anbindung an den heimischen Server oder einen Streaming- Dienst, Musik in allen Räumen, digitale und analoge Eingänge - die WLAN-Soundbar von Raumfeld erfüllt all diese Bedürfnisse.
Viel fehlt da nicht mehr, vielleicht hätten Bluetooth und Air-Play auf unserer Liste gestanden, aber diese Technologien wurden bewusst weggelassen, da weder die eine noch die andere den klanglich hohen Ansprüchen des Raumfeld-Konzepts genügt. Eigentlich schade, denn das hätte die Einsatzszenarien der Soundbar erweitert; so ist man für den drahtlosen Musikgenuss auf die Raumfeld-App angewiesen.
Es gibt Schlimmeres, denn die App ist gut gemacht. So geht die Installation im heimischen Wohnzimmer auch schnell vonstatten. Der Subwoofer sollte idealerweise unterhalb der Raumfeld-Soundbar stehen, aber wer will das schon? Dank der flachen Bauweise und der drahtlosen Verbindung kann der Sub stehen, wo immer eine Steckdose vorhanden ist.
Als erstes verbinden wir die Raumfeld-Soundbar mit dem Fernseher, das geht über HDMI oder einen optischen Toslink. Über Dolby Atmos, DTS oder sonstige Surround-Standards brauchen wir uns den Kopf nicht zu zerbrechen, denn die werden nicht unterstützt. Dafür bietet das Raumfeldsystem vier Klangeinstellungen: Stereo, Arena, Theater, Voice. Letztere verbessert die Sprachverständlichkeit. Das ist nützlich bei Filmen im O-Ton oder wenn Til Schweiger alias Nick Tschiller im Tatort ermittelt.
Aber uns steht der Sinn nicht nach Krimi, sondern nach Action. Schon ertönen die markanten Riffs von AC/DCs "Back in Black" zum Intro von "Iron Man". Das System spielt in der Einstellung Stereo, der Sound kommt sehr gut, laut und unverzerrt, die Dialoge sind verständlich. Was insgesamt auffällt, ist die neutrale Spielweise des Systems. Szenen mit Explosionen oder andere Effekt mit hohen Pegeln donnern ordentlich ins Wohnzimmer, aber man greift nicht unwillkürlich zur Fernbedienung, um die Lautstärke auf nachbarfreundliches Niveau zu trimmen, wie das bei potenten Heimkino-Anlagen viel zu oft der Fall ist.
Das heißt nicht, dass die Raumfeld-Anlage keinen Ärger mit den Nachbarn generieren könnte. Der Bass lässt sich über die App steuern, und der Aktiv-Subwoofer hat Muckis. Im Nachtmodus sinkt dann der Bass-Anteil.
Wir wechseln in den Arena-Modus. Der Raum wird plötzlich breit, es kommt Kino-Feeling auf. Jetzt arbeiten die seitlichen abstrahlenden Chassis voll mit und erzeugen dank der Wellenfeld-Technologie deutlich mehr Raumklang. Die Verständlichkeit der Stimmen kann leiden, bleibt aber immer noch sehr gut. Im Theater-Modus werden die Räume dann kompakter, dafür treten die Stimmen in den Vordergrund. Für welchen Klang man sich entscheidet, hängt vom Wohnraum ab und vom Geschmack.
Uns steht immer noch der Sinn nach Action - jetzt lassen wir die "Transformers" auf die Soundbar los. Hier merkt man den Unterschied zu einem guten 5.1-Setup deutlicher. Trotzdem kommen die Soundeffekte gewaltig rüber, nur halt nicht um den Hörer herum. Mann muss hier eine Grundsatzentscheidung treffen: Will ich Surround mit fünf Lautsprechern und einem Subwoofer oder eine elegante Lösungen mit tollem Klang?
Im Moment würde sich der Autor für letzteres entscheiden, denn der schicke Klangriegel spielt auch hervorragend Musik. Raumfeld unterstützt viele Streaming-Dienste wie Spotify und Co. Für den Test nehmen wir Tidal in HiFi-Qualität. Und weil's so schön war, darf nochmals AC/DC ran mit "Back In Black". Die Riffs kommen saftig, das Schlagzeug ist differenziert, der Gesang präsent. Auch bei höheren Pegeln verliert das System nie den Überblick. Die Einbindung des Subwoofers ist außergewöhnlich gut umgesetzt, der Bass scheint wirklich aus der Soundbar zu kommen. Auch das zarte Stimmchen von Katie Melua tönt fein an unseren Ohren, Adeles Stimme verfügt über viel Körper.

Ausgedehnte Ausflüge in die höchsten Frequenzbereiche kann man dem WLAN-Raumfeld-System nicht vorwerfen, der Klang ist insgesamt sehr ausgewogen. Tiefenstaffelung und eine breite Stereobühne sollte man nicht auch nicht unbedingt erwarten, doch dafür kann man reichlich Zeit für unangestrengtes Musikhören einplanen.
Fazit
Eine elegante und wertig verarbeitete Soundbar im Bauhaus-Stil und ein flacher WLAN-Subwoofer, der unter dem Sofa verschwindet - das Leben kann so einfach sein. Raumfeld hat hier einen exzellenten Job gemacht und erfüllt die Wünsche nach Kinosound, Streaming, HiFi, Multiroom und nach einem Leben ohne Strippen. Kein Bluetooth - das können wir verschmerzen, aber AirPlay hätte schon noch auf unserem Wunschzettel gestanden.