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Playlist-Tipps

Best Of Klangtipps 2025: Jazz Alben mit dem besten Klang 2025

Autor: Frederick Heinz • 11.6.2025 • ca. 0:25 Min

Jakob Bro, Lee Konitz, ­Bill Frisell, Jason Moran, Thomas Morgan, Andrew Cyrille - Taking Turns...

Jakob Bro, Lee Konitz, ­Bill Frisell, Jason Moran, Thomas Morgan, Andrew Cyrille - Taking Turns

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Sie wechseln sich ab. Keiner dominiert und jeder hat die Freiheit, Jakob Bros offen gehaltene Kompositionen so zu interpretieren, wie es der eigenen Vorstellung entspricht und – noch wichtiger – das Eigene in den Fluss der sechs improvisierenden Musiker einzufügen. Bei den Teilnehmern an der Session von 2014 ist dies kein Wunder: Der Saxofonist Lee Konitz ist ein Meister der wohlklingenden Improvisationen, ebenso die Gitarristen Jakob Bro und Bill Frisell, Kontrabassist Thomas Morgan, Pianist Jason Moran und Schlagzeuger Andrew Cyrille. Alle sechs verzaubern mit der Magie der leisen, sorgsam gesetzten Töne, deren Nachklingen in den Zwischenräumen zu den näch­sten Tönen und der Entwicklung zarter, dank ihrer Gelassenheit faszinierender Melodien. Alles bleibt in der Schwebe, entwickelt sich, fügt sich zusammen, bleibt transparent und wurde sensibel eingefangen. Rezension von: Werner Stiefele
© ECM/Universal

Jakob Bro, Lee Konitz, ­Bill Frisell, Jason Moran, Thomas Morgan, Andrew Cyrille - Taking Turns

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Musik: 5 von 5
Klang: 5 von 5

Benjamin Lackner - Spindrift

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Nicht die Menge der Töne entscheidet über die emotionale Kraft von Musik. Die Ausdrucksskala der Musiker, die Fähigkeit, Muster und Melodien zu erzeugen und die Bereitschaft, Ego und Können in einen kommunikativen Prozess einzubringen, machen in aller Regel den größeren Teil der musikalischen Faszination aus. Dies bestätigen Benjamin Lackner (Piano), Mathias Eick (Trompete), Mark ­Turner (Tenorsaxofon), Linda May Han Oh (Kontrabass) und Matthieu Chazarenc (Schlagzeug) mit den zehn Stücken des Albums ­„Spindrift“. Sie spannen wunderbare Bögen, oft von den Bläsern im unauffälligen, aber ­effektiven Unisono eingeleitet, steigern sich, nehmen sich zurück, wechseln die Intensität: Es ist ein beständiger Reigen des beschwingt wehenden Wohlklangs. Rezension von: Werner Stiefele
© ECM/Universal

Benjamin Lackner - Spindrift

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Musik: 5 von 5
Klang: 5 von 5

Nathan Ott Quartett - Continuum

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Was für ein Zusammentreffen: der Drummer, Dozent und Komponist Nathan Ott, der Sopran- und Tenor-Saxofonist Sebastian Gille, seines Zeichens SWR-Jazzpreisträger und Otts Musikkumpel aus Hamburger Studienzeiten. Dazu Christof Lauer, ein Kind der Frankfurter Jazzschule, ebenfalls virtuos am Saxofon, sowie der dänische Bassist Jonas We­ster­gaard. Die Musiker spielen herrlich unorthodox, im Zentrum stehen Becken und Fell. Das trifft famos aufs Trommelfell, von filigranen Details bis pointiert trocken-­harten Berührungen von Drum und Stick, Besen und Becken. Das hat Flow, das überrascht und verschmilzt das Arrangement der vier Instrumente – Drums, zwei Saxofone und elegante Bassgrundierung – lebendig. Die Klangmeister der Bauer Studios heben „Continuum“ in die höchste Klangkategorie dank bravouröser Auflösung und Feindynamik. Rezension von: Claus Dick
© An:Bruch

Nathan Ott Quartett - Continuum

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Musik: 4 von 5
Klang: 5 von 5

Simin Tander - The Wind

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Das vom norwegischen Electronics und Nu-Jazz-Spezialisten Bugge Wesseltoff gegründete Label Jazzland Recordings definiert Jazz äußerst großzügig. Man veröffentlicht ein breites Spektrum von avantgardistischen Folk bis zu elektronischen Trance- und Dance-Produktionen. Insofern ist es die ideale Plattform für Simin Tander und ihre wunderbare, in der afghanischen Gesangstradition ver­wurzelte, näher beim Alt als beim Sopran liegende, manchmal mit einem luftigen Hauch versehene Stimme. Jeder Silbe Bedeutung verleihend, interpretiert Tander Gedichte in Paschtu, Englisch, Spanisch und Norwegisch. Dabei ist sie bestens eingebettet in harte Sounds aus Elektrobass, orientalischer Violine, vielschichtiger Percussion und dezenten elektronischen Effekten. Rezension von: Werner Stiefele
© Jazzland Recordings/Edel

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Musik: 5 von 5
Klang: 5 von 5

