Samsung-Flaggschiffe 2019
Galaxy S10, S10+ und S10e: Samsung-Smartphones im Praxistest
Samsung bringt zum 10 jährigen Galaxy-Smartphone-Jubiläum mit dem Galaxy S10+, dem Galaxy S10 und dem Galaxy S10e einen Dreier-Pack seines diesjährigen Flaggschiffs auf den Markt. Ab Sommer soll dann auch das S10 5G für Furore sorgen. Wir konnten uns das Quartett in London für einen Praxistest bereits näher anschauen.
- Galaxy S10, S10+ und S10e: Samsung-Smartphones im Praxistest
- Galaxy S10e, Galaxy S10 5G, KI-Funktionen und Fazit

Noch vor dem MWC in Barcelona hat Samsung das Geheimnis um seine neuen Flaggschiffe gelüftet. Wobei Geheimnis mittlerweile zu hoch gegriffen ist, denn die zahlreichen Leaks der vergangenen Wochen konnten bereits ein sehr genaues Bild der neuen Samsung-Smartphones Galaxy S10, Galaxy S10+ und Galaxy S10e zeichnen.
Herausgekommen sind auf jeden Fall, soviel sei an dieser Stelle schon einmal verraten, verdammt starke Allround-Modelle, die im Vergleich zu den Vorgängern Galaxy S9 und Galaxy S9+ im Detail nochmals verbessert und um neue Funktionen aufgewertet wurden. Dies ist aber auch nötig, denn Huawei holt bei den Marktanteilen in großen Schritten auf die Koreaner auf und in der connect-Bestenliste liegen sie bereits in Front, was sich nun zum Galaxy-Jubiläum aber ändern soll.
Galaxy S10 und Galaxy S10+ mit Infinity-O-Displays und Ultaschall-Fingerprintsensor in der Anzeige
Das Galaxy S10 und Galaxy S10+ sind, wie zu erwarten war, mehr als eine Evolutionsstufe im Vergleich zu ihren Vorgängern. Die Curved-OLED-Displays sind nochmals deutlich angewachsen und bieten nun 6,1 Zoll und 6,4 Zoll in der Diagonalen, jeweils im 19:9-Format. Zum Vergleich waren es beim Galaxy S9 noch 5,8 Zoll und 6,2 Zoll beim Galaxy S9+. Auffälligstes Merkmal sind jedoch die „Infinity-O-Displays“ der Newcomer, denn hier schauen die Frontkameras des Duos durch Öffnungen innerhalb des Displays dem Nutzer entgegen und wirken so deutlich harmonischer als die ganzen Notch-Varianten. Dadurch besitzt das Galaxy-S10-Duo kaum noch eine Displayumrandung und die Außenabmessungen des Duos liegen trotz der größeren Displays auf dem Level der Vorgängermodelle.
Lesetipp: Galaxy S10+ im Test
Die Auflösung liegt dabei erneut auf feinem Quad-HD+-Niveau und die Darstellung der Vorseriengeräte war bereits Spitzenklasse. Die Inhalte wurden knackscharf, farbstark und mit hohem Kontrast wiedergegeben und beweisen so einmal mehr, dass Samsung mit die besten Smartphone-Displays baut.
Als echtes Highlight kommen Galaxy S10 und Galaxy S10+ mit einer absoluten Weltneuheit daher, denn das Duo sind die ersten Smartphones auf dem Markt, die mit einem Ultraschall-Fingerprintsensor unter dem Display aufwarten können. Dies soll eine nochmals deutlich verbesserte Sicherheit und erhöhten Komfort bieten. In der Vorführung klappte der Entsperrvorgang problemlos. Allerdings müssen wir dieses Detail dann in einem späteren Labortest genauer untersuchen.
Slideshow: Samsung Galaxy S10, S10+ und S10e
Edles Keramikgehäuse beim Galaxy S10+
Auch in Punkto Gehäuse hat sich was getan, denn trotz der mit 3400 mAh beim Galaxy S10 und 4100 mAh beim Galaxy S10+ deutlich potenteren Akkus im Vergleich zu den Vorgängern, konnte die Gehäusehöhe um einige Zehntelmillimeter verringert und auf unter 8 Millimeter reduziert werden. Geblieben sind ein feiner Metallrahmen, der Schutz gegen Wasser und Staub nach IP68 sowie Gorilla Glas als Schutz für die Oberflächen bietet.
