Audio-Streaming
Der Medienserver als zentrales Musikarchiv
- Eigene Musik drahtlos streamen: Das müssen Sie wissen
- Streaming-Infrastruktur: Heimnetz, Streaming-Protokolle und Dateiformate
- Der Medienserver als zentrales Musikarchiv
- Streaming-Player für jeden Geschmack
Als Server bieten sich Computer oder spezialisierte Musikspeicher mit viel Kapazität an. Zu Servern macht sie Software, welche die Musik nach den verschiedenen Streaming- Standards (etwa UPnP, AirPlay) im Netzwerk anbietet. Außerdem kümmert sie sich um das Sortieren der Songs. Sie durchforstet den Speicher und ordnet die Titel nach Künstler, Album, Genre, Komponist oder Jahr - ganz nach den eigenen Vorlieben.
Voraussetzung ist, dass in den Songs die entsprechende Information hinterlegt ist. Am besten fügt man sie gleich beim Rippen der CD-Sammlung hinzu (siehe AUDIO 2/2016). Zum Teil ist der Server auch selbst dazu in der Lage, fehlende Informationen zu ergänzen. Bei gekauften Musik-Downloads sind diese Daten bereits vorhanden.
Um den eigenen Computer in einen Musikserver zu verwandeln, muss man also nur eine geeignete Software installieren. Um ein komplexes Songarchiv aufzubauen, empfiehlt sich der Twonky Media Server für knapp 15 Euro. Die Software unterstützt alle gängigen Musikformate inklusive DSD. Nach der Installation muss der Nutzer nur auswählen, wo die Musik liegt, und schon stehen die Songs im Heimnetzwerk bereit. Weniger einsteigerfreundlich sind Asset UPnP (Windows: 25 Euro, Mac: 27 Euro) und der kostenlose MinimServer. Dafür bieten sie weitreichendere Einstellmöglichkeiten. Vor allem für Klassikfans ist der MinimServer eine echte Alternative, da er auch Titelinformationen zu Dirigent, Orchester und Solisten auswertet.
Während der Twonky Media Server, Asset UPnP und MinimServer auf UPnP setzen, braucht AirPlay eine andere Server- Software - das Musikprogramm iTunes, das es kostenlos für Windowsund Apple-Rechner gibt. Manchen Playern genügt es auch, wenn Sie Ihre Musikordner über das Computer-Betriebssytem für das Netzwerk freigeben.

Noch besser geeignet als Server sind sogenannte NAS-Systeme, da deren Hardware für diesen Einsatzzweck optimiert ist. NAS steht für Network Attached Storage, also für einen ans Netzwerk angebundenen Speicher. Die Festplatten einer NAS sind darauf ausgelegt, rund um die Uhr zu laufen. Außerdem besitzen diese Netzwerkspeicher einen relativ schwachen Prozessor, der für Server- Aufgaben ausreicht und in der Regel nur wenig Strom verbraucht.
Als Musikserver empfehlen sich vor allem Modelle von Synology und QNAP. Synology beispielsweise setzt auf einen eigenen Medienserver, der alle gängigen Audioformate unterstützt. Zusätzlich lassen sich per Mausklick iTunes- und MinimServer aktivieren. QNAP erlaubt die Installation von Twonky Media, Asset UPnP, MinimServer und iTunes.
Fürs Musikstreaming genügen in beiden Fällen Einstiegsmodelle mit geringer Rechenleistung. An Speicher-Einschüben empfehlen wir mindestens zwei; so kann eine zweite Festplatte zur Datensicherung dienen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte zudem in regelmäßigen Abständen seine Musikbibliothek auf einer externen Festplatte sichern und diese bei Freunden oder Verwandten aufbewahren. So kann selbst ein Feuer, ein Blitzschlag oder ein Totalausfall des NAS-Systems Ihrer Musiksammlung nichts anhaben.
Viele Hersteller überlassen es dem Käufer, die Einschübe mit Festplatten zu bestücken. Dafür eignen sich speziell 3,5-Zoll-Festplatten der Red-Serie von Western Digital, die für den Dauerbetrieb ausgelegt sind. Als Speichermenge empfehlen wir pro Festplatte 3 Terabyte. Sie besitzen ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und bieten Platz für gut 9000 CDs.
Wer's einfacher mag, greift zu speziellen Musikservern von HiFi-Herstellern. Sie werden bereits vorkonfiguriert ausgeliefert. So ist nicht viel mehr nötig, als das Netzwerk-Kabel anzuschließen und die Musik auf die integrierte Festplatte zu übertragen. Wegen ihrer edlen Gehäuseformen gesellt man sie auch gerne zu den anderen schicken HiFi-Bausteinen im Wohnzimmer.

Egal ob es sich jetzt um einen speziellen Musikspeicher oder ein NAS-System handelt: Die Musik lässt sich in beiden Fällen am schnellsten über eine angeschlossene USB-Festplatte auf den Server kopieren. Die Songs über das Heimnetzwerk zu übertragen, dauert meistens weitaus länger.
Wem das Rippen der CD-Sammlung noch bevorsteht, der sollte einen Server mit integriertem CD-Laufwerk in Erwägung ziehen. Damit lassen sich die Alben besonders einfach auf den Speichern kopieren und mit Titelinfos versehen.
Wer dem aus dem Weg gehen will, kann einen Musikstreaming-Dienst wie Spotify, Tidal oder Qobuz abonnieren. Man erhält dadurch Zugriff auf Millionen Songs, die per Knopfdruck vom Internet auf der Anlage landen. Genauso bietet das Web tausende Radiostation, die sich kostenlos nach Hause streamen lassen. Vorausgesetzt, der Netzwerkplayer ist dazu in der Lage.
Die Wahl der Musikquellen sollte deshalb auch Einfluss auf die Kaufentscheidung beim Netzwerkplayer haben. Idealerweise unterstützt der Streamer die Audioformate und Abtastraten Ihres digitalen Songarchivs, denselben Streaming-Standard (UPnP oder AirPlay) und die gewünschten Musikquellen aus dem Internet.