Mittelklasse-Smartphone

Samsung Galaxy A52 5G und A72: Kameras im Test

14.5.2021 von Andreas Seeger und Wadim Herdt

ca. 3:30 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Samsung Galaxy A52 5G und Galaxy A72 im Test
  2. Samsung Galaxy A52 5G und A72: Kameras im Test
Samsung Galaxy A52 5G Kamera
Sowohl Galaxy A52 5G als auch A72 haben ein 64-MP-Weitwinkel und ein 12-MP-Superweitwinkel.
© Samsung

Samsung Galaxy A52 5G und A72 besitzen eine Weitwinkelkamera und ein Ultraweitwinkel, das A72 zusätzlich ein Tele. Wie schneiden sie im camera quality benchmark ab?

Samsung stattet die Modelle A52 und A72 mit einer 64-MP-Weitwinkelkamera und einem 12-MP-Ultraweitwinkelmodul aus. Nur das A72 hat zudem ein optisches Dreifachzoom mit 8-MP-Sensor.

Das Weitwinkelmodul

Samsung verwendet als Hauptkamera eine Weitwinkelkamera mit einem 64-MP-QUAD-Sensor, der Bilder mit 64- oder 16-MP-Auflösung liefert. Es handelt sich um das 64-MP-Modul aus dem teureren Smartphonemodell Galaxy S21+: Dank der hohen Qualität der Aufnahmen mit 64 Megapixeln ist dessen Weitwinkelkamera eine der besten auf dem Markt.

A52 und A72 können da nicht mithalten. Im Labor schneiden sie im Vergleich sehr ähnlich ab – mit minimalem Vorteil für das A52. Für beide gilt: Die Aufnahmen mit 16 Megapixeln erzielen auf allen gemessenen Helligkeitsstufen eine bessere Punktwertung als die 64-MP-Dateien. Bei viel Licht ist die maximale Auflösung eine Option. Die Signalverarbeitung, die bei Samsung leider fast immer zu motiviert ans Werk geht, kann bei den 64-MP-Bildern feinere Details etwas besser erhalten. Kontrastanhebung und Kantenaufsteilung sind weniger stark ausgeprägt, sodass der Bildeindruck angenehmer ist. Abgesehen von einer zu harten Abstimmung liefern die JPEGs mit 16 Megapixeln hier eine durchschnittliche Qualität.

Mit nachlassendem Licht sollte man zur 16-MP-Auflösung wechseln, denn dann bieten die 64 Megapixel keine Vorteile mehr, belegen aber mehr Speicherplatz. Im Vergleich zu den Aufnahmen bei viel Licht fällt die Feinzeichnung sichtbar ab. Samsung hält das Rauschen nach wie vor niedrig, doch dabei gehen Strukturen verloren. Wird es dunkel (5 Lux) geht die Weitwinkelkamera in den Nachtmodus, der die Sensordaten in 12-MP-Bilder verrechnet. Einen weiteren Abfall der Bildqualität kann das nicht verhindern, aber die Ergebnisse sind durchaus okay.

Die Kamera mit Normalbrennweite

Die Kamera mit der Normalbrennweite, also das Zweifachzoom, nutzt in beiden Smartphones den mittleren Bereich des Weitwinkelsensors. Das Ergebnis sind stets Fotos mit 16 Megapixeln – allerdings mit überraschenden Differenzen zwischen A52 und A72. Obwohl beide Geräte die gleiche Weitwinkelkamera einsetzen und auch beide in der Weitwinkelmessung fast gleich abschneiden, ist die Signalabstimmung nun unterschiedlich.

Das A52 geht mit Details schonender um als das A72, das stärker und auch recht grob eingreift. So spricht das Ergebnis klar für das A52, dessen Aufnahmen schlicht mehr Zeichnung aufweisen. Auch die Normalbrennweite des A52 verliert gegenüber dem Weitwinkelmodul an Auflösung, doch bei viel Licht bleiben die Bilder überzeugend.

Mit nachlassendem Licht büßt aber auch das A52 zu viele Strukturen ein, um eine Alternative als Portraitobjektiv zu bieten. Für das A72 gilt es umso mehr. Bei Dunkelheit wechseln beide Geräte erneut in das 12-MP-Nachtprogramm des Weitwinkelmoduls – die Ergebnisse bleiben aber schlecht.

Das Telemodul

Wie das Oneplus 9 Pro ist das A72 mit einer 8-MP-Telekamera ausgestattet, hier als optisches Dreifachzoom mit Bildstabilisator ausgelegt. Das A52-Modell nutzt auch für längere die Weitwinkelkamera. An sich ist eine Extrakamera gut und bewährt sich auch in bestimmen Szenarien. Im Vergleich zu anderen Teleeinheiten schneidet die des A72 dennoch schlecht ab und landet auf einem der hinteren Plätze.

Bei viel Licht sorgt die aggressive Signalverarbeitung für knackig abgestimmte Bilder ohne Rauschen und mit harten Kanten. Doch das geht zu Lasten der Feinzeichnung. Das Detailniveau ist niedriger als bei Oneplus und kann bestenfalls als befriedigend bezeichnet werden. Dennoch eignet sich die Optik für Portraits – sofern man Motive groß abbildet.

Bei weniger Licht (200 Lux) nehmen die Artefakte und das Rauschen zu, und die Detailzeichnung reduziert sich deutlich. In Dunkelheit wechselt das Gerät automatisch zur Weitwinkelkamera und fotografiert die Szene dann mit einem Digitalzoom, dessen Auflösung auf 12 Megapixel interpoliert wird. Das Ergebnis fällt entsprechend enttäuschend aus.

Die Superweitwinkelkamera

Samsung stattet das A52 und das A72 mit dem gleichen 12-MP-Ultraweitwinkelmodul aus. Im Labor schneiden beide Geräte sehr ähnlich ab. Gegenüber dem A32 und dessen 8-MP-Ultraweitwinkelmodul macht die Bildqualität beider Smartphones einen Schritt nach vorn – doch der bleibt klein.

Bei viel Licht ist die Ultraweitwinkelkamera zwar nicht gut, aber nutzbar. Die Aufnahmen wirken leicht verwaschen – Samsung hält sich mit Kontrastverstärkung etwas stärker zurück als sonst. Auch wird die Verzeichnung besser korrigiert als im A32, sodass vertikale Linien fast ohne Krümmung abgebildet werden. Doch das Detailniveau ist zu niedrig, um Fotografen zufriedenzustellen. Mit nachlassendem Licht nimmt die Qualität erwartungsgemäß ab – dann raten wir zum Verzicht auf den großen Bildwinkel.

Fazit

Durchschnittlich – so kann man die fotografische Leistung von Samsung A52 und A72 bezeichnen. Die Weitwinkelkamera arbeitet grundsolide, ohne Höhe- oder Tiefpunkte. Als Normalkamera eingesetzt dient sie nur im A52 und ausschließlich bei viel Licht als ernstzunehmende Option, wenn die Motive groß abgebildet werden.

Beim A72 sollte man dann lieber zum Tele greifen, das ebenfalls nur bei Helligkeit verwertbare Aufnahmen liefert. Das gilt im Grunde auch für das Ultraweitwinkelmodul, das jedoch immer eine „deutliche Kompromissbereitschaft“ erfordert.

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