Im Gegensatz zum Galaxy S10, das wie üblich Glas auf dem Rücken trägt und in den Farben Weiß, Schwarz, Blau und Grün erhältlich sein soll, hat Samsung dem Galaxy S10+ eine tolle Rückseite aus Keramikverbundstoff in Weiß oder Schwarz verpasst. Das Material sieht nicht nur todschick aus, sondern ist auch härter als Glas und liegt in diesem Punkt dicht bei einem Diamanten. Die Haptik liegt hier dann tatsächlich nochmals einen Tick über der Glasrückseite des Galaxy S10. Richtig edel und schick sind aber beide Varianten.
Potente Hardware mit KI, bis zu 1,5 TB Speicher und Wireless PowerShare
Unter der feinen Hülle der Galaxy S10-Modelle kommt die jüngste Prozessorgeneration aus dem Hause Samsung zum Einsatz. Der Exynos 9820 kommt in 8-nm-Technik, besitzt acht bis zu 2,7 GHz schnelle Kerne und eine Neural Processing Unit (NPU) für künstliche Intelligenz. Auch die Connectivity-Abteilung ist mit LTE Cat.20, Bluetooth 5.0 und dem neuen Standard ax-WLAN auf dem neusten Stand. Dazu gesellt sich ein Hybrid-Slot, der entweder eine zweite Nano-SIM-Karte oder aber eine Micro-SD-Speicherkarte mit bis zu 512 GB aufnimmt.
Apropos Speicher, hier gibt es jeweils zwei Varianten. So soll das Galaxy S10 in den Versionen 8 GB/128 GB und 8 GB/512 GB kommen. Letztere Kombination ist beim Galaxy S10+ dann Standard und wird von sage und schreibe 12 GB RAM und 1 TB Nutzerspeicher getoppt. Wer jetzt noch den Micro-SD-Slot maximal bestückt, der hält dann unglaubliche 1,5 TB in seinen Händen.
Ein weiteres Highlight ist zudem „Wireless PowerShare“. Die Funktion kann in den Schnelleinstellungen aktiviert werden und verwandelt die Galaxy S10-Modelle dann in eine Wireless-QI-Powerbank, über die sich dann kompatible Geräte wie Smartphones, Wearables oder auch Zubehör drahtlos laden lassen. Dies klappt sogar, wenn das Galaxy S10-Modell am Netzteil hängt und selbst geladen wird.

Neue Triple-Kamera, aber auch hohe Preise!
In Punkto Kamera kommen beide Modelle mit einer Dreiereinheit auf der Rückseite daher. Zwei Sensoren sind bereits aus dem Galaxy S9+ bekannt. Die Hauptkamera löst mit 12 Megapixel auf, bietet Dual Pixel, einen optischen Bildstabilisator, eine Variable Blende (F1.5/F2.4) und einen Erfassungsbereich von 77 Grad. Der Sensor für Teleaufnahmen kommt ebenfalls mit 12 Megapixel, optischem Bildstabilisator und einer Blende F2.4 sowie 45 Grad. Neu ist dagegen der Superweitwinkelsensor mit 16 Megapixel (Blende F2.2) und 123 Grad Erfassungswinkel. Damit decken das Galaxy S10 und Galaxy S10+ alle wichtigen Einsatzzwecke bei der Smartphone-Fotografie ab. Bei den Foto-Modis wurde die Szenenerkennung um 10 weitere Motivgruppen erweitert, was in Summe nun zu 30 Gruppen führt, aus denen die Smartphones auf Wunsch die passende Voreinstellung für das jeweilige Motiv aussuchen.
Auch in Punkto Video hat sich einiges getan. So beherrschen die Jubiläumsmodelle HDR10+ für lebendige und detaillierte Aufnahmen. Damit die nicht verwackelt werden, gibt es zudem eine Action-Cam-Videostabilisierung. Die Frontkameras lösen mit 10 Megapixel auf, bieten Dual Pixel, eine lichtstarke Blende F1.9 sowie 4k-Videoaufnahme. Beim Galaxy S10+ gesellt sich dann sogar noch ein zweiter Sensor mit 8 Megapixel hinzu, der sich um die Tiefenmessung für Bokeh kümmert.
Die Summe der Verbesserungen treibt aber leider auch den Preis weit in die Höhe. So kostet das Galaxy S10 je nach Speicher-Variante 899 Euro oder 1149 Euro und das Galaxy S10+ mindestens 1249 Euro. Wer sich bei Letzterem für die 1-TB-Variante entscheidet, der muss dann mit satten 1599 Euro rechnen. Puh, das ist wirklich viel!