Backup-Ratgeber

Datensicherung für Smartphones: So sichern Sie Ihre privaten Handy-Daten

17.9.2015 von Hannes Rügheimer

Sicher ist sicher: Eine ordentliche Datensicherung ist auch für Smartphone-Nutzer ein wichtiges Thema. Wir stellen Backup-Lösungen für verschiedene mobile Betriebssysteme vor.

ca. 5:10 Min
Ratgeber
VG Wort Pixel
Android-Backup
Einstellungen für die Datensicherung unter Android.
© Google, Android

Backups sind unerlässlich, eine regelmäßige Datensicherung unverzichtbar. Denn was wären die Konsequenzen, wenn Ihr Smartphone in diesem Augenblick durch einen Hardware- oder Software-Defekt den Geist aufgeben würde? Malen Sie sich die Folgen einfach einmal aus. Oder wenn das Gerät gestohlen würde? Adressen, Termine, Notizen, E-Mails, Mitteilungen, Passwörter, Fotos, Apps, Musik – alles unwiederbringlich verloren.

Ärgerlich genug, wenn das Gerät selbst ausfiele oder verloren ginge. Doch der wohl noch viel größere Verlust wären die darauf gespeicherten Daten. Kein Wunder also, dass das Thema Backups bei Leserfragen und in Ratgeberforen regelmäßig weit oben rangiert.

iPhone 6 Plus: Backup
Die Datensicherung des iPhone 6 Plus ist über die Apple-Software iTunes möglich.
© Apple, iTunes

Gewappnet für alle Fälle

Dabei ist das damit einhergehende Dilemma so alt wie die Computertechnik selbst: In der Theorie ist jedem Anwender klar, wie wichtig eine regelmäßige Datensicherung ist. In der Praxis wird sie aber oft nur halbherzig praktiziert – bis das beschriebene Szenario irgendwann eintritt, und die große Reue folgt.

Ein weiterer Anlass für ein umfassendes Backup ist weniger dramatisch, aber nicht minder einschneidend: Auch der bei einem Gerätewechsel erforderliche Datenumzug setzt voraus, dass der Inhalt Ihres bisherigen Geräts möglichst vollständig gesichert wird.

Allerdings ist es gerade bei Smartphones gar nicht so einfach, wirklich alle darauf gespeicherten Daten und Programme so zu sichern, dass sie sich im Bedarfsfall komplett wieder herstellen oder auf Ersatz-Hardware übertragen lassen.

Und was die Sache zusätzlich kompliziert: Ob eine Sicherung wirklich gelungen ist und komplett war, stellt sich häufig erst nach der Wiederherstellung heraus. Merkt man dann, dass wichtige Elemente fehlen, ist es möglicherweise schon zu spät.

Android Backup Apps
Ultimate Backup, Titanium Backup und Helium sind nur einige beispiele für Apps zur Datensicherung unter Android.
© Hersteller

Datensicherung gut organisieren

Es gibt also gute Gründe, sich die Zeit zu nehmen, um sich eingehender mit dem Thema Datensicherung zu beschäftigen. Welche Tools erledigen das Backup wirklich zuverlässig und vollständig?

Wie lässt sich die Sicherung so planen, dass man sie im Alltagsbetrieb regelmäßig und in ausreichender Frequenz durchführt? Wie lässt sich der dafür nötige Aufwand so reduzieren, dass man die wichtige Sicherheitsmaßnahme nicht aus Bequemlichkeit so lange verschiebt, bis es zu spät ist?

Wo ist der beste Aufbewahrungsort für Backup-Daten, damit sie im Bedarfsfall schnell zugänglich sind? Und dabei andererseits nicht der Gefahr unterliegen, dass Unbefugte darauf zugreifen und in persönlichen und wichtigen Informationen herumschnüffeln?

Sie sehen schon: Rund um das Thema Backup gibt es vieles zu bedenken. Überdies unterscheiden sich die Rahmenbedingungen und zur Wahl stehenden Optionen auch noch je nachdem, mit welchem Smartphone-Betriebssystem Sie arbeiten. Typischerweise erfordert es einmal ein wenig Aufwand für Planung und Einrichtung, um sich gegen die beschriebenen Risiken abzusichern. Anschließend läuft die regelmäßige Datensicherung im Idealfall automatisch und behelligt Sie in Ihrem Smartphone-Alltag kaum noch.

Finden Sie Ihre individuelle Lösung

In den verlinkten Einzelbeiträgen geben wir Ihnen ausführliche Tipps, wie Sie das Thema am besten in den Griff bekommen – je nachdem, ob Sie ein Android-Smartphone, ein Apple-Gerät wie iPhone und iPad oder ein Windows Phone besitzen.

