Sony Xperia 5 V im Test: Starke Kamera, lange Akkulaufzeit

Sony komplettiert mit dem Xperia 5 V ihr diesjähriges Smartphone-Lineup. Das Phone steht knapp hinter dem Spitzenprodukt Xperia 1 V. Heißt: Hier gibt es leicht abgespeckte Oberklassetechnik und dennoch Topverarbeitung. Vor allem kompakt ist das Xperia 5 V. Im Test klären wir, wie es sich zum Preis von 999 Euro schlägt.

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Sony Xperia 5 V: Kompakte Maße, hervorragend verarbeitet

Haptisch waren Sonys Smartphones schon immer Feinkost. Da reiht sich das Xperia 5 V mit seiner matten Glasrückseite und dem ebenfalls matten Alurahmen nahtlos ein. Trotz der edlen Materialien wiegt das Smartphone mit 182 Gramm für ein Topgerät recht wenig.

Mit seinen schmalen Abmessungen von 154 x 68 x 9 Millimetern liegt das Xperia 5 V zudem sehr gut in der Hand. Sony nutzt dabei wie üblich ein 21:9-Format. Sollte das Phone die Hand einmal ungewollt verlassen und auf Wasser treffen, muss man sich dank IP68-Schutz keine Gedanken machen.

Der Powerknopf im Rahmen dient gleichzeitig als Fingerprintsensor. Seinen Job erledigt er zuverlässig, solang man trockene Hände hat.

Selten im Jahr 2023: Sony hält weiterhin am Klinkenanschluss fest. So lassen sich auch High-End-Kopfhörer per Kabel ans Xperia 5 V anschließen. Oben und unten im Rahmen befinden sich außerdem zwei waschechte Stereo-Speaker, die zur Front abstrahlen. Das ist vor allem beim Schauen von Videos oder Gaming top. Mit 78 dB spielen die Speaker allerdings nicht ganz so laut wie bei anderen Phones. Auch der Bass ist weniger stark ausgeprägt, dafür sind die Mitten recht präsent. Einen Nachteil haben die Lautsprecher, denn sie nehmen vergleichsweise viel Platz ein, wodurch der obere und untere Displayrahmen mit fünf Millimetern sehr breit ausfällt.

Xperia 5 V mit schlankem Display

Das Display des Xperia 5 V hat damit außerdem ein niedriges Screen-to-Body-Verhältnis von 83 Prozent. Bei Android-Top-Phones selten ist die ebenfalls kompakte Diagonale von 6,1 Zoll, auf der sich 1.080 x 2.520 Pixel verteilen. Eine flüssige Bildwiederholrate von 120 Hz ist gesetzt, aber nicht variabel. Ergo regelt das OLED des Xperia 5 V nicht je nach angezeigtem Inhalt die Wiederholrate automatisch. Der Akkulaufzeit tut das jedoch nicht weh, wie wir später erfahren werden.

Die Displayqualität ist insgesamt sehr gut. So punktet das OLED mit einer hohen Helligkeit im Alltag von 611 Candela und einem starken Boost von 882 Candela. Zusammen mit dem sehr guten Tageslichtkontrast von 1:24 ergibt sich selbst unter Sonneneinstrahlung eine top Ablesbarkeit. Zumindest, wenn man von oben aufs Panel schaut. Die Anzeigequalität des Xperia 5 V ist nämlich etwas blickwinkelabhängig.

Ansonsten bietet Sony über das System vielfältige Bildeinstellungen. Angefangen beim Weißabgleich, der sich entweder mittels Presets oder gar detailliert in Kelvin wählen lässt. Außerdem kann man die Farbskala wählen. Dabei gibt es einen Creator-Modus, der 10-bit-Farbe und HDR bietet, sowie eine originalgetreue Reproduktion von Filmfarben. Im Standardmodus stehen Echtzeit-HDR und Videobildoptimierung zur Verfügung.

