Elektro-Transporter
Kia PV5 Cargo geht an den Start - Günstiger Einstieg und offene Fragen
Mit dem PV5 bringt Kia sein erstes elektrisches Nutzfahrzeug nach Deutschland. Der Einstiegspreis klingt vielversprechend, doch der Teufel steckt wie so oft im Detail.

Der südkoreanische Autobauer Kia wagt mit dem neuen Modell PV5 Cargo den Einstieg in den europäischen Markt für elektrische Transporter – und das zu einem Einstiegspreis, der zumindest auf dem Papier attraktiv wirkt: Knapp 33.000 Euro netto soll das Fahrzeug in der Basis kosten. Doch ein günst...
Der südkoreanische Autobauer Kia wagt mit dem neuen Modell PV5 Cargo den Einstieg in den europäischen Markt für elektrische Transporter – und das zu einem Einstiegspreis, der zumindest auf dem Papier attraktiv wirkt: Knapp 33.000 Euro netto soll das Fahrzeug in der Basis kosten. Doch ein günstiger Preis allein reicht nicht, um in einem Markt zu überzeugen, der bereits von etablierten Herstellern wie Volkswagen dominiert wird.
Der PV5 ist das erste Serienmodell der sogenannten „Platform Beyond Vehicle“-Strategie von Kia, mit der das Unternehmen seine Präsenz im Nutzfahrzeugsegment elektrifizieren will. Anders als viele Konkurrenten basiert der Transporter nicht auf einer umgebauten Pkw-Plattform, sondern auf einer speziell entwickelten Architektur für leichte Nutzfahrzeuge. Damit verspricht Kia mehr Nutzlast, Flexibilität und Variantenvielfalt – etwa durch modulare Aufbauten oder unterschiedliche Batteriegrößen.
Zum Marktstart in Deutschland wird zunächst die Variante L2H1 mit einer 51,5 kWh großen Batterie erhältlich sein. Der Preis liegt bei rund 39.200 Euro brutto. Im Vergleich dazu startet der VW ID. Buzz Cargo – allerdings mit einer größeren 59-kWh-Batterie – bei über 50.000 Euro. Für Unternehmen mit engem Budget mag das Kia-Angebot attraktiv erscheinen. Doch wie wettbewerbsfähig ist der PV5 wirklich?
Ein Blick auf die technischen Daten wirft Fragen auf: Zwar nutzt der PV5 ein 400-Volt-System, die Ladeleistung soll jedoch bei maximal 150 kW liegen – weit entfernt von den Schnellladewerten, die Kia bei seinen Pkw-Modellen mit 800-Volt-Technik bereits erreicht hat. Auch zur tatsächlichen Reichweite und Effizienz unter realen Bedingungen macht der Hersteller bislang keine Angaben.
Ab 2026 soll das Angebot aber erweitert werden: Eine Kurzversion, eine Hochdachvariante sowie verschiedene Batteriegrößen – von 43,3 bis 71,2 kWh – sind in Planung. Doch bis dahin bleibt das Angebot begrenzt. Zudem ist unklar, wie es um den PV5 Passenger steht, der sich an Fahrdienste und Shuttle-Anbieter richten soll. Während in Großbritannien bereits Vorbestellungen möglich sind und konkrete Preise für mehrere Varianten vorliegen, bleibt der deutsche Marktstart vage – von einem exakten Termin ist bislang keine Rede.
Kia gibt sich dennoch optimistisch: Der PV5 solle nicht nur durch den Preis, sondern auch durch ein umfassendes Angebot an Softwarelösungen, Flottenmanagement und Ladeinfrastruktur überzeugen. Ob das reicht, um kleine und mittlere Unternehmen sowie Kommunen zu gewinnen, bleibt abzuwarten.