E-Plus: "Es geht um attraktive Zugänge"
- Die Messe-Hits aus Barcelona
- Samsung: "Blue Earth im Sommer"
- Nokia: Über den Erfolg der E-Serie
- LG: "S-Class ist die Innovation"
- Sony Ericsson: Das steckt hinter Idou
- T-Mobile: "Datennutzung ist das Thema"
- Vodafone: "LTE-Ausbau ab 2010"
- E-Plus: "Es geht um attraktive Zugänge"
- O2: "Mobiles Internet einfach machen"
connect: Exklusive Webhandys wie iPhone und G1 liegen im Trend. Hat E-Plus hier etwas in der Pipeline? ...
connect: Exklusive Webhandys wie iPhone und G1 liegen im Trend. Hat E-Plus hier etwas in der Pipeline?

Dirks: Wir fühlen uns eher als Treiber denn als Getriebener der Entwicklung. Wer Exklusiv-Verträge für Endgeräte vereinbart, muss diese in der Regel auch subventionieren. Aus dem Spiel halten wir uns raus - das ist Teil unserer aktuellen Erfolgsstory. Mehr und mehr Kunden kaufen sich ihr Handy unabhängig vom Vertrag. Und wenn jemand in sein Android-Handy eine unserer SIM-Karten steckt, ist das von uns durchaus gewollt. Abgesehen davon bieten wir eine Vielzahl attraktiver Geräte, die eine breite Masse ansprechen.
connect: Immer mehr Handybauer und Webfirmen bieten Dienste an. Sehen Sie sich als Datentransporteur oder setzen Sie Content dagegen?
"Sprachdienste und SMS bleiben das größte Geschäft"
Dirks: Netzbetreiber sind keine guten Content-Entwickler. Es geht vielmehr darum, einen attraktiven Zugang zu Angeboten zu ermöglichen. Dafür entscheidend ist zunächst einmal ein günstiger Datenzugang. Und da macht uns keiner was vor. Über Kooperationsmodelle sind wir bereits gut aufgestellt. Aktuell hat Simyo einen App-Store mit Zugriff auf rund 10 000 Anwendungen gestartet. Langfristig werden die meisten Dienste über das Handy frei im Internet verfügbar sein. Unsere Aufgabe als Netzbetreiber ist es, den Zugang und die Nutzung attraktiv und bequem zu machen. Wichtig hierbei: Wir müssen mit den Partnern ein Geschäftsmodell etablieren, um als Netzbetreiber an der Wertschöpfung zu partizipieren.
connect: Welche mobilen Dienste werden sich neben dem mobilen Internet durchsetzen?
Dirks: Auch wenn es keiner mehr hören mag: Das größte Geschäft machen wir als Betreiber auf absehbare Zeit weiter mit Sprache und SMS. Die E-Mail auf dem Handy hat ebenfalls den Weg in den Massenmarkt geschafft, ebenso Fotografieren und MMS. Den nächsten Run wird es auf das Thema Navigation geben. Und lassen Sie es mich deutlich sagen: Es gibt kein "mobiles Internet"! Es gibt das Internet, das auch mobil genutzt wird.
connect: Wie sieht angesichts von Datenflats das Preismodell bei mobilen Diensten aus? Und wie das Erlösmodell der Mobilfunker?
Dirks: Flatrates sind sicher für das Gros der Anwender die attraktivste Lösung. Bevor wir über Bepreisungsmodelle reden, sollten wir erst einmal die Kunden dazu bringen, solche Dienste regelmäßig zu nutzen und für so relevant zu halten, dass sie dafür auch bezahlen werden. Das ist die eigentliche Herausforderung.
connect: LTE steht vor der Tür. Wie sieht die E-Plus-Strategie in puncto Netzinfrastruktur aus?
"Ich halte wenig vom medialen Geschwindigkeitswettbewerb"
Dirks: Auch wir beschäftigen uns natürlich mit der Evolution der Netze. Wir sind zum Beispiel bei der NGMN-Organisation an wichtigen Positionen mit Mitarbeitern vertreten, die dort die Weichen für die gesamte Industrie stellen. Da sind wir also gut aufgestellt. Für den Verbraucher ist LTE überhaupt kein Thema. Dem ist egal, welche Technologie wir einsetzen. Er will seine Anwendungen bequem nutzen können. Deshalb finde ich die öffentlichen Diskussionen über Technologien wenig sinnstiftend.
Mit unserer Netzinfrastruktur müssen wir uns keineswegs verstecken. Wir erfüllen damit ziemlich genau die aktuellen Kundenbedürfnisse in puncto Preis und Geschwindigkeit. Und wir investieren jährlich mehrere 100 Millionen Euro, damit das auch so bleibt. Von einem medialen Geschwindigkeitswettbewerb halte ich wenig - ich höre lieber auf den Kunden. Und der ist, das zeigt eine aktuelle Studie, mit unserer Datengeschwindigkeit genauso zufrieden wie mit der unserer Wettbewerber.
connect: Wie geht's mit den Datenpreisen weiter? Tut sich hier endlich auch in Sachen Roaming etwas?
Dirks: Im Daten-Roaming gibt es Pläne der EU, die Wholesale-Preise zu senken. Ein Schritt, den wir schon lange fordern. Doch der angestrebte Preis liegt weiter über dem, was möglich gewesen wäre. Wir selbst haben mit einigen unabhängigen Anbietern einen Preis von 25 Cent pro MB vereinbart und geben diesen Vorteil an unsere Endkunden weiter.