Viel Leistung, aber zu wenig Speicher

Sony verbaut im Xperia 5 V Qualcomms Top-Chip, den Snapdragon 8 Gen 2 mit 8 GB RAM. Leistung hat man als Nutzer bei weitem genug. Sowohl zum Zocken also auch für Multitasking oder jedwede andere leistungshungrige Aufgabe. Dementsprechend flüssig bedient sich auch das System. Sparsam geht Sony mit dem Speicher um und liefert das 5er nur mit 128 GB aus, wovon magere 96 GB übrigbleiben. Auch, wenn man diesen per microSD-Karte erweitern kann: für ein 1.000-Euro-Smartphone sind 128 GB in der Oberklasse zu wenig Speicher.

Die restliche Connectivity ist auf sehr gutem Niveau. Neben aktuellem Bluetooth 5.3 und WiFi 6E gibt es einen schnellen USB-3.2-Port. Eine Dual-SIM-Nutzung ist ebenfalls möglich, wobei man eine physische Nano-SIM und eine E-SIM verwenden kann. Auf der Ausstattungsliste fehlen uns nur Ultra-Wideband und ein Desktopmodus.

Bei den WLAN-Messungen im Labor haben wir gemischte Ergebnisse festgestellt. So ist der mittlere Durchsatz im Download mit 967 Mbit/s soweit unauffällig und auf hohem Niveau. Gerät beim Download eine Wand zwischen Router und Xperia 5 V, wird die Leistung überdurchschnittlich stark gedämpft und erreicht nur noch einen Durchsatz von 210 Mbit/s. Da liefern andere Top-Phones teils über 100 Mbit/s mehr.

Native Software

Sony liefert das Xperia 5 V mit aktuellem Android 13 aus. Wie üblich ist die Nutzeroberfläche nativ gehalten, bekommt von Sony also kein angepasstes Design übergestülpt. Die Japaner versprechen einen Software-Support von zwei weiteren Android-Updates und über drei Jahre Sicherheitspatches. Im Vergleich mit anderen Herstellern wie Xiaomi, Google, Honor und natürlich Samsung ist das eher wenig.

Durch das schlichte Design findet man sich schnell zurecht und profitiert von einer einfachen Bedienung. Auf Features wie Zweitprofile für seine Social-Apps oder ausschweifende Design-Möglichkeiten á la Samsung und Co. muss man derweil verzichten. Hilfreich ist die Seitenleiste, über die man einen Schnellzugriff auf die zuletzt genutzten Apps und Funktionen hat.

Xperia 5 V mit guter Fotoqualität bei Dunkelheit

Bei der Kameraausstattung kooperiert Sony wieder mit Optikspezialist Zeiss, der die Objektive für das Xperia 5 V kalibriert hat. Zum letztjährigen Modell streichen die Japaner das Tele. Allerdings bekommt das Xperia 5 V den hochauflösenden, optisch stabilisierten 48-MP-Hauptsensor des Xperia 1 V. Auch das Ultraweitwinkel mit 12 Megapixeln Auflösung übernimmt das 5er. Dementsprechend kann sich die Fotoqualität sehen lassen. Sony verbessert vor allem die Qualität bei Dunkelheit und schlägt in dem Bereich beim Weit- und Ultraweitwinkel sogar Apples iPhone 14 Pro Max und das Google Pixel 7 Pro - beides allerdings Vorjahresmodelle. Eine detaillierte Beschreibung der Kameraqualität finden Sie auf der nächsten Seite.

