TCL 65P7K im Check: Viel Leistung für wenig Geld
Runde 650 Euro für 65 Zoll mit QLED: Der TCL 65P7K will einen günstigen Einstieg in die QLED-Technik liefern und schneidet in unserem Check solide ab.

QLED steht für präzise, satte Farben und starke Kontraste: also ein tolles Bild. Für kaum 650 Euro will TLC mit dem 65P7K genau dies in stattlichen 65 Zoll ins Wohnzimmer bringen. In unserem Check schauen wir uns an, wie das Bild mit gängigen Zuspielern und installierten Apps performt; wie aktue...
QLED steht für präzise, satte Farben und starke Kontraste: also ein tolles Bild. Für kaum 650 Euro will TLC mit dem 65P7K genau dies in stattlichen 65 Zoll ins Wohnzimmer bringen. In unserem Check schauen wir uns an, wie das Bild mit gängigen Zuspielern und installierten Apps performt; wie aktuelle Gaming-Hardware mit den Features harmoniert und wie gut die Einbindung ins Heimkino funktioniert.
QLED-Panels leisten einen super Job, wenn es darum geht, ein starkes Bild auf die Mattscheibe zu bringen. Vorausgesetzt, es handelt sich um echte, vollwertige QLEDs. Die sind beim Blick auf das Panel leider nicht in Gänze zu finden. Local Dimming fehlt ebenso. Für Bild-Enthusiasten sind somit zwar die Voraussetzungen für Fake-QLEDs erfüllt. Die sind für den Preis und das immer noch Gebotene aber einfach zu verschmerzen. Mehr dazu im Folgenden.

Für rund ein Viertel des Preises weniger als beispielsweise beim 65Q7C (zum Test) gibt es Abstriche, die erneut Highperformer und Pixelliebhaber aufstöhnen lassen könnten. Die 4K-Auflösung bleibt zwar erhalten. 120Hz sind auf dem 60Hz-Panel aber nicht möglich. Beim Spielen werden diese nur erreicht, weil TCL seine "Dual Line Gate"-Technologie nutzt. Dabei wird Bandbreite auf Kosten der Auflösung gespart, um im gleichen Zug die Bildwiederholrate zu erhöhen. Im Klartext heißt das: 120Hz beim Spielen werden erreicht, indem nur noch 2.560 x 1.440 statt 3.840 x 2.160 Pixel angezeigt werden.
Soviel zu den ersten wichtigen Informationen vom Datenblatt. Wen das nicht abschreckt und wer immer noch eine höhere Priorität beim Budget sieht, liest hier gerne weiter.
TCL 65P7K: Technische Daten
Merkmal | Spezifikation |
---|---|
Bildschirmdiagonale | 65 Zoll / ~165 cm |
Auflösung | 3840×2160 (4K Ultra HD) |
Panel, Typ / LCD Variante | VA (nicht IPS), mit Quantum Dot / QLED-ähnlich |
Hintergrundbeleuchtung, Art | Direct-LED (Full Array LED, kein Local Dimming) |
Bildwiederholfrequenz, nativ | 50/60 Hz |
HDR-Formate | unterstützt HLG, HDR10, HDR10+, Dolby Vision |
Gaming Features | VRR (variabel), ALLM, Dolby Vision Gaming, Dual Line Gate zur Unterstützung von 120 Hz bei reduzierter Auflösung |
HDMI-Anschlüsse | 3 Stück |
HDMI-eARC/ARC | vorhanden, ja |
USB Anschlüsse | Anzahl, 2x USB-A |
Netzwerk / Drahtlos | WLAN 5, Bluetooth 5 |
Audio-Ausgänge | Digital / Optisch / Kopfhörer, digital optisch vorhanden, eARC vorhanden, Kopfhöreranschluss |
Prozessor / Chip | TCL AiPQ Prozessor |
Betriebssystem | Google TV |
Audio-Leistung | 2x10W |
Abmessungen / Gewicht | Maße ca. 144,4x83,1x7 cm ohne Fuß, mit Fuß Tiefe ca. 32 cm, Gewicht ca. 15,8-16 kg |
Tuner / Empfang | DVB-C/T/T2, DVB-S/S2, HEVC (H.265) |
Sonstige Besonderheiten | CI+ 1.4 Slot, HbbTV, Sprachsteuerung, Bildschirmübertragung (Google Cast / Miracast) |
Verarbeitung:
Für einen Einstiegs-QLED bzw. Einsteiger-4K-TV liefert der 65P7K erstaunlich viel. Der Rahmen ist schlicht und funktional, größtenteils aus Kunststoff, ebenso die Standfüße; nichts Hochwertiges wie Metall oder besonders auffälliges im Design, aber solide. Die Rückseite ist relativ flach und wirkt nicht klobig. Insgesamt wirkt das Gerät preisgerecht verarbeitet, ohne große Mängel, aber auch ohne Luxus.
Bedienung
Die Fernbedienung ist einfach gestaltet, funktional und liegt angenehm in der Hand. Die Benutzeroberfläche via Google TV bietet die üblichen Streaming-Apps und Smart-Features. Bei der Performance gibt sich der P7K etwas träge. Das ist in der Preisklasse aber nichts Ungewöhnliches.

