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Testbericht

Aktiv-Lautsprecher Adam A7X

Die ADAM A7X (1060 Euro das Paar) gab sich in ihren Klangfarben nicht ganz so unbestechlich wie die Focal. Sie verlieh Sprache und Gesang mehr Gewicht und Präsenz.

Autor: Wolfram Eifert • 8.2.2011 • ca. 1:35 Min

Aktiv-Lautsprecher Adam A7X
Aktiv-Lautsprecher Adam A7X
© Hersteller
Inhalt
  1. Aktiv-Lautsprecher Adam A7X
  2. Datenblatt

Ein wesentlicher Vorzug aktiver Boxen ist die weitgehende Loslösung der unteren Grenzfrequenz von der Größe der Chassis oder Gehäuse. Die etwas größere ADAM erzielt unter Laborbedingungen 51 Hertz bezogen auf -3 dB, bei der Focal endet das Engagement 6 Hertz weiter oben. Passivboxen gleichen F...

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Die ADAM A7X hat im Vergleich zur Vorgängerin A7 kräftigere Verstärker und feinere Chassis. Im Bass arbeitet ein stromsparender Schaltverstärker, der Hochtöner wird klangoptimal konventionell angetrieben. HiFi-User nutzen den Cinch-Eingang links oben.
© Archiv

Ein wesentlicher Vorzug aktiver Boxen ist die weitgehende Loslösung der unteren Grenzfrequenz von der Größe der Chassis oder Gehäuse. Die etwas größere ADAM erzielt unter Laborbedingungen 51 Hertz bezogen auf -3 dB, bei der Focal endet das Engagement 6 Hertz weiter oben. Passivboxen gleichen Formats erzielen vielfach nur 60 bis 70 Hertz.

Beide Kandidaten lassen damit noch Raum für eine Ergänzung durch Subwoofer, klingen aber auch im Solobetrieb deutlich erwachsener, als die Größe vermuten lässt. Bass- und Hochtonpegel sind bei ihnen mehrstufig einstellbar. Dies erlaubt eine sehr bequeme Anpassung an die Raumeigenschaften und die Aufstellung. Hier reicht das Spektrum von frei stehend über wandnah bis zu Raumecken.

ADAM treibt im Hochtonbereich mit zwei separaten Filtern einen hohen Aufwand. Das eine wirkt kuhschwanzartig bei höheren Frequenzen mehr als bei mittleren, das andere regelt den Pegel der Hochtonabteilung insgesamt.

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Die gelbliche, mehrfach gefaltete Membran des Hochtöners dient gleichzeitig als Schwingspule.
© Archiv

In Sachen Mechanik und Chassis setzt Adam auf ein traditionelles Gehäuse aus Holzwerkstoffen. Sie verfügt über einen Air-Motion-Transformer, dessen vielfach gefaltetete Membran mit Leiterbahnen beschichtet ist und so unmittelbar vom Strom durchflossen wird. Die Faltung kombiniert die Dynamik großer Membranflächen mit dem gutmütig-breiten Abstrahlverhalten kleinerer Treiber.

Die ADAM erzielt mit zwei Endstufen insgesamt 150 Watt Ausgangsleistung. Die Limiter arbeiten bei moderater Überforderung sanft und unmerklich. Hohe Pegel nahe den Belastbarkeitsgrenzen lassen sich dadurch um Welten entspannter genießen als bei Passivboxen, die solche Schutzvorrichtungen bauartbedingt nicht bieten.

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Ein mehrteiliges Neodymsystem sorgt für den Antrieb. Die neue Version erreicht mühelos 40 Kilohertz.
© Archiv

Die ADAM gab sich in ihren Klangfarben nicht ganz so unbestechlich. Sie verlieh Sprache und Gesang mehr Gewicht und Präsenz, tönte alles in allem eine Spur schöngeistiger und sinnlicher als die vorrangig auf Korrektheit bedachte Focal .

Gut nachvollziehbar waren die Differenzen bei "Satellite", Lena Meyer-Landruts Siegertitel vom diesjährigen Eurovision Song Contest. Über alle Bereiche hinweg lieferten beide Boxen ähnlich viel Authentizität und Information. Die Focal wirkte eine Spur sachlicher und genauer, die ADAM entwickelte rhythmisch etwas mehr Hingabe und besaß den minimal größeren Spaßfaktor.

Beiden Kontrahenten gelang die Hochtonwiedergabe ausnehmend gut: Pieksauber, stressfrei und überaus klar geriet sie bei der Focal, grenzenlos dynamisch, hochauflösend und doch untechnisch bei der ADAM. Fakt ist: So viel Rasse und Eleganz müssen Boxenkäufer anderswo lange suchen.

ADAM A7X

Vollbild an/aus
ADAM A7X
ADAM A7X
HerstellerADAM
Preis1060.00 €
Wertung49.0 Punkte
Testverfahren1.0