Strom
Dreck auf Knopfdruck
- Report: Wie gefährlich ist Netzklirr tatsächlich?
- Dreck auf Knopfdruck
- Hörbar in Ausnahmen
- Ärgerlich: Trafo-Brumm
- Der Versuchsaufbau
- Meinungen
Nur - wie überprüft man den Einfluss des Netzklirrs auf den Klang? AUDIO entschied sich für eine Grenzwertbetrachtung: Die deutlichsten Ergebnisse sollten dann zu beobachten sein, wenn ein ganz besonders sauberes Netz einem ganz besonders verklirrten gegenübergestellt wird. Beide Extreme, praktischerweise ohne merkliche Unterbrechung umschaltbar, lieferte ein Versuchsaufbau .

Er macht Gebrauch von einem 20000 Euro teuren Netz-Aggregat, das sonst in der TEST factory steht - dem TÜV-zertifizierten Labor, das für sämtliche AUDIO-Messungen verantwortlich ist und auch für technische Spezialfragen wie diese fast immer eine Lösung hat. Das Riesen-Netzgerät wird dort für reproduzierbare und präzise Verstärker-Leistungsmessungen benötigt, denn deren Ergebnis, insbesondere bei sehr hohen Leistungen, wird tatsächlich von der Netzspannung beeinflusst.
Leihweise vor den Hörraum verfrachtet und von Laborleiter Peter Schüller entsprechend programmiert, bot das Netzteil den Testern die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichsten Netzbedingungen auf Knopfdruck zu wechseln. Zum "Strom-Hören" sind mindestens zwei Personen nötig: Eine sitzt im Hörraum vor den Boxen, die andere schaltet vor der Tür die Netzversorgung um - natürlich ohne zu verraten, welcher Durchgang "clean" und welcher "versaut" ist.
In den ersten Versuchen hängte AUDIO nacheinander praktisch die komplette Präsenz-Gerätesammlung (die im Hörraum für Vergleiche bereitsteht) ans künstliche Netz. Die Idee, die Geräte nach ihrer Empfindlichkeit gegenüber schlechten Netzbedingungen in mehrere Klassen zu sortieren, musste aber schnell wieder begraben werden: In den meisten Blindvergleichen war schlicht überhaupt nichts hörbar - die Ergebnisse hätten auch nicht schlechter ausgesehen, wenn die Hörer gar nicht hingehört, sondern nur geraten hätten.