Gehäuseprinzipien
- Vier besondere Kompaktboxen zwischen 600-1500 Euro
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1 Geschlossenes Gehäuse...
1 Geschlossenes Gehäuse

Die "Closed Box" ist die einfachste Variante. Das Luftvolumen sorgt für eine Vernichtung des rückwärtigen, phaseninvertierten Schalles und für eine Federwirkung auf die Membran. Die Resonanzfrequenz erkennt man am Peak in der Impedanz. In diesem Bereich fällt der Basspegel ab, weil weniger Leistung aufgenommen und abgegeben wird. Geschlossene Gehäuse erreichen bei ähnlichem Volumen weniger Tiefgang und Pegel als andere, sind aber vom Impulsverhalten her optimal, weil sie dem Signal kaum Phasenfehler und Nachschwinger aufzwingen.
2 Bassreflex & Bandpass

Das Reflexprinzip nutzt die rückwärtigen Schwingungen durch einen Resonator, der in einem schmalen Bereich mit wenig Antrieb stark schwingt. Er ist nach dem Feder-Masse-Prinzip aufgebaut, wobei das Gehäusevolumen die Feder bildet, die Luft im Rohr die Masse. Der Resonator kann auch als weiteres Chassis ohne Antrieb ausgelegt werden, die sogenannte Passivmembran. Die Resonanzabstimmung erfolgt so, dass sich der direkte Schall und der des Resonators addieren.
Bassreflexe sind im Allgemeinen tiefreichender und lauter als geschlossene Boxen, allerdings ist der Bass auch nicht ganz so trocken. Im Impedanzdiagramm erkennt man die "Doppelspitze", wobei das Minimum in der Mitte die Tuningfrequenz kennzeichnet - dort "zieht" der Resonator Wirkleistung. Bandpässe nutzen dasselbe Prinzip, jedoch arbeitet die Membran immer auf zwei Kammern, nie direkt nach außen, was nur bei reinen Basstönern möglich ist.
3 Transmissionline & Horn

Äußerlich ähneln sich Transmissionline und Bassreflex - doch sie funktionieren völlig anders. Bei der TML wirken nicht Feder und Masse als Resonator, sondern die gesamte Luftsäule der Line wird in einem breiten Frequenzbereich angeregt. Die Schwierigkeit dabei: Die Line muss lang sein und bedämpft werden, damit es nicht zu einem akustischen Kurzschluss oder zu Dröhnen kommt.
In der Impedanzmessung erkennt man die charakteristischen Welligkeiten der Line ohne echtes Minimum. Im Gegensatz zur Line öffnet sich ein Horn noch sukzessive zur Öffnung hin und nutzt dabei die bessere Anpassung des Strahlungswiderstandes zwischen Chassis und Außenluft. In Kompaktboxen sind Lines unüblich, Basshörner sogar unmöglich. Die Größe des Hornmundes würde für tiefe Töne nicht ausreichend. Im Hochtonbereich haben sich Hörner dagegen bewährt.