Testbericht
Sony Xperia Go im Test
Auch wenn man es dem Sony Xperia Go nicht ansieht: Als Outdoor-Smartphone kann es einiges wegstecken. Für ein ein gutes Testergebnis fehlt ihm allerdings die Ausdauer.
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Das Mobiltelefon soll seinen Besitzer überallhin begleiten, also auch an den Baggersee, an den Strand, in die Berge oder auf die Radtour. Doch dort lauern die größten Gefahren: Feuchtigkeit, Staub und Stöße. Kein Problem ohne Lösung: Motorola, Samsung und Sony haben einige besonders robuste Modelle für die uneingeschränkte Freizeitgestaltung im Programm. Sony wertet sein Produktportfolio bereits mit seinem zweiten Outdoor-Smartphone auf. Neben dem sehr kompakten Xperia Active greifen die Japaner nun mit dem Xperia Go für 279 Euro eine Größenklasse weiter oben an.
Tolles Outfit mit hellem Display
Herausgekommen ist ein bildhübscher Geselle, dem man seine Bestimmung und seine Fähigkeiten erst auf den zweiten, wenn nicht gar auf den dritten Blick ansieht. Denn im Gegensatz zu den bisher erhältlichen Outdoor-Modellen kommt das Xperia Go ohne offensichtliche Verschraubungen und martialisches Äußeres daher. Es präsentiert sich ausgesprochen urban und schick.

Lediglich die gummierten Abdeckungen für den Kopfhörer- und den Micro- USB-Anschluss an den Geräteseiten weisen dezent auf die IP67-Zertifizierung hin. IP67 bedeutet: Das Sony Xperia Go ist gegen Staub immun und kann auch zeitweiliges Untertauchen in Wasser (maximal ein Meter Tiefe für 30 Minuten) verkraften.
Das weiße Testgerät (es sind Varianten in Schwarz und Gelb erhältlich) ist mit seiner matten Oberfläche selbst bei schwitzenden Händen griffig und liegt angenehm in der Hand. Dessen Blick fällt auf einen 3,5 Zoll großen Touchscreen, der vor Kratzern mit einer Abdeckung aus Mineralglas geschützt ist.
Die Darstellung zeigt sich farbstark, ist aber wegen der niedrigen Auflösung von 320x480 Pixel nicht besonders scharf. Auch muss beim Browsen viel gescrollt werden. Sehr stark präsentiert sich dagegen die Helligkeit der TFT-Anzeige mit 452 cd/m2. Das sichert auch bei direkter Sonneneinstrahlung gute Ablesbarkeit.
Bedienung: Intuitive Oberfläche
Die intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche des Xperia Go gefällt: Das Hauptmenü lässt sich in vier verschiedenen Reihenfolgen anordnen, der Startscreen bietet mit seinen fünf Ebenen Platz für Ordner, Widgets und Verknüpfungen. Als Betriebssystem ist Android 2.3.7 aufgespielt, ein Update auf Version 4 soll folgen.
Ausstattung: Viel Sport und schneller Prozessor
Als Besonderheit bietet das Sony Xperia Go neben den üblichen Ausstattungsmerkmalen einen Kompass und gleich drei vorinstallierte Laufprogramme passend für die anvisierte aktive Klientel. Die 5-Megapixel-Kamera wartet mit einem Schnellstartmodus auf: Direkt aus der Bildschirmsperre heraus kann man ein Foto schießen. Der ganze Vorgang dauert keine zwei Sekunden, inklusive Scharfstellen des Autofokus. Ansonsten fällt das Xperia Go bei der Ausstattung etwas ab und büßt hier einige Punkte ein.

Bei der technischen Basis gibt es dagegen keinen Grund zum Klagen. So sorgt im Xperia Go derselbe 1-GHz-Dual-Core-Prozessor namens NovaThor U8500 von STEricsson für Tempo, der auch im Samsung Galaxy Beam und in abgespeckter Version im Samsung Galaxy Ace 2 zum Einsatz kommt. Der Arbeitsspeicher beträgt 512 MB, der per Micro-SD erweiterbare Nutzspeicher knapp 6 GB.
Labormessungen: Deutliche Schwächen im Labor
Die Stunde der Wahrheit schlägt jedoch wie üblich im connect-Labor. Hier musste das Xperia Go kräftig Federn lassen. So sind die erreichten Messwerte mit drei Stunden Ausdauer für den praxisrelevanten Nutzungsmix sowie maximal zehn Stunden Gesprächszeit im GSM-Einsatz kein Ruhmesblatt. Aktuell scheint Sony ein Problem mit dem Energiemanagement zu haben, bereits das Xperia U und Xperia P waren zu schwach auf der Brust.
Auch die Akustik beim Telefonieren überzeugt nicht. So war in beiden Richtungen ein deutliches Rauschen zu vernehmen. Die Sende- und Empfangsqualität fällt ebenfalls nur durchschnittlich aus.
Fazit: Da wäre mehr drin gewesen
Schade, dass das Xperia Go im Labor nicht ganz überzeuge konnte, denn optisch und in Sachen Handhabung kann das Smartphone überzeugen. So reicht es am Ende mit 342 Punkten nur für ein "Befriedigend".