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Standbox

Rosso Fiorentino Certaldo im Test

Die Standbox Certaldo aus der italienischen Manufaktur Rosso Fiorentino ist aufwendig verarbeitet und auf Neutralität getrimmt. Wie klingt sie im Test?

Autor: Wolfram Eifert • 15.1.2013 • ca. 2:40 Min

Rosso Fiorentino Certaldo
Rosso Fiorentino Certaldo
© H. Härle, Archiv, MPS

Echte Wertarbeit finden Audiophile besonders bei kleinen, inhabergeführten Spezialisten, die sich mit Leib und Seele der Qualität ihrer Produkte verschrieben haben - und nicht den Renditeträumen von Investoren und Kapitalgesellschaften. Eine dieser leider viel zu seltenen Pretiosen de...

Pro

  • klingt herrlich kultiviert und detailreich, dazu sehr neutral
  • spielt auch leise sehr delikat
  • erwachsener, gut durchhörbarer Bass

Contra

  • benötigt für satte Pegel kräftige Verstärker
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Echte Wertarbeit finden Audiophile besonders bei kleinen, inhabergeführten Spezialisten, die sich mit Leib und Seele der Qualität ihrer Produkte verschrieben haben - und nicht den Renditeträumen von Investoren und Kapitalgesellschaften. Eine dieser leider viel zu seltenen Pretiosen der Szene ist die Manufaktur Rosso Fiorentino aus Florenz, gelegen auf halbem Weg zwischen Mailand und Rom. Dass Sie von diesem Hersteller möglicherweise noch nie gehört haben, dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass seine Produkte erst seit 2006 erhältlich sind. Rosso Fiorentino ist der Name eines Florentiner Künstlers aus dem frühen 16. Jahrhundert, der von Kennern in einem Atemzug mit Michelangelo und Leonardo da Vinci genannt wird.

Rosso Fiorentino Certaldo: Aufbau

Der Testbeitrag heißt kurz und bündig Certaldo. Die konservativ geformte, konstruktiv hochmoderne Säule zeigt sich extrem gediegen in Aluminium und echtem Leder. Das Gehäuse ist ungewöhnlich schwer und wurde aufwendig auf Stabilität und Neutralität getrimmt. Die Seitenteile basieren auf einem hochfesten Fasermaterial, das von mikroskopisch kleinen Marmorpartikeln beruhigt wird. Zusätzlich sind an strategisch wichtigen Stellen elastische Dämmplatten angebracht.

Die in sich bereits sehr stabile Aluminium-Schallwand ist über Stahlstreben mit der Rückwand verbunden, um so die Neutralität auf die Spitze zu treiben. Der für die Preisklasse um 4.000 Euro außergewöhnlich komplexe Aufbau soll sicherstellen, dass der nie vollständig unterdrückbare Klangbeitrag des Gehäuses so gering wie möglich ausfällt und keine problematischen Frequenzspitzen enthält.

Rosso Fiorentino Certaldo

Ähnlich wie die Grand Mezza von Opera bietet die Certaldo drei Konuschassis für Mitten und Bässe, die allerdings anders beschaltet sind. Während bei der Wettbewerbsbox nur zwei Treiber mit Basssignalen versorgt werden, sind es bei der Certaldo drei. Ein Treiber dient zusätzlich als Mitteltöner, so dass die Akustiker von einer Konstruktion mit zweieinhalb Wegen sprechen. Ein Bassreflexrohr oben an der Boxenrückseite und ein weiteres bodennah angeordnet im Sockel sichern eine besonders gleichmäßige und kraftvolle Raumanregung bei tiefsten Bässen. Klassisch konzipiert ist der Hochtonbereich, der von einer sehr linear arbeitenden Textilkalotte bestritten wird. Die Innenverkabelung stammt vom Strippenpapst Van den Hul. Das Terminal ist eine Sonderanfertigung aus Kupfer, der höheren Kontaktsicherheit wegen mit Silber und Gold veredelt.

Rosso Fiorentino Certaldo: Hörtest

Die extrem klangneutrale, aber auch recht leise Italienerin forderte zunächst einen angemessenen Pegelausgleich. Der Bajazzo-Einspielung fehlte im ersten Moment das anspringende Element der Chario oder der Opera, dann aber stellt man fest, dass die Rosso Fiorentino extrem gut auflöst und von allen Vergleichsboxen die geringste Konzentration beim Hören verlangt. Man gewinnt den Eindruck, ein letzter Schleier würde weggezogen und spürt, wie ergreifend lebensecht eine fast 30 Jahre alte Einspielung klingen kann. Selbst wenn im Hintergrund der Live-Aufnahme nicht näher definierbare Saalgeräusche zu orten sind, leidet die Verständlichkeit nicht.

Ähnlich souverän meistert die Certaldo das energetisch herausfordernde Album von Triband, das mit sattem Ton und dynamisch wohlsortiert dargeboten wird. Auch die Rosso ist keine Box für Extrempegel, doch sie behält ihren herrlich distinguierten Charakter über den gesamten nutzbaren Dynamikbereich. Wer einen vornehm klingenden, perfekt ausbalancierten Schallwandler sucht, dürfte mit dieser Box sehr glücklich werden.

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