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Android rooten: Vorteile & Zusatzfunktionen

Autor: Fabian Bambusch • 23.5.2018 • ca. 3:05 Min

Wer sich bislang nicht abschrecken lassen konnte und weiterhin beabsichtigt, sein Smartphone oder Tablet zu rooten, kommt in den Genuss folgender Vorteile:+ Android manuell nachrüsten Wer kein Pixel- oder Nexus-Smartphone benutzt, wartet derzeit, bis die Dritthersteller ihre eigenen Versionen ...

Wer sich bislang nicht abschrecken lassen konnte und weiterhin beabsichtigt, sein Smartphone oder Tablet zu rooten, kommt in den Genuss folgender Vorteile:

+ Android manuell nachrüsten 

Wer kein Pixel- oder Nexus-Smartphone benutzt, wartet derzeit, bis die Dritthersteller ihre eigenen Versionen von Android 8.0/8.1 vorbereiten. Ältere Modelle bleiben womöglich auf 7.0 sitzen. Dies gilt aber nicht unbedingt für Root-Geräte. Alte Smartphones und Tablets können nachgerüstet werden, selbst wenn der Hersteller offiziell den Support und OS-Updates eingestellt hat. Suchen Sie im Internet nach Custom ROMs für Ihr Gerätemodell in der aktuellen Android-Version und verlängern Sie damit die Lebensdauer Ihres Gerätes.

+ Oberflächenanpassung

Viele Android-Benutzer sehnen sich nach der Zeit von Android 4.0, nicht aufgrund des Funktionsumfangs, sondern aufgrund des schwarz-blauen UI-Designs. Leider hat sich Android mittlerweile zugunsten eines viel grelleren Weiß davon verabschiedet. Mit Root holen Sie sich den Nachtmodus zurück; Apps zur Anpassung der Benutzeroberfläche in jede beliebige Farbe legen Filter über die UI-Elemente und passen Schriftarten und Animationen an. Dies geschieht nicht nur in der Google Menüführung, sondern auch für Dritt-Apps.

+ CPU-Taktung bestimmen

Die Zeiten, als träge Smartphones der rasanten App-Entwicklung und steigenden Hardware-Voraussetzungen hinterherhinkten, sind vorbei. Selbst Mittelklasse-Smartphones sind leistungsstark genug, um die meisten Apps mühelos auszuführen. Mit Root verringern Sie deshalb ganz einfach die Taktung Ihrer Smartphones-CPU für bessere Batterieoptimierung. Gleichzeitig steht Ihnen die Möglichkeit offen, außergewöhnlich fordernde Programme wie 3D-Spiele mit übertakteter CPU zu starten.

+ Batterieleistung verbessern 

Android besitzt zwar einen Energiesparmodus, jedoch bleibt dabei wenig Gestaltungsfreiheit für den Benutzer. Die Verringerung von Animationen und Einschränkung von Funktionalität geschieht automatisch. Abgesehen von besserer Konfigurierbarkeit erkennen batterieschonende Root-Apps eigenständig Hintergrundprogramme, die nicht benötigt werden, und versetzen sie automatisch in den Schlafmodus. Das verringert die CPU-Last im Allgemeinen und ermöglicht die Arbeit selbst bei untertakteter CPU.

+ Lokale Backups erstellen 

Das Android-eigene Backup wird automatisch in den Cloud-Speicher Google Drive hochgeladen. Backup-Apps mit Root-Rechten erweitern diese Funktionalität um ein Vielfaches: Backups sind verschlüsselbar, es lassen sich mehrere Restore-Punkte anlegen, App-Einstellungen mehrerer Benutzerprofile können einzeln erfasst werden, Backups stehen lokal zur Verfügung bzw. lassen sich auch auf dritten Cloud-Speichern bzw. private Server hochladen und vieles, vieles mehr.

+ Wifi Tethering nachrüsten 

Mit Wifi Tethering verwandeln Sie Ihr Android-Gerät in einen mobilen Hotspot. Autorisierte Geräte nutzen so die mobile Datenverbindung Ihres Geräts, um ins Internet zu gelangen. Bei einem Vertragshandy kann diese Funktion vom Netzbetreiber deaktiviert worden sein. Ist dies der Fall, so finden Sie Root-Apps zum Rückgängigmachen.

Android rooten: Root
Mit Root haben Sie endlich die Macht, unliebsa­me, vorinstallier­te Bloatware von Ihrem Android zu verbannen.
© Screenshot WEKA / connect

+ Custom ROMs installieren

Bei Custom ROMs handelt es sich quasi um benutzerdefinierte Firmwares, die das Standard-OS ersetzen. Oft findet man einen Funktionsumfang, den es in bisherigen Android-Versionen noch nicht gegeben hat. Zudem präsentieren sich viele Custom ROMs beachtlich schick. Hier einige der beliebtesten: LineageOS (ehemals Cyanogen-Mod), SlimRoms, Paranoid Android, Resurrection Remix, Dirty Unicorns etc. Prüfen Sie vor der Installation aber genau, ob Ihr Gerät mit der gewünschten ROM kompatibel ist.

+ Werbung auf App-Ebene blockieren

Die digitale Werbeindustrie ist so aufdringlich, dass Adblocker zur Standardausrüstung von Browser-Apps gehören. Doch innerhalb von Drittapps ist man weiterhin oft penetranten Werbemethoden ausgesetzt, wie spontanen Pop-ups, die zum versehentlichen Klicken einladen, oder der automatischen Wiedergabe von Videoclips. Werbeblocker mit Root-Zugang unterdrücken Werbeanzeigen auf App-Ebene. Um ehrliche App-Entwickler mit dezenten Werbebannern nicht abzustrafen, sollte diese Art von Werbeblocker aber nur im Extremfall zum Einsatz kommen.

+ Bloatware verschieben/deinstallieren

Für die meisten Android-Benutzer der wichtigste Aspekt beim Rooten: vorinstallierte Programme, die vom Benutzer unerwünscht sind (Bloatware). Diese Apps sind üblicherweise als System-Apps deklariert und lassen sich darum weder löschen noch auf eine SD-Karte auslagern. Mit Root sind beide Lösungen kein Problem. Vergewissern Sie sich vor dem Löschen nur, dass es sich beim Programm auch wirklich um keine echte System-Apps handelt. Custom ROMs beinhalten übrigens von Haus aus keinerlei Bloatware.

Fazit

Da Android von Version zu Version besser wird, ist Rooten längst nicht mehr so notwendig wie früher. Dennoch lassen sich auf gerooteten Geräten genügend weitere Funktionen freischalten – ganz zu schweigen von der erweiterten Kontrolle, die man als Root-User hat. Entscheiden Sie also selbst, ob die neuen Vorteile den Aufwand für Sie wert sind, und behalten Sie die Risiken im Blick.