Vergleichstest
Drei AV-Receiver ab 800 Euro im Test
Leistung, Heimnetz-Verbund und USB-Front-In - die jüngsten Multikanaler bieten für knapp unter 1000 Euro schon alles, was der moderne Fan braucht. Denon, Marantz & Harman - wer gibt Anlass zu jubeln?


Fast schon eine Wohltat: Bei den günstigeren AV-Receivern haben die überbordenden Feature-Listen offenbar ausgedient. Im Prinzip haben die Hersteller auch so schon genug zu tun, um das Anspruchs-profil potenzieller Kunden zu treffen. Etwa das einer jungen Dame, die - außer wenn die Musik groovt oder ein Film über den Großbildschirm läuft - nicht daran denkt, vom iPhone-Panel aufzusehen.
Für diese Kundin bedeutet ein App, das via iPhone, WLAN-Funkstrecke und Heimnetzwerk auf die Bedienmenüs des Receivers zugreift, eine absolute Selbstverständlichkeit - so wie für andere der Hosen- oder Lautstärkeknopf.
Was für ein Ärger, wenn der Receiver die im PC verwahrten iTunes-Titel nicht abspielen könnte! Ergo bieten Denon zum AVR 2312 für 900 Euro und Marantz zum SR 5006 für 800 Euro die passende Software namens "Airplay" an, inzwischen selbstverständlich für lau.
Harman AVR 365 gibt sich nicht ganz so dienstfertig, obwohl er einen Netzwerkanschluss und auch eine USB-Buchse für Massenspeicher besitzt. Was soll's - bei allem Geplänkel hin oder her kommt es letztlich doch auf das Eine an: dass ein Multikanaler seine Pflicht so kraftvoll wie musikalisch besorgen kann....
Fazit
Liegen die drei getesteten AV-Receiver im Prinzip auf einem Niveau, so gewinnt doch der Denon ganz klar. Er klingt insbesondere in den Lossless-Königsdisziplinen Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio überragend und liefert als Bonbon noch eine saubere Videoverarbeitung dazu. Bleibt das Kreuz mit den Pre-Outs, und da erhebt sich die Frage, ob man nicht gleich den besser ausgestatteten Denon AVR 3312 nimmt.
Wer nur mit HDMI-Video plant und dieses bloß 1 zu 1 durchschleifen will, darf 100 Euro sparen und sich den SR 5006 von Marantz und seine Stereo-Pre-Outs gönnen.
Wer wiederum bluesig-rockige Klänge bevorzugt und auf die allerletzten Netzwerk-Gags verzichten kann, darf sich auch in den AVR 365 von Harman/Kardon verlieben.