Günstiges Chromebook

Acer C720 im Praxistest

13.2.2014 von Inge Schwabe

Mittelprächtige Schale, gute Ausstattung, supergünstig. Wer auf der Suche nach einem Chromebook ist, muss wissen, woran sein Herz hängt. Wir haben mit dem Acer C270 einen interessanten Vertreter dieser Gattung ausprobiert und getestet.

ca. 3:30 Min
Testbericht
Acer C720 Chromebook
Acer C720 Chromebook
© Hersteller

In den USA ist schon jedes fünfte verkaufte Notebook ein Chromebook. Bei uns weiß immer noch kaum jemand, was ein Chromebook überhaupt ist - allen Bemühungen auch unsererseits zum Trotz.

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Dabei ist es ganz einfach: Chromebooks sind Notebooks ohne Software. Sie laufen mit Chrome OS von Google, was bedeutet, dass der Webbrowser Chrome die einzige Anwendung auf einem solchen Rechner ist. Alles, was man an Programmen braucht, öffnet man im Internet, mit dem sich das Chromebook rasend schnell verbindet. Heißt: Ohne Web geht (fast) nichts. Das schränkt den Funktionsradius der Chromebooks enorm ein. Dafür kosten sie erfreulich wenig - das günstigste ist das vorliegende Acer C720, das schon für 249 Euro zu haben ist.

Ausstattung: Unterwegs ist man offline

Schon beim Start ruft das Acer, wie alle Chromebooks, nach einer WLAN-Verbindung, damit sich der User an seinem Google-Konto anmelden kann. Hiernach wird der Internetzugang unter anderem auch für den Zugriff auf den primären Speicher in der Cloud, das Google Drive, benötigt.

Mit speziellen Offline-Apps geht es unterwegs auch mal ohne, denn ein Mobilfunk-Modem fehlt dem C720, wie übrigens den meisten Chromebooks. Die Synchronisation erfolgt, sobald man wieder online ist. Für das Betriebssystem mit rund 4 Gigabyte und die eher vorübergehende Speicherung von Dateien zum Offlinebetrieb veranschlagt Acer, wie andere Hersteller auch, 16 Gigabyte auf einer geräuschlosen Solid State Disk.

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Die Ausstattung des C720 orientiert sich am oberen Standard für Chromebooks: Bluetooth 4.0, zwei USB-Anschlüsse, einer davon im schnelleren 3.0-Standard, ein HDMI-Ausgang, und zwar in der vollformatigen Normgröße, eine Headsetbuchse sowie ein Slot für eine SD-Karte, die maximal 32 Gigabyte Speicher bieten darf.

Verarbeitung: Materialschwächen

Material und Verarbeitung des C720 lassen jedoch leider zu wünschen übrig: Acer verarbeitet viel Kunststoff, Korpus und Deckel lassen sich sehr leicht eindrücken. Die Übergänge sind zum Teil ungleichmäßig, außerdem reagiert die Oberseite empfindlich auf Fingerabdrücke. Das in den Deckel eingelassene Google-Logo gibt dem Gehäuse etwas Pep.

An einhändiges Öffnen ist indes nicht zu denken, und selbst mit zwei Händen sucht man zum leichteren Aufklappen vergebens nach einer Aussparung in Korpus oder Deckel. Einmal geöffnet leistet das schwergängige Scharnier dann aber gute Dienste, denn der entspiegelte 11,6-Zoll-Bildschirm wippt nicht im Geringsten nach. Interessant wird diese Festigkeit beim Nachfolger C720P, denn der kommt mit Touchscreen. Er soll ebenfalls noch im Februar erscheinen und gleicht ansonsten dem Testgerät, bringt nur etwas weniger Laufzeit mit.

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Apropos: Der C720-Akku ermöglichte im mehrtägigen Test beinahe zehn Stunden reine Nutzungsdauer. Keine positive Überraschung hat die Tastatur zu bieten, der es an einem guten Anschlag mangelt, von einer Tastaturbeleuchtung ganz zu schweigen. Das glatte Touchpad lässt sich gut bedienen. Es dürfte für die Gestensteuerung im Browser, beispielsweise das Scrollen mit zwei Fingern, allerdings noch etwas größer sein und begleitet jedes erste Antippen mit einem Klackgeräusch.

Ein wenig unschön sind die großen Lüftungsschlitze auf der Rückseite, zumal sich bereits welche im Boden befinden. Der Lüfter wurde im Test nicht übermäßig laut; auf Touren kam er bereits bei bloßer Aktivierung der HD-Webcam, ohne dass ein Videochat aktiv gewesen wäre oder andere Aktivitäten im Hintergrund liefen. Bei Kunstlicht zeigten die Webcam- Bilder starkes Rauschen.

Performance: Erfrischend flott

Erfreulich war die ruckelfreie Bildwiedergabe: Wenngleich Chromebooks allein durch den schnellen Start, der binnen weniger Sekunden nach dem Aufklappen den Anmeldebildschirm zutage bringt, flott wirken, wird ihnen bei typischem Gebrauch kaum eine größere Leistung abverlangt, als Dateien und Internetseiten zügig zu laden oder eben gestreamte Videos ruckelfrei wiederzugeben.

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Dieser Herausforderung ist der Celeron- Dual-Core-Prozessor aus der Haswell-Familie von Intel vollends gewachsen. Features wie Hyper-Threading und Turbo- Boost, die bei den Haswell- Chips die Leistung deutlich steigern können, sind beim Acer 2955U zwar nicht aktiviert, Intels Chipsatzgrafik ist aber an Bord.

Fazit: Der Familien-Rechner

Wer an technischen Geräten auch optisch und haptisch seine Freude haben will, wird mit dem Acer C720 nicht glücklich werden. Funktional betrachtet erfüllt es jedoch seinen Zweck, und zwar mit Kraft und Ausdauer. Der günstige Preis macht es zudem als Anschaffung für Gruppen attraktiv: Chromebooks eignen sich hervorragend für die gemeinsame Nutzung durch Familienmitglieder oder Gruppen von Schülern oder Studenten. Ein jeder kann sich hier mit seinem Google-Benutzernamen anmelden und findet umgehend seine personalisierte Umgebung vor - sofern er Chrome OS oder den Chrome- Browser auch auf anderen Geräten einsetzt.

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Außerdem zeigt der Google-Drive-Bereich der "Files"-App jedem angemeldeten User immer nur dessen eigene Cloud-Dateien. Der lokale Speicher des Chromebooks wird dagegen dynamisch geteilt, das heißt nach Bedarf. Aber auch hier sieht jeder stets nur seinen eigenen Bereich. 

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