The West Side Jazz Quartet - Dry Martini Jazz

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„I hear you’re mad about Brubeck“ singt Donald Fagen erinnernswert in „New Frontier“. Wie viele Jazzfans fand Fagen allerdings Paul Desmond stets viel interessanter. Der Alt­saxofonist des Dave Brubeck Quartet stand zusammen mit Stan Getz (Tenorsaxofon) gedanklich Pate für das wunderbare Debütalbum des West Side Jazz Quartet aus New York City. Bandleader Lenny J. Feather, schön lyrisch am Alt- und Tenorsax, wird hervorragend unterstützt von Chris Ramirez (Bass), Michael Hilgen­dorf (E-Gitarre) und Danno Peterson (Drums). Das Quartett spielt acht Klassiker von „O Grande Amor“ (auf der Titel-CD) bis „Greensleeves“. Erstklassig ist auch der immersive Klang, den David Chesky mit Bändchenmikrofonen und Röhren-Mikrofonvorverstärkern gezaubert hat. Rezension von: Sebastian Schmidt
© The Audiophile Society

The West Side Jazz Quartet - Dry Martini Jazz

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Musik:4,5 von 5
Klang: 5 von 5

Christine ­Corvisier 5tet - Chansons de ­Cologne Vol. 2

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Das Christine Corvisier 5tet vertieft mit „Chansons de Cologne Vol. 2“ formidabel die deutsch-französische Freundschaft. Die virtuose Bandleaderin und Saxofo­nistin – auch aktiv in Jan Böhmermanns Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld – ­zaubert mit Kollegen an Piano, Gitarre, Bass und Drums ein Lied-Happening ihrer Kindheit mit herzerfrischenden Stücken von Charles Trenet („La Mer“), Charles Aznavour oder Edith Piaf. Très charmant und absolut audiophil. Rezension von: Claus Dick
© Neuklang/In-Akustik

Christine ­Corvisier 5tet - Chansons de ­Cologne Vol. 2

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Musik:4 von 5
Klang: 5 von 5

Joe Lovano - Homage

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Gute Zuammenarbeit: Schon 2019, als Saxofonist Joe Lovano mit dem polnischen Marcin Wasilewski Trio das Album „Arctic Riff“ einspielte, waren beide Seiten begeistert voneinander. Nach gemeinsamen Tourneen dokumentiert „Homage“, nun unter Lovanos Namen, weitere Früchte der intensiver und tiefer gewordenen Verbindung. Eine herzerweichend zarte Fassung von Zbigniew Seiferts „Love In The Garden“ leitet die Disc ein. In „Golden Horn“ tänzelt Lovanos Tenorsaxofon über dem federnden Quartett, bevor die Musiker auf diesem überraschungsreichen Werk den ECM-Gründer Manfred ­Eicher ehren. Auf das melo­die­prächtige Tenorsax-Solo „Giving Thanks“ folgt das vielschichtige, an Sprüngen nicht arme „This Side – Catville“. „Projections“ ist ein auf Gongs gespieltes Lovano-Solo. Ein Lob für den Klang dieser Fusion aus komponierten und freien Passagen. Rezension von: Werner Stiefele
© ECM/Universal

Joe Lovano - Homage

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Musik:5 von 5
Klang: 5 von 5

Ute Lemper - Pirate Jenny: Kurt Weill Reimagined

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125 Jahre Kurt Weill! Wie aktuell der einst in Dessau geborene Komponist und Brecht-Kollege weiterhin ist, zeigt „Pirate Jenny: Kurt Weill Reimagined“. Die bedeutende Weill-Interpretin Ute Lemper hat sich mit David ­Chesky zusammengetan und Klassiker wie „Mack The Knife“, „Sura­baya Johnny“, „My Ship“ oder den Titelsong aus dem Theater des frühen 20. Jahrhunderts in die Moderne transportiert. Es erklingt unerwartet getragener, orches­­tral-cinematischer Electronica-Sound mit dem Gefühl von Late Night Jazz. Traditionalisten können darüber vielleicht die Stirn runzeln, doch das Ergebnis ist umwerfend. Und zwar nicht nur musikalisch, sondern auch tontechnisch: Die Chesky-eigene Raumklang­technologie 3D Mega-Dimensional Sound wirkt auch hier wieder Wunder. Gesanglich, ­musikalisch und soundtechnisch ist dieses Album ein Meilenstein. Rezension von: Claus Dick
© The Audiophile Society

Ähnlich:

Ute Lemper - Pirate Jenny

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Musik:5 von 5
Klang: 5 von 5

Wolfgang Haffner - Life Rhythm

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Dass Wolfgang Haffner häufig in den USA arbeitet, zeigt sich in dieser bei Konzerten im November 2024 mitgeschnittenen Produk­tion. Hier wird nicht lang gefackelt: Es geht ohne Leerlauf zur Sache, und dies in einem präzisen, fülligen Sound. Dreh- und Angelpunkt ist der immense Drive des Bandleaders, dessen vielschichtige Rhythmusarbeit seine weltweite Spitzenstellung unter den Funk- und Fusionschlagzeugern untermauert. Im Team mit dem E-Bassisten Thomas Stieger, dem Keyboarder Simon Oslender, dem Trompeter Sebastian Studnitzky und dem Gitarristen Arto Mäkelä entsteht ein dichte Geflecht, in dem jeder Solist und Begleiter ist. Das ist Weltklasse und liegt auf dem Niveau der Crusaders sowie der Bands von Pat ­Metheny und Joe Zawinul. Rezension von: Werner Stiefele
© ACT/Edel

Wolfgang Haffner - Life Rhythm

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Musik:5 von 5
Klang: 5 von 5