Die richtige Speicherkarte finden
- So funktioniert die Speichererweiterung ab Android 6
- Wie funktioniert Adoptable Storage?
- Apps auf SD-Karte verschieben
- Die richtige Speicherkarte finden
Worauf muss ich bei der Wahl der Speicherkarte achten? Erste Orientierung geben die Vorgaben der Smartphone-Hersteller. Neben der Speichergröße und dem Preis sind eine schnelle Anbindung an die interne Hardware über den UHS-I-Bus (Ultra High Speed) und hohe Datenraten wichtig. Wer Apps via M...

Worauf muss ich bei der Wahl der Speicherkarte achten?
Erste Orientierung geben die Vorgaben der Smartphone-Hersteller. Neben der Speichergröße und dem Preis sind eine schnelle Anbindung an die interne Hardware über den UHS-I-Bus (Ultra High Speed) und hohe Datenraten wichtig. Wer Apps via Micro-SD-Karte nutzen will, achtet auf Exemplare, die schnell lesen können. Soll die Karte vorwiegend Fotos oder Videoaufnahmen vorhalten, ist eine hohe Schreibgeschwindigkeit vorteilhaft. Für aktuelle Android-Smartphones empfehlen sich UHS-I-Karten der Geschwindigkeitsklasse U3/ Class 10. Die Vorteile der leistungsfähigeren UHS-II-Karten nutzen auch die neuen Smartphones derzeit noch nicht. Weitere Tipps gibt unser Speicherkartentest.
Wie kann ich Speichersperren aushebeln?
Mehr Komfort beim Auslagern versprechen Anwendungen wie AppMgr III oder Apps 2 SD. Unter Umständen können Sie damit Apps exportieren, obwohl diese Funktion zunächst blockiert war. Beispiel: Beim LG X Power (Android 6.0.1) konnten wir damit geeignete Apps doch noch auf den portablen Speicher umsiedeln.
Wer ein Android-6.0-Smartphone besitzt, kann auch auf eigenes Risiko in das System eingreifen und mit Glück und Geschick die Adoptable-Storage-Funktion aktivieren. Dazu sind nicht zwingend Root-Rechte erforderlich. Benötigt werden die ADB-Tools, die Teil der Android-Entwicklungsumgebung sind. Laden und installieren Sie hierzu „Android Studio“ auf dem PC. Über die Windows-Shell können Sie dann das via USB angeschlossene Smartphone mit einigen Befehlen anpassen und Adoptable Storage eigenmächtig „freischalten“. Detaillierte Anleitungen finden sich im Internet. Wer es auf die Spitze treiben möchte, kann versuchen, die SD-Karte in zwei Speicherbereiche zu unterteilen. Dieser Mixed-Modus umfasst die interne Erweiterung für Apps und einen portablen Speicherbereich für Fotos etc.
Bedenken Sie aber, dass solche Eingriffe auf eigene Faust oft – wenn überhaupt – nur kurzzeitig Erfolg versprechen. Ob auch nach diversen Aktualisierungen auf diesem Weg eine zuverlässige, leistungsfähige Speicherlösung erreicht werden kann, darf bezweifelt werden. Für uns überwiegen hier die Nachteile wie Sicherheitsrisiken, die erhöhte Gefahr von Datenverlust und Fehlfunktionen, weshalb wir davon abraten, den Funktionsumfang eigenmächtig zu erweitern.
Fazit: Bedarf zur Ausweitung und Optimierung vorhanden
Beim Thema Speichermanagement teilt sich die Android-Welt derzeit in drei Lager: Huawei und LG sehen die Micro-SD-Karte als reinen Datenhort, ihre aktuellen Android-6.0-Phones unterstützen die interne Erweiterung nicht. Die geprüften Modelle weigerten sich zudem, Apps mit Bordmitteln ins Micro-SD-Exil zu schicken. Samsung und Sony verzichten ebenfalls auf Adoptable Storage, erlauben aber die App-Auslagerung auf herkömmlich formatierte Karten.
Neben HTC unterstützen also nur die Lenovo Motos mit Stock-Android 6.0 von Haus aus die neue Variante der Speicherexpansion. Das funktionierte auf Anhieb ordentlich. Warnungen vor zu langsamen Karten, auch wenn flotter Speicher im Schacht lag, oder gescheiterte Versuche einer automatischen Datenmigration zeigen aber, dass noch Optimierungsbedarf besteht. Wer Platz und hohe Performance braucht, sollte auf ausreichend integrierten Speicher achten und die SD-Karte als sinnvolle Ergänzung nutzen.