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Firmenportrait: Samsung

Mit weltweit über 154 Millionen verkauften Handys im Jahr 2007 gehört Samsung zu den ganz großen Playern im Handymarkt. Lesen Sie, wie der Aufstieg der Koreaner begann und was den Erfolg ausmacht.

Autoren: Redaktion connect und Michael Peuckert • 11.5.2010 • ca. 5:05 Min

Samsung
Samsung
© Archiv

Vor weniger als fünf Jahren gehörten die Mobiltelefone von Samsung noch zu den Exoten in den Handyshops. Heute sind die koreanischen Modelle nicht mehr aus den Händlerauslagen wegzudenken - genausowenig wie aus dem Redaktionsalltag. Damit liegt der südkoreanische Konzern voll in seinem selbst...

Vor weniger als fünf Jahren gehörten die Mobiltelefone von Samsung noch zu den Exoten in den Handyshops. Heute sind die koreanischen Modelle nicht mehr aus den Händlerauslagen wegzudenken - genausowenig wie aus dem Redaktionsalltag.

Damit liegt der südkoreanische Konzern voll in seinem selbstauferlegten Zeitfenster. Denn der Fünf-Jahres-Plan, der 2002 ausgegeben wurde, hat genau diese Entwicklung vorgesehen. Einen wichtigen Anteil an der Erfolgsgeschichte des in Europa Ende der 90er noch als B-Marke gehandelten Unternehmens haben sicherlich die Sponsorings, bei denen sich Samsung als Partner der Olympischen Spiele (seit 1998) und als Trikotsponsor der Fußballhelden von FC Chelsea einer breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein brachte und nach wie vor bringt.

Werbung wirkt: Laut der GfK Gruppe (Gesellschaft für Konsumforschung), einem der größten Marktforschungsunternehmen der Welt, belegt Samsung im Mobiltelefonbereich mit einem Marktanteil von 17 Prozent (Stand: Januar 2008) bereits den dritten Platz in Deutschland.

Weltweit sieht das Ergebnis sogar noch beeindruckender aus, denn dort logiert Samsung sogar auf Rang zwei hinter Nokia (Stand: Dezember 2007). Doch auf den Lorbeeren ausruhen will sich in Korea niemand.

Das neue Ziel, das im März auf dem Mobile World Congress in Barcelona ausgegeben wurde: Platz eins in der internationalen Verkaufsstatistik. Und wenn die Asiaten in diesem Tempo weitermachen, wird wohl niemand Haus und Hof verwetten, dass sie Nokia nicht irgendwann vom Thron kippen.

Vom kleinen Kaufhaus zum Weltunternehmen

Samsung
Das Samsung-Headquarter in Seoul.
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Begonnen hat die Erfolgsgeschichte bereits im Jahr 1938, als Byung-Chull Lee das Einzelhandelsunternehmen Samsung General Store in Taegu (Korea) gründete. Der Name Samsung bedeutet "3 Sterne", was sich auf die drei Söhne des Firmengründers bezieht, aber auch die Unternehmenswerte "Größe, Stärke und Qualität" versinnbildlicht.

Kurz nach der Teilung Koreas zog die Firma dann 1947 aus der Provinz in die Hauptstadt Südkoreas, nach Seoul. 1951 verabschiedete sich Byung-Chull Lee von der reinen Warenhausstrategie und rief die Samsung Corporation ins Leben. Diese produzierte zunächst Gebrauchsgüter und Lebensmittel.

Den Aufbruch ins elektronische Zeitalter nahm Samsung 1969 in Angriff und gründete Samsung Electronics, bis heute eines der wichtigsten Standbeine des Unternehmens, das für den Aufstieg zum Weltkonzern sorgte. Geleitet wird der Gesamtkonzern heute von Kun-Hee Lee, dem dritten Sohn des Firmengründers.

 Der Erfolg, den Samsung Electronics in den letzten Jahren einfahren konnte, zeigt sich eindrucksvoll an der enormen Umsatzsteigerung von 63 Milliarden Dollar im Jahr 2006 auf über 103 Milliarden Dollar 2007, die die 134 Niederlassungen in 62 Ländern erwirtschaftet haben - das entspricht einem Plus von knapp 65 Prozent.

Vom Gesamtumsatz investiert Samsung  übrigens satte 8 Prozent in die Forschung und Entwicklung von neuen Produkten und Technologien - beste Voraussetzungen also, um sich in dem schnelllebigen Markt weiter zu behaupten. Aber auch bei der Betrachtung des "Brand Values", dem Markenwert, kann Samsung Electronics überzeugen.

Dieser wird von der Firma Interbrand jährlich für zahlreiche große Unternehmen wie Coca Cola, Microsoft, Toyota oder BMW erhoben, wobei die Ergebnisse branchenübergreifend hohes Ansehen genießen. Nach dem Interbrand-Ranking erreicht Samsung Electronics im Jahr 2007 den 21. Platz.

Damit liegt der Konzern zwar immer noch weit hinter dem Handyprimus Nokia (2007: Platz 5), konnte solch namhaften Firmen und Globalplayern wie Sony, Pepsi, Apple, Motorola oder Audi aber die Rücklichter zeigen.

