Testbericht
TV-Handy GSmart t600
Neues Spiel, neues Glück? Nach dem Flop, den das geplante Handy-TV zur Fußball-WM 2006 hingelegt hat, kamen zur kürzlich beendeten Fußball-EM mit dem LG HB620T und dem GSmart t600 zwei fernsehtaugliche Mobiltelefone auf den Markt. Lesen Sie hier den Test des GSmart-Handys.
- TV-Handy GSmart t600
- Datenblatt

Der Vorteil von DVB-T-Handys liegt auf der Hand: Sie setzen auf keinen erst noch zu etablierenden und obendrein kostenpflichtigen Standard, sondern auf DVB-T. Das terrestrisch ausgestrahlte "Überallfernsehen" ist seit geraumer Zeit in weiten Teilen Deutschlands kostenlos empfangbar.
Das GSmart t600 des taiwanesischen Herstellers Gigabyte bei Vodafone im Angebot. Es kommt in seinem weißen Outfit deutlich modischer daher als der koreanische Konkurrent und hat neben Bluetooth auch WLAN für schnelles Surfen zu Hause und in Hotspots an Bord. Ist kein WLAN in Reichweite, muss sich das 589 Euro teure GSmart allerdings mit GPRS-Tempo begnügen, denn UMTS und EDGE hat das Dualband-Gerät nicht zu bieten.
Lange Wartezeiten im Betrieb
Als Betriebssystem werkelt im GSmart das mächtige Windows Mobile 6, das sich direkt über den Touchscreen, aber auch über den Fünf-Wege-Steuerring bedienen lässt, der ebenso gute Druckpunkte bietet wie die übrigen Tasten auf der Front. Praktisch: Die Tasten lassen sich mit zusätzlichen Funktionen belegen, die durch langes Drücken ausgeführt werden.
Trotz seines 520 Mhz schnellen Prozessors reagiert es auf Eingaben, wie wir es von Windows-Smartphones gewohnt sind: mitunter arg träge. Auch die Startzeit zerrt mit 50 Sekunden an den Nerven ungeduldiger Benutzer.
Ganz in seinem Element war das GSmart dann im TV-Betrieb: Ein langer Druck auf die OK-Taste genügt und der DVB-T-Empfänger von CyberLink wird im praktischen Querformat gestartet. In puncto Empfangseigenschaften präsentiert sich das t600 etwas empfindlich - es liefert die Bilder relativ schnell.

Auf eine Sache muss man jedoch achten: Die DVB-T-Antenne kann man komplett aus dem Gehäuse herausziehen und als Bedienstift für den Touchscreen gebrauchen. Das ist einerseits praktisch, kann beim Fernsehen aber tückisch sein.
Denn da die Antenne viel Spiel im Gerät hat, quittiert sie schon kleine Berührungen mit einem dunklen Display; in dem Fall muss man einfach an dem Funkfinger drehen, dann läuft's wieder. Übrigens: Das t600 bringt einen elektronischen Programmführer mit, der alle anstehenden Sendungen aufführt, allerdings nur wenig Detailinformationen zur Sendung liefert.
Traumhaftes TV-Bild
Wie genial ein TV-Bild auf einem mobilen Gerät aussehen kann, demonstrierte das t600 dann eindrucksvoll beim Bildtest. Plastisch und knackscharf bringt das Smartphone die bewegten Bilder auf die Anzeige. Hier spielt das GSmart nicht nur die Displaygröße von 2,6 Zoll aus, sondern auch die hohe Auflösung von 640 x 480 Pixeln, die nahe an das Auflösungsvermögen einer Pal-DVD herankommt (720 x 576 Pixel). Etwas enttäuschend fällt dagegen der Ton über das mitgelieferte Stereo-Headset aus, das noch etwa dünn klingt und keinen Adapter für Nachrüsthörer mitbringt.
Bei den Labormessungen lieferte das GSmart eine insgesamt ordentliche Vorstellung ab, wobei zwei Werte herausstechen: Zum einen die extrem schwache Standby-Zeit von lediglich sechs Tagen und zum anderen die für ein TV-Handy wichtige Betriebszeit mit eingeschaltetem Display, die mit rund acht Stunden erfreulich üppig ausfällt.
GSmart t600
GSmart t600 | |
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Hersteller | GSmart |
Preis | 589.00 € |
Wertung | 381.0 Punkte |
Testverfahren | 0.9 |