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Smartphone-Displays

LCD oder OLED: Display-Typen im Vergleich

Smartphone mit LCD oder doch lieber mit OLED-Display? Gibt es überhaupt einen Favoriten? Wir erklären die Unterschiede und die Eigenschaften der beiden Display-Typen.

Autor: Annegret Mehlfeld • 23.1.2018 • ca. 2:25 Min

Galaxy S8 vs iPhone 8
Galaxy S8 mit OLED- und iPhone 8 mit LC-Display. Worin bestehen die Unterschiede?
© Hersteller

Mehr und mehr setzen Smartphone-Hersteller auf OLED-Displays. In diesem Jahr ist nun zum ersten mal auch Apple mit dem iPhone X dabei. Grund genug, sich einmal genauer damit zu befassen, was so ein Display eigentlich leisten kann und worauf es bei der Qualität ankommt....

Mehr und mehr setzen Smartphone-Hersteller auf OLED-Displays. In diesem Jahr ist nun zum ersten mal auch Apple mit dem iPhone X dabei. Grund genug, sich einmal genauer damit zu befassen, was so ein Display eigentlich leisten kann und worauf es bei der Qualität ankommt.

LC-Display

LCD steht für Liquid Crystal Display, auf Deutsch: Flüssigkristalldisplay. Namensgebend ist eine Schicht aus Flüssigkristallen – ein Material, das gleichzeitig Eigenschaften von flüssigen und von festen Elementen aufweist. Das LC-Display wird von hinten beleuchtet. In der Regel kommen bei modernen Displays dafür LEDs, also Leuchtdioden, zum Einsatz. Das Licht, das sie ausstrahlen, wird über eine Leiterfläche verteilt. Elektrische Signale manipulieren das Licht dann so, dass es mehr oder minder gut durch das Display geleitet wird.

LC-Display Grafik
LC-Display: Das Hintergrundlicht (weiß) wird durch die Flüssigkristallschicht geleitet (braun) und dort reguliert. Farbfilter in Rot, Grün und Blau sorgen für die richtige Farbe.
© LG

Über der Schicht aus Flüssigkristallen liegt eine weitere Schicht mit Farbfiltern in Rot, Grün und Blau. Jedes Pixel auf dem Display besteht aus sogenannten Subpixeln, von denen jedes einen der drei erwähnten Farbtöne enthält. Der Farbton und dessen Intensität werden durch elektrische Spannung erzeugt. Die Pixel mit ihren „Unterpixeln“ sind bei modernen Displays für das bloße Auge jedoch nicht mehr erkennbar.

LCDs sind im Betrieb nie komplett dunkel, da die Hintergrundbeleuchtung nicht ausgeschaltet werden kann. Bei dunklem Bildmaterial haben die Flüssigkristalldisplays daher einen gewissen Nachteil. Sie können den Kontrast, also die Differenz zwischen der dunkelsten und der hellsten Stelle im Bild, nicht gut abbilden. In dunklen Bild- oder Videoszenarien verschwimmen die unterschiedlichen Strukturen und Oberflächen in einem kaum unterscheidbaren Grau-in-Grau.

Dafür punktet das LC-Display bei der Helligkeit. Es kann mit bis zu 2000 Candela pro Quadratmeter (cd/m²) weit heller strahlen als ein OLED-Display (bis zu 800 cd/m²). Die Helligkeit ist bei einem Display vor allem wichtig, wenn man sich bei strahlendem Sonnenschein draußen aufhält – denn auf einem zu dunklen Display kann man dann wenig bis nichts mehr erkennen. Ein hoher Kontrast unter Idealbedingungen beträgtetwa 1:1000. Bei hellem Sonnenschein liegt er noch zwischen 1:10 und 1:60. Das reicht für Schwarz-Weiß-Text, aber kaum mehr für bunte Bilder.

OLED-Display Grafik
OLED-Display: Die Leuchtdioden strahlen selbstständig Licht in Rot, Grün und Blau aus. Sie liegen direkt unter der Bildschirmoberfläche und können ausgeschaltet werden, wenn sie eine schwarze Fläche zeigen sollen.
© LG

OLED-Display

OLED steht für Organic Light Emitting Diode, auf Deutsch organische Leuchtdiode. Im Gegensatz zum LC-Display mit Hintergrundbeleuchtung produzieren die OLED-Pixel ihr eigenes Licht. Dadurch wird, anders als beim LC-Display, keine Hintergrundbeleuchtung mehr benötigt. Die Helligkeit kann von Pixel zu Pixel angepasst werden. Tiefes Schwarz wird erzeugt, indem ein Pixel überhaupt nicht leuchtet. So entsteht bei der Bildwiedergabe ein weit höherer Kontrast als bei einem LC-Display.

Die Höhe des Kontrasts hängt aber auch davon ab, wie hell die Pixel allgemein leuchten können. Wie bereits erwähnt, bringt es das OLED-Display nicht auf die Leuchtkraft eines LC-Displays. Doch da die Pixel nah unter der Displayoberfläche liegen und einzeln leuchten, entsteht auch aus verschiedenen Blickwinkeln immer noch ein kontraststarkes Bild.

Der Aufbau eines OLEDPanels ermöglicht es den Herstellern außerdem, ein geschwungenes Display zu designen, bei dem die Kanten abgerundet sind – wie Samsung beim Galaxy S7 Edge oder Galaxy S8. Mit einem LC-Display wäre das nicht möglich bzw. bei Weitem zu aufwendig. Da die Leuchtdioden bei OLEDDisplays aus organischem Material, das heißt, Kohlestoffverbindungen besteht, sind sie anfälliger gegenüber Umwelteinflüssen wie zum Beispiel Wasser und gehen schneller kaputt. Die Lebensdauer der OLEDs konnte jedoch in den letzten Jahren deutlich verlängert werden, sodass sie nun den LCDs in kaum etwas nachstehen.