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Smartphone-Speicher

Wie funktioniert Adoptable Storage?

Autor: Joachim Bley • 23.1.2017 • ca. 2:10 Min

Was ist Adoptable Storage? Der fest integrierte Flash-Speicher und die SD-Karte werden zu einem Bereich zusammengefügt und vom Betriebssystem als eine gemeinsame Speichereinheit behandelt. Android 6.0 verschlüsselt und formatiert dazu die Karte in einem speziellen Dateisystem wie EXT4. In die...

Micro-SD-Karte als internen Speicher formatieren
Wer die Kapazität der Micro-SD-Karte dem integrierten Flash-Speicher zuschlagen möchte (Adoptable Storage), muss die Karte als internen Speicher formatieren. Dabei gehen alle auf der SD-Karte vorhandenen Daten verloren.
© Screenshot WEKA / connect

Was ist Adoptable Storage? 

Der fest integrierte Flash-Speicher und die SD-Karte werden zu einem Bereich zusammengefügt und vom Betriebssystem als eine gemeinsame Speichereinheit behandelt. Android 6.0 verschlüsselt und formatiert dazu die Karte in einem speziellen Dateisystem wie EXT4. In dieser Form eignen sich die Karten ausschließlich für die Verwendung im zugehörigen Smartphone. Windows- und Mac-Computer und auch andere Phones und Tablets können mit solchen Karten erst nach einer erneuten Formatierung wieder etwas anfangen.​

Im Adoptable-Storage-Modus kümmert sich Android größtenteils selbst um die Verteilung der Daten und Anwendungen. In unseren Praxistests konnten wir beispielsweise in den Kamera- oder Navigations-Apps den Speicherort für Fotos beziehungsweise die Offline-Karten nicht mehr selbst wählen. Es gab hier nur noch den einen internen Speicher. Geeignete Anwendungen konnten wir dagegen samt den App-Daten gezielt auf den Micro-SD-Bereich des erweiterten internen Speichers verschieben.​

Unterstützt mein Phone Adoptable Storage? 

Voraussetzung ist ein Smartphone mit Micro-SD-Slot und Android ab Version 6.0 (Marshmallow). Neben HTC-Geräten stellen Lenovos aktuelle Moto-Modelle Adoptable Storage schon ab Werk bereit. Huawei, LG, Samsung und Sony unterstützen diese Funktion bislang nicht. Gewissheit verschafft ein Blick in die „Einstellungen“ des Smartphones. Fehlt dort unter dem Eintrag „Speicher“ eine Option wie „Als internen Speicher formatieren“, können Sie die Micro-SD-Karten nur wie bisher als Speicher für Fotos, andere Mediendateien und teilweise auch für Apps nutzen.​

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Welche Vorteile hat die konventionelle Micro- SD-Anbindung? 

Bislang verwenden Smartphones Micro-SD-Karten, die auf gängige Dateisysteme wie FAT32 setzen. Vorteil: Auch andere Geräte können diese Wechselspeicher auslesen und mit Inhalten beschreiben. Die klassische, für den direkten Datenaustausch geeignete Variante unterstützen die Adoptable-Storage-fähigen Phones ebenfalls. Dazu muss die eingelegte Karte zuvor aber komplett gelöscht​ und als mobiler bzw. portabler Speicher formatiert werden. Ein weiterer Vorteil getrennter Speicherbereiche: Eigene Dateien wie Foto- und Videoaufnahmen oder auch die platzraubenden Offline-Karten der Navigations-App können weiterhin gezielt auf den Karten abgelegt werden – immer vorausgesetzt, die App stellt diese Option bereit. 

Bei den mit Android 6.0 ausgelieferten Modellen von Samsung und Sony wie dem Galaxy S7​ oder dem Xperia XZ​ können Sie zudem Anwendungen auf konventionell formatierte Micro-SD-Karten verschieben. Die Probanden von Huawei und LG bieten dieses Extra von Haus aus nicht. Die Adoptable-Storage-tauglichen Geräte von HTC und Lenovo halten auf „mobilen Speichern“ ebenfalls keine Apps vor.​

Welche Apps können ausgelagert werden? 

In der Android-Welt gilt modell- wie anbieterübergreifend: Alle Anwendungen, die Google und der Hersteller vorinstalliert haben, müssen auf dem integrierten Flash-Speicher bleiben. Bei den selbst installierten Apps aus dem PlayStore oder aus anderen Quellen klappt das Verschieben auch nicht immer. Von den ausprobierten Apps konnten wir mit Bordmitteln bei keinem Smartphone Spotify, Whatsapp, die Navianwendung Here-we-go, die TV-App Zattoo oder das Game „Fifa Mobile Fußball“ auf einer Micro-SD-Karte ablegen. Letztlich hat es der App-Entwickler selbst in der Hand, ob der Nutzer seine Anwendung auslagern darf – immer unter der Voraussetzung, dass der Smartphone-Hersteller dies vorsieht.​