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Trends und News des Mobile World Congress 2009

T-Mobile: "Datennutzung ist das Thema"

Autor: Redaktion connect • 10.3.2009 • ca. 2:50 Min

connect: Durch das iPhone ist die Datennutzung extrem gestiegen. Wächst sie weiter so stark? ...

connect: Durch das iPhone ist die Datennutzung extrem gestiegen. Wächst sie weiter so stark?

Georg Pölzl, Sprecher der Geschäftsführung T-Mobile Deutschland
Georg Pölzl, Sprecher der Geschäftsführung T-Mobile Deutschland
© Fotos: Deutsche Telekom

Pölzl: Ja, und das aus gutem Grund, denn für die Akzeptanz beim Kunden sind vier Dinge wichtig: Ein hochperformantes Netz, was wir mit UMTS, HSDPA, EDGE und den WLAN-Hotspots haben, die Endgeräte, die Applikationen und die Tarife. Hier sind wir überall gut gerüstet. Bereits jetzt nutzen mehr als 15 Prozent unserer Kunden das mobile Internet. Und ich bin überzeugt, dass es künftig fast jeder nutzen wird. Das ist wie mit der Sprachtelefonie: Heute plaudert auch jeder mit dem Handy.

connect: Viele Kunden sind in Sachen Datentarife noch sehr misstrauisch.

Pölzl: Das ist gelernt. "Fass dich kurz" war lange Zeit der Leitsatz beim Telefonieren, weil es teuer war. Das ist im Festnetz gar nicht mehr der Fall, im Mobilfunk kaum noch und im Ausland schon weniger, weil die Roamingtarife immer besser werden. Bei den Datentarifen sind wir mit 2 Euro pro MB national der günstigste Anbieter, bei der Auslandsnutzung sind die Datenroamingtarife heute noch zu hoch.

connect: Tun Sie dagegen etwas oder warten Sie, dass die EU das regelt?

"Eine Regulierung ist nicht nötig"

Pölzl: Wir haben noch nie die Regulierung abgewartet, sondern unsere Preise bei T-Mobile bereits um bis zu 75 Prozent gesenkt. Meiner Meinung nach ist eine Regulierung in dem Fall nicht nötig.

connect: EU-Kommissarin Reding will die Preise für SMS- und Datenverkehr im Ausland deutlich senken. Eine SMS soll nicht mehr als 13 Cent kosten - weniger als zu Hause...

Pölzl: Gewisse Vorgaben seitens der Regulierung sind überzogen - so auch die Preisvorschläge für SMS und die Interconnection-Gebühren. Man darf nicht vergessen: Wir bauen hochperformante Netze, die auch viel kosten. Es gab vor längerer Zeit aus Brüssel den Vorschlag, dass Netzbetreiber überhaupt keine Roaming-Aufschläge verlangen dürften. Das ist absurd, man sollte es weitgehend der Branche überlassen sich zu organisieren.

connect: Die Netzbetreiber haben angesichts gesunkener Preise mit Umsatzeinbußen zu kämpfen. Auch etablieren sich immer mehr Firmen wie Apple, Nokia oder Google als Diensteanbieter.  Halten Sie mit eigenen Inhalten dagegen oder werden Sie zum reinem Datentransporteur?

"Unsere Haupteinnahme sind Verbindungsentgelte"

Pölzl: Wir haben eine ganz wichtige Rolle als Systemintegrator. Die vier Themen, die ich vorhin genannt habe - Netz, Endgeräte, Applikationen und Tarife - müssen intensiv abgestimmt und integriert werden. Sie bekommen ein Hochleistungs-Handy nicht mit hoher Geschwindigkeit zum Laufen, wenn Netztechnik und Handyeinstellungen nicht optimiert sind. Man darf die Integrationsleistung nicht zu gering schätzen. Das ist nicht nur die einfache Bit-Pipe, die wir liefern. Zudem regeln wir auch den nahezu kompletten Vertrieb und Kundenservice.

connect: Gibt es weitere Erlösquellen?

Pölzl: Natürlich überlegen wir in alle Richtungen und denken über neue potenzielle Erlösströme wie etwa Werbung nach. Unser Hauptinteresse ist, den Kunden mit mobiler Kommunikation zu versorgen. Je komplexer die Technik wird, desto einfacher müssen wir die Sache für den Kunden machen. Unser Geschäftsmodell ist ganz klar: Unsere Haupteinnahme sind Verbindungsentgelte. Einen Großteil des Gesamtumsatzes macht nach wie vor die Sprachtelefonie aus, Datennutzung verzeichnet aber eine stark steigende Tendenz. Daten werden das Wachstumsthema der nächs ten Jahre sein.

connect: Apropos mobiles Surfen: Wie sehen Sie das Thema Sicherheit?

Pölzl: Das ist immens wichtig für uns, und damit meine ich den gesamten Konzern der Deutschen Telekom. Wir werden das Thema forcieren und bedarfsgerecht noch mehr Sicherheitsmechanismen im Hintergrund einbauen.