Risikofaktor Mobiltelefon
US-Studie: Handystrahlung könnte Tumore verursachen
Ist Handy-Strahlung schädlich? Können Smartphones Krebs verursachen? Eine von der US-Regierung geförderte Langzeitstudie hat einen Zusammenhang zwischen der Strahlung von Mobilfunkgeräten und dem Wachstum von Tumoren entdeckt.

Stellen Handys und Smartphones eine Gefahr für die Gesundheit dar? Die Frage, ob Mobilfunkstrahlung Krebs verursacht, beschäftigt die Nutzer, seit es Mobiltelefone gibt. Viele Studien zur Wirkung von Handystrahlung wurden schon veröffentlicht - immer wieder mit unterschiedlichen Ergebnissen.
Aktuelle Studie: Nur männliche Tiere betroffen
Eine von der US-Regierung finanzierte, über mehrere Jahre laufende großangelegte Studie mit Ratten und Mäusen könnte jetzt Licht ins Dunkel bringen. Der Bericht stellte "geringe Einflüsse" der Handystrahlung auf zwei Arten von Tumoren (Hirntumor und Tumor am Herzen) bei Ratten fest. Betroffen waren jedoch ausschließlich männliche Tiere. Bei weiblichen Tieren wurde lediglich eine leicht geringere Geburtenrate festgestellt.
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Neue Untersuchung widerspricht anderen Studien
Obwohl der Einfluss der Handystrahlung laut Studie nur gering sei, könnten dennoch weitreichende Folgen für die öffentliche Gesundheit bestehen. Nach Angaben des US-Gesundheitsinstituts NIH hatten alle bislang breit angelegten Studien nur einen begrenzten Einfluss von Mobilfunkstrahlung auf die Krebs-Entwicklung bei Menschen nachgewiesen bzw. diesen weitgehend verneint. Die neue Studie hinsichtlich der Folgen von Mobilfunknutzung kommt zu einem anderen Ergebnis.
Eine der größten Langzeitstudien zur Handystrahlung
Nach Angaben des Wall Street Journals handelt es sich bei der Studie um eine der größten und umfassendsten Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen der Handy-Strahlung. In der über zwei Jahre dauernden Untersuchung wurden 2500 Ratten und Mäuse in verschiedenen Intervallen täglich neun Stunden mit Funkstrahlung im 900 MHz-Bereich bzw. im 1900 MHz-Bereich ausgesetzt.
Die Studie wurde von dem IIT Research Institute in Chicago durchgeführt und vom US National Toxicology Program (NTP) in Auftrag gegeben. Aufgrund der hohen Komplexität der Studie hat allein die Entwicklung des Studien-Designs mehrere Jahre gedauert.
Bislang nicht wissenschaftlich bestätigt
Bisher wurde lediglich ein Zwischenergebnis der Studie veröffentlicht. Der vollständige Report soll bis zum Herbst 2017 fertiggestellt und veröffentlicht werden. Noch wurde der Bericht nicht in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht und folglich nicht durch andere Forscher überprüft und bestätigt.
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