5G-Mobil-Router im Vergleich
Mobil surfen im Café, im Zug, im Wohnmobil oder an anderen Orten: Wer an diese Anwendung höhere Ansprüche stellt, sollte sich mobile 5G-Router ansehen. Wir haben fünf aktuelle Modelle getestet.

Braucht man heute noch separate 5G-Mobilrouter, wenn doch jedes Smartphone seine Mobilfunkverbindung per WLAN-Hotspot mit anderen Geräten teilen kann? Die klare Antwort: Für Gelegenheitsnutzer reicht das „Smartphone-Tethering“ per WLAN oder auch per USB-Kabel in der Regel aus. Anders sieht es ...
Braucht man heute noch separate 5G-Mobilrouter, wenn doch jedes Smartphone seine Mobilfunkverbindung per WLAN-Hotspot mit anderen Geräten teilen kann? Die klare Antwort: Für Gelegenheitsnutzer reicht das „Smartphone-Tethering“ per WLAN oder auch per USB-Kabel in der Regel aus.
Anders sieht es jedoch für Intensivnutzer aus. Solche Heavy User profitieren davon, dass mobile Router für ihren Einsatzzweck optimiert sind. Das hat zum Beispiel zur Folge, dass sie bei gleichzeitigem WLAN- und Mobilfunkbetrieb deutlich länger mit einer Akkuladung durchhalten als ein Smartphone.
Ausgewiesene Mobilrouter unterstützen eine größere Anzahl von Endgeräten – in unserem Testfeld bis zu 32 gleichzeitige Verbindungen. Das lohnt sich zum Beispiel dann, wenn reisende Arbeitsgruppen eine mobile Internetverbindung untereinander teilen. Ein Smartphone geht unter solcher Last schnell in die Knie.
Mobile Router sind vollwertige Router – anders als ein Smartphone
Hinzu kommen Ausstattungs- und Komfortaspekte: Einige Mobilrouter warten mit einer LAN-Buchse auf – die sucht man an Smartphones definitiv vergebens. Und mobile Router bieten weitergehende, nach Bedarf einstellbare Funktionen wie getrennte oder gemeinsame SSIDs für die unterschiedlichen WLAN-Frequenzen, ein WLAN-Gastnetz, eine konfigurierbare Firewall und manches mehr – auch diese Eigenschaften haben sie Smartphones voraus, die schlicht ihre Mobilfunkverbindung weitergeben.
Im vorliegenden Vergleichstest haben wir fünf aktuelle mobile Router ausgiebig getestet. Dabei haben wir uns auf Geräte mit 5G-Unterstützung konzentriert – denn die fünfte Mobilfunkgeneration ist technisch der Stand der Dinge und spielt ihre Vorteile vor allem bei intensiver Datennutzung aus. Obwohl die 5G-Versorgung in Deutschland mittlerweile sehr breit ist, schalten die Geräte bei Bedarf aber auch aufs 4G-Netz zurück. Breit ist aber auch die Preisspanne in unserem Testfeld, die von 130 bis 1000 Euro (UVP) reicht. Lesen Sie selbst, ob teurer auch immer automatisch besser ist.
Das Testfeld:
1. Platz: Netgear Nighthawk M6 Pro
2. Platz: ZTE MU5001
3. Platz: Zyxel NR2301
4. Platz: Acer Connect Enduro M3
5. Platz: Jectse 5G-Router ebk3768e5
Testverfahren - Mobile Router
Die Ausstattung bewerten wir anhand der von den Herstellern veröffentlichten technischen Daten sowie auf Basis unserer eigenen Tests. Die Bedienung beurteilen wir im Praxiseinsatz der Geräte.
Messungen im 5G-Livenetz
Die Messungen der Datendurchsätze führten wir im Telekom- 5G-Netz an einem Ort mit guter 5G-Non-Standalone- Verbindung durch. Damit erfassen wir nicht zwingend die maximal möglichen Datenraten – doch da alle Geräte am gleichen Ort gemessen wurden, sind die ermittelten Werte gut miteinander vergleichbar.
Experten-Meinung: Hannes Rügheimer, Autor
Der für 1000 Euro angebotene Netgear Nighthawk M6 Pro macht souverän den Testsieg klar, jedes andere Ergebnis hätte auch überrascht. Wer moderatere Preis-Leistungs-Verhältnisse sucht, findet mit dem ZTE MU5001 und dem Zyxel NR2301 überzeugende Angebote. Der Acer Enduro Connect M3 punktet mit robuster Bauweise und hoher Akkukapazität. Das Quasi-No-Name- Angebot von Amazon, der Jectse ebk3769e5, fällt hinter die anderen Geräte klar zurück. Da er im Test nur 4G bot, empfehlen wir, für ähnliches Budget ein älteres 4G-Modell zu kaufen.
Info: 5G Non-Standalone vs. Standalone
Die seit 2019 in Deutschland aufgebauten 5G-Netze nutzten zunächst die Netzarchitektur Non-Standalone: Sie teilten sich die Netzinfrastruktur – vor allem Elemente des sogenannten Kernnetzes – mit dem vorherigen 4GNetz. Dies erleichterte den Netzbetreibern den Aufbau und bringt zudem Vorteile, wenn ein Endgerät mangels Empfangsqualität von 5G auf 4G zurückschalten muss.
Die Geräte müssen mitspielen
Zunehmend ergänzen die deutschen Betreiber ihre Netze jetzt aber um 5G Standalone – ein eigenständiges 5G-Netz, das keine Kernnetzkomponenten mehr mit 4G teilt. Telekom, Vodafone und O2 stellen einzelne Zellen auf Standalone-Betrieb um – allerdings müssen auch die Endgeräte mit dieser Netztechnologie klar kommen, was weder bei Smartphones noch bei Mobilroutern alle Geräte können. O2 bietet 5G SA deshalb als eigene Option an, die der Kunde – derzeit kostenlos – gezielt buchen muss. Bei Telekom und bei Vodafone kommt man in 5G-SA-Funkzellen, wenn Gerät und Netz mitspielen. Der Newcomer 1&1 baut sein 5G-Netz von vornherein nur als 5G Standalone auf.