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Telekom Hybrid 5G im Test
Die Kombination aus Festnetz und Mobilfunk soll in Gebieten des Telekom-Festnetzes mit geringen Bandbreiten für schnelleres Internet sorgen. Wir haben uns angesehen, wie (gut) die Hybridlösung "Hybrid 5G" funktioniert.

Bereits seit 2014 bietet die Telekom ihre Hybrid-Option an: Wo vorhandene DSL-Leitungen in den unteren Geschwindigkeitsbereichen bleiben, Mobilfunk (seinerzeit mit LTE) aber gut ausgebaut ist, offerieren die Bonner die Möglichkeit, beide Übertragungskanäle zu einem Hybridantrieb fürs stationäre Internet zu kombinieren.
Seit Februar gibt es diese Kombi nun auch mit 5G. Waren dafür früher der spezialisierte Speedport Smart Hybrid oder das teure Router-Topmodell Speedport Pro erforderlich, lässt sich as Angebot heute mit dem Telekom-Standardrouter Speedport Smart 4 nutzen. Allerdings braucht der als Erweiterung den neuen 5G-Empfänger. Beide Geräte gibt es wahlweise zur Miete oder zum Kauf. Wer beide kaufen will, erhält sie zum Bundle-Preis von 530 Euro.

Allerdings: Der für Glasfaser erweiterte Speedport Smart 4 Plus (hier unser Test) unterstützt den Hybridbetrieb nicht – was auch nachvollziehbar ist, denn wer eine Glasfaserleitung hat, dürfte sich für die Hybrid-Kombination wohl nicht interessieren. Und mit Nicht-Telekom-Routern à la Fritzbox funktioniert der spezielle Hybrid-Modus auch nicht.
Schließlich braucht die Konstruktion aufeinander abgestimmte Softwareunterstützung auf beiden Seiten der Verbindung – im Telekom-Netz müssen die Datenströme zwischen Festnetz- und Mobilfunkverbindung aufgesplittet werden. Dabei dient der 5G- beziehungsweise 4G-Kanal als Turbo für allein genommen schwächelnde DSL-Leitungen.

Praktische Verbesserungen
Neben dem zusätzlichen 5G-Empfänger – der je nach Mobilfunkempfang auch abwärtskompatibel zu 4G/LTE ist – braucht es deshalb eine Buchung für den Hybrid-Dienst auf dem unterstützten Anschluss sowie eine eigens für das Hybrid-Angebot ausgelegte SIM-Karte.
Ein Telekom-Mobilfunkvertrag ist nicht nötig. Allerdings lässt sich das Angebot auch nur an einem dafür gebuchten Festnetzanschluss nutzen. Kombinieren kann man das System mit den Mesh-Satelliten Speed Home WLAN, für die es im Telekom-Onlineshop ebenfalls Miet- und Kaufangebote gibt.

Für Telekom-Kunden mit einer Festnetzbandbreite bis 16 Mbit/s ist der laufende Betrieb kostenlos. In MagentaZuhause-Tarifen mit höherer Bandbreite kostet der 5G-Turbo 4,95 Euro/Monat. Wer MagentaTV nutzen will, braucht dafür zwingend die neue OTT-Plattform – das wird bei der Buchung aber automatisch berücksichtigt.
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Das bisherige LTE-Hybrid-Angebot bleibt für Bestandskunden unverändert, ein Wechsel ist jedoch möglich. In die neue Lösung sind offensichtlich viele Erfahrungen aus dem bisherigen Betrieb eingeflossen.

So ist der Mobilfunkempfänger als wetterfeste Außeneinheit konzipiert, die sich dank mitgeliefertem Montagezubehör an Fensterbank, Balkongeländer oder Außenwand befestigen oder auch an einer Fensterscheibe festkleben lässt.
Zur Anbindung dient ein 10 Meter langes Ethernet-Flachkabel, auf dem via mitgeliefertem PoE-Injector auch die Versorgungsspannung nach draußen geführt wird. Wer sich dies selbst nicht zutraut, kann zum Festpreis von 230 Euro einen Installationsservice buchen.
Welche kombinierte Datenrate man in der Praxis erhoffen darf, hängt von den Verhältnissen vor Ort ab. Als Maximum nennt die Telekom 300 MBit/s im Downlink und 50 Mbit/s im Uplink, der erwartete Durchschnitt liegt bei 86/35 Mbit/s. Im Praxistest – allerdings an einem VDSL-Anschluss, der von sich aus schon 100/33 MBit/s liefert und bei recht guter 5G-Versorgung – haben wir mit Speedtests Durchsätze nahe am Maximum und Pings um 30 ms erreicht.