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Smartphone-Displays

LC- und OLED-Displays: Technische Hintergründe

Autor: Annegret Mehlfeld • 23.1.2018 • ca. 2:00 Min

Inhalt
  1. LCD oder OLED: Display-Typen im Vergleich
  2. Displayschäden: Geisterbilder und Einbrennen
  3. LC- und OLED-Displays: Technische Hintergründe

Physik-Crashcurs: Additive FarbmischungDie Entstehung der Farben in einem Display funktioniert nach einem Prinzip, das Sie vielleicht noch aus dem Physikunterricht kennen.Bei der additiven Farbmischung wird verschiedenfarbiges Licht übereinandergelegt. Durch die Überlagerung entstehen neue Farben....

Physik-Crashcurs: Additive Farbmischung

Die Entstehung der Farben in einem Display funktioniert nach einem Prinzip, das Sie vielleicht noch aus dem Physikunterricht kennen.Bei der additiven Farbmischung wird verschiedenfarbiges Licht übereinandergelegt. Durch die Überlagerung entstehen neue Farben. Die Grundfarben dafür sind Rot, Grün und Blau. So werden Sie auch bei LC- und OLED-Displays zur Erzeugung der verschiedenen Farbtöne verwendet. Dabei erzeugen Rot und Grün übereinandergelegt den Farbton Gelb. Blau und Grün ergeben zusammen Blaugrün, Blau und Rot werden übereinandergelegt zu Magenta. Rot, Grün und Blau übereinandergelegt ergeben Weiß. Je nach Intensität der Farbe entstehen noch weitere Mischfarben und Farbtöne.

Display-Hersteller: Wer beliefert wen?

Die OLED-Produktion wird im Wesentlichen von zwei großen Namen beherrscht: Samsung ist Marktführer bei kleinen OLEDs für Smartphones, LG baut hauptsächlich größere OLED-Panels für Fernseher. Hat das Smartphone ein OLED-Display, stammt es fast immer von Samsung. LG produziert zwar auch OLEDs für Smartphones, diese Modelle werden allerdings eher im asiatischen Raum verkauft als in Europa. Da die meisten OLED-Panels aus den Produktionsstätten von Samsung kommen, müssen selbst Konkurrenten wie Apple auf das Angebot zurückgreifen, da es kaum Alternativen gibt. So hat dieses Jahr auch das iPhone X ein OLED-Display, das von Samsung produziert wurde. Die Kapazitäten von Samsungs Produktionsstätten reicht jedoch nicht aus, um die gesamte Nachfrage zu bedienen. So setzen beispielsweise das iPhone 8 und 8 Plus weiterhin auf die bei Apple bislang üblichen LC-Displays.

Bildauflösung: Display vs. menschliches Auge

Smartphone-Hersteller werben mit einer hohen Displayauflösung. Auflösung definiert sich über den Abstand, den zwei nebeneinanderliegende Punkte haben müssen, damit man sie als getrennte Objekte wahrnimmt. Man kann errechnen, dass eine Person mit normal guten Augen bei ca. 30 cm Abstand einzelne Pixel bei einer Pixeldichte von etwa 286 ppi (Pixel pro Inch) auf ihrem Smartphone nicht mehr als solche erkennen kann. Sehr gute Augen erkennen Pixel auch noch bei mehr als 400 ppi. Moderne Smartphones bieten bereits höhere Auflösungen (458 ppi beim iPhone X, 522 ppi beim Galaxy Note 8). Für den Nutzer entsteht durch die höhere Auflösung kein Mehrwert, da er sie nicht wahrnehmen kann.

Farbspektrum
Farbspektren im Vergleich: Das obere Dreieck symbolisert LCDs, an dritter Stelle steht OLED und unten zum Vergleich das weit größere Farbspektrum des menschliche Auges.
© Onecall.xcom

Farbspektrum: Farbraum-Optimierung

​Als Farbraum wird der Teil des Farbspektrums bezeichnet, der vom menschlichen Auge wahrgenommen werden kann. Der Farbraum, der auf einem Display angezeigt werden kann, variiert nicht nur von Gerät zu Gerät, sondern unterscheidet sich auch von gedruckten Farben auf Papier. Deswegen wird für jede Anwendung ein eigener Farbraum festgelegt. Auch der Farbraum von LCDs und OLEDs unterscheidet sich. OLEDs können ein breiteres Farbspektrum anzeigen. Da viele Inhalte jedoch oft für LC-Displays optimiert sind, kann es passieren, dass sie auf OLED-Displays unnatürlich und überzeichnet wirken. Displays lassen sich allerdings auch kalibrieren. Dazu werden z.B. Farbmodi für Kino oder Fotos bereits vorgegeben.​