Mehr als Handy, Notebook und Kühlschrank

Samsung-Schiff
Neben Handys, Notebooks und LCD-Fernseher baut Samung auch Schiffe, Offshore-Plattformen und Autos.
© Archiv

Dem europäischen Konsumenten ist Samsung hauptsächlich als Hersteller von Unterhaltungselektronik, IT-Produkten und Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen und Kühlschränken bekannt. Doch das ist nur ein kleiner Bereich der zahlreichen Geschäftsfelder, in denen der Mischkonzern mitmischt.

So spielt Samsung auch in der Chemie-, Finanz-, Maschinen- und Schwerindustrie eine gewichtige Rolle, über den Geschäftsbereich "Heavy Industries" zählen die Koreaner beispielsweise zu den größten Schiffsbauern der Welt. Neben riesigen Tankern, Container- und Industrieschiffen werden auch Fähren und sogar Offshore-Plattformen in den Werften in Südkorea gebaut.

Eine weitere Sparte der "Heavy Industries" ist das Baugewerbe: Neben Hochhäusern, Brücken, U-Bahnen und Flugplätzen hat man Wasseraufbereitungsanlagen, Elektrizitätswerke sowie Automationslösungen für Industrieanlagen im Portfolio. Eine weiterer, von den meisten Europäern kaum wahrgenommener Bereich ist die Produktion von Autos und LKWs. Zusammen mit dem französischen Autoriesen Renault, der mit über 80 Prozent die Mehrheit an "Renault Samsung Motors" hält, bietet man derzeit vier Automodelle in Südkorea an.

Erfolgreiche Elektroniksparte

Die Sparte "Samsung Electronics" ist dagegen auch hierzulande mittlerweile bestens bekannt. Sie setzt sich aus fünf Hauptgeschäftsfeldern zusammen: Das "Digital Media Business" deckt Fernseher, DVD/Blu-Ray-Produkte, Monitore, Notebooks, Drucker und portable Multimedia-Player ab.

Bei "Digital-TV" (LCD-, Plasma-, DLP - und Röhrengeräte sowie Monitore) ist Samsung der weltgrößte Hersteller. Ein weiteres wichtiges Feld ist die Halbleiter-Sparte, die bereits 1974 mit der Entwicklung begonnen hat. Samsung zählt zu den weltgrößten Herstellern von DRAM, SRAM und NAND-Flash-Speicher - im Jahr 2006 machte dieser Bereich alleine 32 Prozent des Gesamtumsatzes von Samsung Electronics aus.

Ähnlich sieht es im nach wie vor boomenden "LCD-Business" aus: 2006 hielt Samsung hier einen Marktanteil nach Umsatz von 23,8 Prozent, war Marktführer bei den LCD-Panels und größter Hersteller von Displays über 10 Zoll. Haushaltsgeräte mit dem Label Samsung werden im Bereich "Digital Appliance Business" zusammengeführt. Auch hier gehört Samsung zu den ganz großen Playern auf dem Weltmarkt.

So sind etwa Mikrowellen, Kühlschränke - teilweise sogar mit Internet-Anschluss -, Klimaanlagen und Waschmaschinen erhältlich. Erfolg für den Standort Deutschland: Das "Research & Development Center" für diesen Bereich ist seit 2006 in Stuttgart beheimatet. Komplettiert wird Samsung Electronics von dem "Telecommunication Network Business".

Darunter werden neue Lichtleitertechniken, Telekommunikationssysteme und mobile Kommunikationssysteme gebündelt. Zu Letzteren zählen auch die Handys. Die sorgten 2006 in Deutschland für einen Umsatz von beeindruckenden 526 Millionen Euro und hatten mit 37 Prozent den größten Anteil am Gesamtergebnis von 1,474 Milliarden Euro in 2006.

Qualität und Design als Zugpferd

Samsung-Fertigung
In der Industriestadt Gumi (Südkorea), wird ein großer Teil der Samsung-Mobiltelefone für das In- und Ausland gefertigt.
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Einen guten Namen haben sich Samsung-Handys beim deutschen Kunden durch ihre tadellose Verarbeitung und hochwertige Materialien gemacht - wie auch die connect-Tests belegen.

Nun setzen die Koreaner vermehrt auch auf einen individuellen Look. So kümmern sich in den sieben weltweit operierenden Designzentren über 600 Mitarbeiter um die Geräteoptik. Der erste Test eines Samsung-Handys in connect ging übrigens 1999 über die Bühne - in  Heft 8/1999 absolvierten gleich zwei D-Netz-Modelle aus Korea den Testparcours, das SGH-600 und das SGH-500.

Den ersten großen Testerfolg verbuchte Samsung allerdings erst einige Jahre später, dafür aber mit einem Paukenschlag: In Heft 10/2003 stürzte das Klappmodell SGH-P400 die damalige Nummer eins, das Nokia 6310i, vom Thron. Im gleichen Testfeld trat zudem das SGH-E700 auf, das beim Publikum gut ankam und sich lange Zeit am Markt behaupten konnte. Auch der Business-Slider SGH-D600 erfreute sich großer Beliebtheit.

In jüngster Zeit sorgte vor allem die "Ultra Edition" mit ihrer extrem flachen Bauweise für Furore. Mit dem 5-Megapixel-Boliden SGH-G600, dem ersten Handy mit optischem Zoom in Deutschland, und dem Serie-60-Modell SGH-i550 inklusive GPS-Empfänger gelang Samsung vor Kurzem erneut der Sprung in die Top Ten der connect-Bestenliste. Dort dominiert zwar Nokia das Geschehen, doch das wollen die Koreaner ja ändern...

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