MP3

Die Zukunft der MP3

25.2.2008 von Redaktion connect und Christine Tantschinez

ca. 2:05 Min
Ratgeber
  1. Report: Die Kaputmacher...
  2. Die Zukunft der MP3
  3. Ein Mythos aus dem Netz
  4. Die Geburt der MP3 - der Tod der Musik?

Auch für das Institut gewinnt Surround an Bedeutung. Einige Neuentwicklungen haben das Ziel, möglichst viele Kanäle bandbreitenschonend zu übertragen. Nein, nicht für das heimische Wohnzimmer - für mobile Anwendungen, für Raumklang im Freien. Für Surround-Empfang im Auto und Kinospaß auf dem Handy.

Die Grundlage für all das bietet das so genannte "Spatial Audio Coding": -Stereoanteile und Raumklanginformationen werden getrennt voneinander kodiert. Ein Stereo-Empfänger nimmt nur den Zweikanal-Ton wahr, ein Mehrkanal-Decoder kann die Raumklanginformationen mitverwerten.

Auf dieser Basis arbeitet auch MP3 Surround, ein neues Mitglied der berühmten Daten-Familie. Fünf Kanäle werden so aufbereitet, dass ein MP3-Surround--Empfänger alle Kanäle abspielen kann, ein Stereo-Empfänger wiederum nur die Front-Kanäle. Die Datenraten ähneln denen der Stereo-Kompression, die Raumklang-informationen benötigen nur wenige Bits. Bisher gibt es ein paar Software-Anbieter wie Magix oder Steinberg, die MP3 Surround offerieren. PC-Spiele oder digitale Radiostationen kämen als Interessenten in Frage. Ob MP3 Surround aber jemals eine Alternative zu Dolby Digital & Co. sein könnte? In Erlangen zuckt man nur die Achseln.

Eine andere Neuentwicklung der Erlanger, MP3 SX (Stereo eXtended), bereitet traditionelles Zweikanal--Material für Surround-Klang auf. Die ursprünglichen Stereodaten werden auf den Frontkanälen beibehalten, existierende Umgebungsgeräusche auf die hinteren Lautsprecher verteilt. Der Vorteil: Mit MP3 SX bearbeitete Tracks können weiterhin auch als Stereomaterial genutzt werden, und sie bieten keine künstlichen Effekte auf den Surround-Kanälen.

Wer auch unterwegs nicht auf fünf Kanäle verzichten will, kann mit "Ensonido" virtuellen Kopfhörer-Raumklang -erleben. Je nach Größe und Form des Kopfes treffen die Schallwellen unterschiedlich stark und schnell im Ohr ein. Die Ensonido-Software berücksichtigt vier Kopfmodelle, jeder Nutzer kann sich per Mausklick den passenden Raumklang auswählen. Wie schon beim Ur-MP3 werden die neuen Formate im Internet unter www.mp3surround.com zum ausgiebigen Probehören feilgeboten.

Der jüngste Spross heißt MPEG Surround und vereint fast alle bisherigen Fraunhofer-Entwicklungen zur Audio-Kompression. Entstanden aus den gemeinschaftlichen Arbeiten des Fraunhofer IIS mit anderen Firmen, wurde er im September 2006 von der MPEG als Standard verabschiedet.

Der Vorteil von MPEG Surround: Jedes Audio-Format kann als -Quellmaterial -genutzt werden. Dank Spatial Audio -Coding ist es sowohl Stereo- als auch-Surround-kompatibel, kann die Raumklanginformationen bei Bedarf mit kleinster Datenmenge speichern und bereits vorhandene Stereo-Downmix-Quellen verwenden, wie sie etwa auf DVD-Audio-Scheiben häufig vorkommen. Auch hier sind sämtliche Bandbreiten möglich, von winzig klein bis transparent. Schon bei einer Datenrate von 192 Kilobit pro Sekunde klingt der Surround-Sound mit AAC als Kompression deutlich besser als Konkurrenzformate wie Dolby ProLogic II.

Das belegen die Ohren der verblüfften AUDIO-Redakteurin wie die nach strengen MPEG-Kriterien ablaufenden Hörtests: Im institutseigenen Hörraum werden alle Formate penibel geprüft -on geschulten Hörern, von Studenten, von den Entwicklern selbst. Viele Jobs für MPEG Surround, das ja mehr Potenzial bietet als die übliche platzsparende Datenübertragung, sind denkbar. Bisher wurde es vom Digitalen Radio DAB offiziell übernommen. Das Fraunhofer Institut wird weiterhin an effizienten Codecs arbeiten.

Der Markt aber bestimmt, wofür wir sie nutzen.

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