Bildqualität
Ein Kritikpunkt von uns ist, dass Bewegungen bei 24p-Filmen nicht perfekt geglättet werden. In manchen Fällen wirkt es zu weich oder leicht unscharf. Ein 3:2-Pulldown ist zu beobachten. Um dies per Bewegungsglättung auszubügeln, bedarf es recht hohen Einstellungen für die Korrektur.
Die Stärken liegen klar in der Farbdarstellung: Dank Quantum Dot / breiterem Farbraum sehen Farben lebendig aus, aber nicht überdreht. Der TV bietet natürliche Farben, gute Schattendetails, insbesondere in dunkleren Szenen, obwohl die Hintergrundbeleuchtung nicht so leistungsfähig ist wie bei anderen Geräten.

Die maximale Helligkeit ist mit etwa 350 Nits eher moderat, was HDR-Inhalte in hellen Räumen limitiert – in dunkler Umgebung sind die HDR-Highlights aber brauchbar. Schwarzwert / Kontrast sind durch das VA-Panel typisch gut, aber mit Schwächen bei sehr dunklen Szenen, etwa ein leichter grauer Schleier.


* Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com
Übrigens: Während des Checks am Windows-PC stellten wir fest, dass das 4K-60Hz-Bild bei 100% Skalierung für die Schrift sehr scharf ist und mit "RGB 4:4:4"-Unterstützung im "Spielmeister"-Modus die vollen Farbinformationen liefert. Damit eignet sich der 65P7K auch als Desktop-Bildschirm, wenn beim Arbeiten eine übergröße Fläche gewünscht ist und der optimale Sehabstand eingehalten werden kann.
Ton
Kommen wir zu einem Kritikpunkt, der sich im Einsatz zum Glück durch externe Lautsprecher schnell lösen lässt: der Ton! Der Klang ist funktional, um es freundlich auszudrücken. Verschiedene Voreinstellungen wie Spiel, Kino oder Musik variieren scheinbar willkürlich die Werte für Hall bzw. Surroundeffekt, Intensität der Höhen und die Lautstärke einzelner Klangelemente. Je nach Quellmaterial - etwa beim HD-Fernsehen - war auch mal kaum ein Unterschied zu hören.
Tiefbass oder eine kräftige Wirkung in Filmen fehlen, der Sound wirkt sehr dünn und hohl, besonders bei Action oder in großen Räumen. Musik sollten Sie - wenn Sie ebenjene lieben und schätzen - besser meiden. Es fehlt an Volumen und räumlicher Fülle.

Anschlüsse und Mediensupport:

Wie sieht es dafür bei den Anschlüssen aus? Die Antwort: sehr ordentlich für den Preis. Drei HDMI-Eingänge, davon einer mit eARC, USB-Anschlüsse, optischer Audioausgang, Netzwerkanschluss (RJ-45), WLAN und Bluetooth – das deckt die meisten Bedürfnisse ab. Der CI+-Schacht ist für Nutzer mit PayTV-Empfang interessant.

Kleinere Einschränkungen könnten sein, dass es keine topaktuellen HDMI-Versionen mit voller Bandbreite sind. Aber für die meisten üblichen Anwendungen in Nicht-Gaming-Sphären ist alles da. Dennoch sind für den 120Hz-DLG-Modus VRR und ALLM enthalten. HLG, HDR10, HDR10+ und Dolby Vision stellen sicher, dass es bei der Bildunterstützung an nichts mangelt. Dolby Digital, Dolby Digital Plus, Dolby Atmos, DTS und DTS Virtual:X sorgen für die gleichen Topnoten in der Kategorie Ton (wenn er weitergeleitet wird).
Fazit: Für wen ist dieser Fernseher sinnvoll?
- Für Budgetbewusste, die eine große Bilddiagonale (65 Zoll), moderne Ausstattung und gute HDR-Features wollen, aber nicht die höchsten Ansprüche an Spitzenhelligkeit, Motion-Perfektion oder Klang haben.
- Für Gaming ist er dank ALLM und VRR brauchbar, obwohl bei 120 Hz eine Reduktion der Auflösung nötig ist.
Wo sind die Kompromisse?
- In sehr hellen Räumen wird HDR-Eindruck limitiert sein.
- Klanglich reicht es für Alltag und Serien, aber nicht für ein immersives Kinoerlebnis ohne zusätzliche Lautsprecher.
- Die Bewegungsdarstellung bei Film-24p oder schnellen Action-Szenen ist für diejenigen, die darauf achten, nicht optimal.
Dennoch: Filmliebhaber mit knappem Budget und externen Lautsprechern werden glücklich. Sind Sie als Spieler nicht zu enthusiastisch, kommen Sie ebenso auf Ihre Kosten.
TCL 65P7K: Messungen aus dem Test
Merkmal | Messung |
---|---|
Einschaltzeit | 6 Sekunden |
Schwarz (ISO) | 0,313 |
Weiß (ISO) | 301,270 |
Weiß HDR | 366 |
Schwarzwert | 0,047 |
Spitzenweiß | 330,378 |
Gamut | 100 % |
Gamut HDR | 72 / 94 % |
ISO-Kontrast | 962:1 |
InBild-Kontrast | 4309:1 |
Dynamischer Kontrast | 7089:1 |
Stromverbrauch max. | 133 W |
Stromverbrauch Öko (150cd) | 61 W |
Stromverbrauch Standby | 0,36 W |