Testbericht
Tonabnehmer Ortofon Windfeld
Dem langjährigen Chefentwickler widmet Ortofon einen Tonabnehmer (2975 Euro). Ein würdiges Projekt, denn es stützt sich auf Per Windfelds Erfahrung.
- Tonabnehmer Ortofon Windfeld
- Datenblatt

The Times They Are A-Changin'", dieser Bob-Dylan- Songtitel passt auch zu dem Traditionshersteller Ortofon. So kauften sich neue Investoren bei der Tonabnehmerschmiede in Dänemark ein, was zu einigen Kurskorrekturen führte. Und altersbedingt verließ auch der Entwicklerlotse Per Windfeld das Schiff. Was den neuen Entwicklungsverantwortlichen Leif Johannsen dazu animierte, diesen großen Mann des Tonabnehmerbaus in Form eines Top-MC-Abtasters zu ehren.

Und so verwundert es jetzt dann nicht, dass im Windfeld vieles von dem, was sein Namensgeber in den letzten 30 Jahren bei Ortofon eingeführt hat, auch enthalten ist. So besitzt er natürlich das Metallgehäuse, welches nach dem "Metal Injection Moulding"-Verfahren gesintert ist und ohne Schrauben auskommt. Per Windfeld verwendete es erstmals im Jubilee (Test 1/99).
Die spezielle Dämpfung der Spuleneinheit mit zwei unterschiedlichen Gummis und einer dazwischen liegenden Metallscheibe hat Windfeld hingegen schon mit dem MC 20 Mk II 1979 eingeführt. Hier aber perfektionierte Johannsen das Material der Gummis, wodurch eine hervorragende Abtastung von 100 Mikrometern bei 315 Hertz möglich ist, ohne sich aber eine ausgeprägte Hochton-Resonanz einzufangen. Die zwischen den Gummis liegende Metallplatte ist, wie die Produktinformation wirbt, durchaus "exotic", weil aus reinem Gold, da Johannsen hier eine große Dichte erreichen wollte.
Die Diamantnadel mit ihrem Replikant-100-Schliff kennen Fans schon aus dem MC 3000 Mk III oder dem MC 5000. Doch auch hier lässt Johannsen Feinarbeit leisten, damit der Diamant nun noch feiner poliert ist, wodurch die Reibung an der Rillenflanke abnimmt und somit auch die Verzerrungen sinken.

Beim Nadelträger hat man, im Gegensatz zum Vienna (12/04) aus der Akzent-Linie, nicht auf außergewöhnliche Materialien wie Rubin gesetzt, sondern auf ein steifes Röhrchen aus Bor.
Dass Johannsen auch den Generator übernahm, kann man indes verstehen. Schließlich ist er durch den starken, hohlgebohrten Neodymmagneten, der so die Spule aus 99,999999 Prozent (8 N) reinem und vergoldetem Kupfer umschließt, sehr effektiv, wodurch er trotz sehr kleiner Spule genügend Ausgangsspannung liefert.
Bevor es zum eigentlichen Hörtest ging, optimierten die Tester erst mal den Nadelazimut, da der Windfeld es über drei Erhebungen ermöglicht, diesen auch in festgeklebten Headshells einzustellen. Was eine gute Sache ist, aber bei sehr kleinen Headshells oder solchen mit vielen Löchern leider auch nach hinten losgehen kann.
Im Referenzplattenspieler Linn LP 12 SE mit Radikal und Ekos SE (Test in dieser Ausgabe) passte der Windfeld sehr gut und beeindruckte nach der peniblen Justage mit einem überbordenden Detailreichtum. So distanzierte er auch aus dem Stand den Jubilee (1/99). Denn der Windfeld konnte nicht nur Einzelinstrumente schärfer umreißen, sondern auch die Artikulation von Sängern deutlicher vermitteln. Zudem blieb die Abbildung bei Tutti-Passagen beim Windfeld stabiler.

Darum war dann eher der Vergleich mit dem Vienna (12/04) spannend. Denn hier zeigten sich unterschiedliche Charaktere. So präsentierte sich der Vienna druckvoller und verlieh Sängern wie etwa Reiner Süß in Carl Orffs Oper "Die Kluge" (Edition Phönix) mehr Volumen und Pauken mehr Durchsetzungskraft, während der Windfeld den Aufnahmeraum nicht nur größer, sondern auch authentischer darstellte, indem die Nachechos nachvollziehbarer waren.
Ingesamt wirkte das Klanggeschehen mit dem Windfeld minimal klarer und durchsichtiger, während der Vienna sich etwas mehr um die Farbenpalette kümmerte. Und wenn die Tester dann beim Vienna etwas mehr Spielfreude konstatierten, konterte der Windfeld mit dezent funkelnderen Höhen. So hieß es dann Gleichstand, weil jeweils persönliche Vorlieben den Ausschlag geben werden. Jedenfalls ist Johannsen die Würdigung seines Vorgängers glänzend gelungen.
Ortofon Windfeld
Ortofon Windfeld | |
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Hersteller | Ortofon |
Preis | 2975.00 € |
Wertung | 57.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |
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