Bei alledem möchten wir keine unnötige Panik verbreiten, können aber aus zum Teil eigener Erfahrung nur betonen: Wirklich jeder Smartphone-Besitzer sollte sich für eine Backup-Strategie entscheiden, die zu seinen persönlichen Nutzungsgewohnheiten und Vorlieben passt. Denn wie es sich anfühlt, ohne all die auf Ihrem Smartphone gespeicherten Datenschätze dazustehen, wäre eine unnötig schmerzhafte Erfahrung.

Im Folgenden noch einige Vorüberlegungen zum richtigen Speicherort und der im Zusammenhang mit Smartphone-Backups schnell auftretenden Frage nach sogenannten Jailbreaks.

Speicherorte: Wo ist das Backup sicher?

PC, Cloud oder Speicherkarte – welche Vor- und Nachteile haben die infrage kommenden Aufbewahrungsorte für Ihre Backup-Daten?

PC: Die klassische Backup-Methode ist die PC-Synchronisation. Die Verbindung des Telefons mit dem Rechner erfolgt meist über ein USB-Kabel, ist aber auch per WLAN möglich.

  • Vorteil: Der Computer bietet jede Menge Speicherplatz, zudem sind die Backup-Daten im Büro oder zu Hause relativ sicher.
  • Nachteil: Eine regelmäßige Datensicherung findet nur statt, wenn Sie Ihr Handy auch häufig am Rechner anschließen. Dank Cloud und Streaming ist dies aber heute nicht mehr so oft nötig wie früher.

Speicherkarte: Wenn Ihr Smartphone einen Steckplatz für eine Micro-SD-Karte hat, lassen sich Backup-Daten auch dorthin kopieren.

  • Vorteil: Dies kann bei Geräteumzügen helfen oder wenn Sie Daten im Bordspeicher versehentlich gelöscht haben.
  • Nachteil: Bei Diebstahl, Verlust oder Zerstörung des Geräts ist die darin eingesteckte Speicherkarte natürlich auch weg.

Cloud: Zunehmend setzen die Smartphone- und Betriebssystemanbieter auf Backups in der Cloud. 

  • Vorteil: Die Daten werden dort regelmäßig aktualisiert und lassen sich im Bedarfsfall von überall wieder abrufen.
  • Nachteil: Meist ist der Online-Speicherplatz begrenzt. Backups übers Mobilfunknetz verursachen hohe Datenmengen und dauern recht lang. Zudem sind Bedenken nicht unbegründet, wer auf die in der Cloud gespeicherten Daten zugreifen könnte.

Jailbreak und Rooting

Vor allem bei Android-Smartphones erfordert eine vollständige Sicherung ein sogenanntes Rooting. Das ist aber kompliziert und riskant. Als Unix-basiertes Betriebssystem beschränkt Android den Zugriff auf systemnahe Einstellungen und Dateien. Selbst der Besitzer des Geräts kann darauf normalerweise nicht zugreifen.

Und zwar aus gutem Grund: Das Konzept dient dem Schutz vor Schadsoftware oder versehentlichem Löschen wichtiger Systembestandteile. Wird dieser Schutz gezielt aufgehoben, erhält der Nutzer den in Unix-Systemen höchsten Status namens „root“ (Wurzel) – manchmal auch „Superuser“ genannt.

Auch auf iOS-Geräten gibt es einen ähnlichen Schutz, dessen Umgehung wird als „Jailbreak“ bezeichnet. Ob das eine gute Idee ist, ist umstritten. In jedem Fall sind die dazu nötigen Schritte kompliziert und nicht risikolos – läuft etwas schief, kann das Smartphone im ungünstigsten Fall unbrauchbar werden.

Viele Hersteller verweigern deshalb Garantieansprüche, wenn das Telefon „gerootet“ wurde. Zudem öffnet das Rooting die sonst geschützten Systemordner für mögliche Viren- oder Spionage-Angriffe. Das Problem: Um ein wirklich vollständiges Backup aller Smartphone-Dateien und -Einstellungen vorzunehmen, ist ein Root-Zugriff fast unvermeidlich. Sonst würden die im Betriebssystem normalerweise aktiven Schutzfunktionen verhindern, dass die Backup-Software auf Daten fremder Apps oder systemnahe Dateien zugreifen kann.

Jailbreak
Backup-Frage: Wann ist ein Jailbreak oder Rooting des Smartphones notwendig?
© WEKA/ Archiv

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