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Sony spielt gleich drei Kamera-Apps aufs Xperia 5 V, wobei zwei davon speziell für Videoaufnahmen sind. Die Standard-App ist weiterhin grafisch nicht sehr modern gehalten und wir vermissen immer noch einen Makro- sowie Zeitraffermodus. Dennoch kommt man sich hier vor, als würde man mit einer richtigen Systemkamera fotografieren. Man hat nämlich die Wahl zwischen unterschiedlichen Modi wie „Verschlusszeit Priorität“, „Manuelle Belichtung“ oder natürlich auch einem Automatikmodus. Je nachdem, wie fein man seine Einstellungen selbst wählen möchte. Stark ist die hohe Serienbildgeschwindigkeit von bis zu 30 fps bei gleichzeitigem Autofokus. Wie bei Sonys Systemkameras erkennt dieser selbst Augen.

Videos nimmt man in 4K auf und das sogar mit bis zu 120 fps – das wird von wenigen Phones unterstützt. Mit an Bord ist zudem das Farbprofil S-Cinetone, das Sony aus ihren Kinokameras übernimmt. Es ist auf eine besonders natürliche Farbwiedergabe ausgelegt. Wer richtig in die Smartphone-Filmerei einsteigen möchte, dem bietet Sony mit den Apps „Video Pro“ und „Cinema Pro“ eine riesige Einstellungstiefe. Dort kann man auch den Bildstil „Venice“ wählen, der Sonys namensgebender Kinokamera entstammt.

Xperia 5 V mit starker Akkulaufzeit und guten Messwerten

Geladen wird das Xperia 5 V mit maximal 30 Watt, was in der Oberklasse eher mittelmäßig ist. Ein entsprechendes Netzteil und Kabel sollte man aber zu Hause haben, denn Sony legt nur das Smartphone in die umweltfreundliche Verpackung. Den 5.000-mAh-Akku hat man mit der maximalen Ladeleistung nach ordentlichen 32 Minuten zu 50 Prozent gefüllt. Ganz voll ist er erst nach langsamen 98 Minuten. Dabei bleibt die Temperatur allerdings immer im schonenden Bereich unter 40 Grad.

Kabelloses Laden unterstützt das Phone ebenfalls, dann lädt man mit 15 Watt jedoch deutlich langsamer. Zubehör wie Kopfhörer oder andere Smartphones kann man per QI kabellos auf dem 5er auftanken.

Richtig stark ist die Akkulaufzeit des Xperia 5 V, die fast 16 Stunden erreicht. Damit ist es eines der ausdauernsten Phones 2023. Bei moderater Nutzung sind zwei Tage ohne Laden drin. Grund dafür ist die optimale Kombination aus großem Akku und kleinem 6,1-Zoll-Display.

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Beim Telefonieren bietet das Xperia 5 V eine gute Sprachqualität, sowohl in Sende- als auch in Empfangsrichtung, wobei die Lautstärke der eigenen Stimme für das Gegenüber noch höher ausfallen könnte. In lauten Umgebungen hat das Phone zudem eine anständige Geräuschunterdrückung.

Was den Empfang betrifft, hat unser Labor bei LTE und 5G gute Werte gemessen. Für einen sehr guten Empfang müssten das LTE-Band 800 und die 5G-Bänder 1800 und 3600 noch höhere Sendeleistungen aufweisen.

Fazit: Guter kompakter

Wer auf der Suche nach einem kompakten Smartphone ist und nicht an einer High-End-Ausstattung sparen möchte, hat wenig Auswahl. Beim Sony Xperia 5 V bekommt man Oberklasseverarbeitung und -leistung, eine sehr gute bis überragende Fotoqualität sowie eine hervorragende Akkulaufzeit. Im Test erhält das Smartphone von uns die Note „gut“ mit 414 von 500 Punkten.

Unweigerlich drängt sich ein Vergleich zum Samsungs Galaxy S23 auf, das einzige andere Top-Phone mit 6,1-Zoll-Display. Die Koreaner bieten eine bessere Ausstatung beim System, Kamera und Software.

Für die nächst beste Notenstufe, darf Sony dem Xperia 5 für den Preis im nächsten Jahr gerne mehr Speicher spendieren. Außerdem wäre ein besserer Software-Support für eine längere Lebenszeit wünschenswert.