Vergleichstest
Wie funktioniert 3D zu Hause?
- Blu-ray-Player Panasonic DMP BDT 300, Samsung BD C 6900
- Wie funktioniert 3D zu Hause?
- Was bringt HDMI 1.4a?
- Achtung: 3D ist nicht gleich 3D
Viele haben zwischenzeitlich einmal gutes 3D im Kino gesehen. Dort zeigt die Technik, was sie kann, ob im gängigen digitalen 3D-Kino oder in einem der seltenen superhoch auflösenden 3D-IMAX-Paläste. Wenn der 3D-Film startet: Brille auf, und weg ist die Leinwand. Ein verblüffend plastisches Fenster in die Filmhandlung öffnet sich, das dem Betrachter fast selbstverständlich vorkommt, wenn der Regisseur nicht Effekthascherei betrieb. Im digitalen Kino hat die DCI (Digital Cinema Initiatives, www.dcimovies.com) vorgemacht, wie so was im Digitalzeitalter klappt. Sie normierte Aufzeichnungsformat und Übertragung. Die eigentliche Bilderzeugung kann unterschiedlich ablaufen, wenn sie die geforderten Qualitätsmaßstäbe erfüllt. Das erlaubt den Projektor-Herstellern, die für ihre Bilderzeugung jeweils beste Technik zu verwenden und auch Weiterentwicklungen ohne Normenänderung zu berücksichtigen.

Ganz ähnlich verhält es sich im Heimkino. Die Blu-ray Group legte H.264 MVC (Multiview Video Coding) als Standard zur Speicherung stereoskopischer Bilder auf der Blu-ray Disc fest. Erlaubt sind nur progressive Auflösungen mit ihren jeweils kleinsten Bildraten, also 720p mit 30 Hertz und 1080p mit 24 Hertz. Die Übertragung erfolgt sequenziell via HDMI 1.4, beim 720er Bild entsprechend mit 60 Bildern pro Sekunde (je 30 Bilder linkes und rechtes Auge) und 1080p mit 48 Hz.
Der Vorteil der verwendeten H.264-MVC-Kodierung besteht in ihrer Kompatibilität: Herkömmliche Nicht-3D-Player "sehen" nur die Information des linken Auges und spielen diese als gewöhnliche zweidimensionale Blu-ray ab, kompatibel zu allen Displays. Also können Sie bedenkenlos auch für Ihren bisherigen BD-Player die 3D-Scheiben einkaufen.
Ein 3D-Display, sei es ein Fernseher oder künftiger Projektor, erkennt anhand von Statusbits im HDMI-1.4-Signal, dass der aktuelle Videostrom eine stereoskopische Information enthält, und dekodiert es entsprechend. Und hier ist Gott sei Dank nichts genormt - was es den Herstellern erlaubt, das jeweils geeignete Verfahren zu verwenden, um die Augenpaare der Betrachter getrennt zu versorgen. Damit steht auch künftigen Display-Technologien nichts im Weg. Aktuelle Bildschirme kommen nicht ohne die Brille aus, sei es ein Filterpaar oder LCD-Shutter, damit jedes Auge nur die dafür gedachte Perspektive sieht. Autostereoskopische Verfahren ohne Brille gibt es zwar, sie bringen aber erhebliche Einschränkungen in Betrachtungswinkel und Auflösung mit sich. stereoplay verwendete im Testraum ein Samsung LCD-TV UE 40 C 8790 mit Shutterbrille.