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Asus ROG Phone im Test
Wer beim Daddeln ans Limit geht, braucht Leistung satt. Die bietet das Asus ROG Phone. Was geht noch? Wir sind mit dem Gaming-Profi auf Punktejagd gegangen. Lesen Sie unseren Test hierzu.
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Dieses Smartphone hat anspruchsvolle mobile Gamer im Visier. Das zeigt sich im Design und beim ersten Systemstart. Aus dem Nichts ertönt urplötzlich eine markerschütternde Soundanimation, die wie ein heranrauschendes Schwert klingt. Danach herrscht wieder Stille. Die Ruhe vor dem Sturm?
Doch der Reihe nach: Das ROG im Namen steht für Republic of Gamers. Unter dieser Marke bündelt der taiwanische Hersteller Asus seit Jahren Produkte, die auf den hohen Leistungshunger der PC-Gamer zugeschnitten sind.
Die Hardware-Bausteine des ROG Phones sind eines mobilen Spielechampions würdig. Das selbstleuchtende 6-Zoll-Display begnügt sich zwar mit „nur“ FHD+-Auflösung (2160 x 1080 Bildpunkte). Die Messergebnisse für Kontrast, Helligkeit und die Blickwinkelstabilität konnten aber ebenso überzeugen wie die brillante, farbstarke Darstellung.
Dazu unterstützt die reaktionsschnelle Anzeige (1 ms) bereits den größeren Dynamikumfang mobiler HDR-Games. Eine Bildwechselfrequenz von 90 Hertz ermöglicht eine flüssigere Darstellung des Spielgeschehens. Für die mächtig beeindruckende Soundkulisse sorgen zwei klangstarke, pegelfeste Front-Lautsprecher.

Auf Höchstleistung getrimmt
Ein Snapdragon 845 hievt das ROG Phone in den Benchmark-Tests auf das Niveau der besten Smartphones. Mit Qualcomms Spitzenklasse-Systemchip schmücken sich auch andere Topmodelle, in das ROG Phone kommen jedoch nur ausgewählte Exemplare des SDM 845 mit einer etwas höheren maximalen Taktrate (2960 statt 2800 MHz).
Dass die Grafikeinheit (Adreno 630) die aktuellen Versionen der 3-D-Schnittstellen Vulkan und OpenGL ES unterstützt, versteht sich von selbst. Das Speicherangebot passt: Üppige 8 GB fasst der schnelle, stromsparende LPDDR4-Arbeitsspeicher. Für Apps stehen netto 114 GB bereit.
Beim Action-Gaming ist dauerhaft Top-Performance gefragt. Eine frühzeitige hitzebedingte Tempodrosselung wäre ein Manko. Asus geht dieses Problem konstruktiv an. Das (3D Vapor Chamber-)Kühlsystem setzt auf größere Kammern, wärmeleitende Kupferelemente und Öffnungen zur Verbesserung der Luftzirkulation.
Dennoch stieg die Temperatur bei grafisch anspruchsvollen Spielen mit der Zeit spürbar an. Ein mitgeliefertes, in ruhiger Umgebung hörbar rauschendes Lüfter-Element verbesserte die Wärmeableitung deutlich wirksamer.

Angedockt an eine zusätzliche, seitliche USB-C-Doppelschnittstelle erschwert das Kühlmodul den Zugang zum ohnehin etwas ungünstig platzierten Fingerprintsensor und dem Ein-/Aus-Schalter. Beim Daddeln im Querformat störte es dagegen kaum.
Praktisch: Die Kabel zum 30-Watt-Schnelllade-Netzteil und dem beigepackten In-Ear-Headset lassen sich auch am Kühlmodul anschließen und beim Spielen nach unten wegführen. Der Betrieb am Leistungslimit saugt den 4000-mAh-Akku schnell leer. Die ermittelte Gametime lag bei 4:10 Stunden. Bei typischer Nutzung schaffte das ROG Phone respektable 8:37 Stunden.

Auch im Labor hart im Nehmen
Das Testlab bescheinigt der Dual-Hauptkamera in heller und dunkler Umgebung eine sehr gute Fotoqualität. Die Funkleistungen gingen in allen Mobilfunknetzen absolut in Ordnung. Nur die Akustik in Senderichtung fiel etwas ab. Die Verarbeitung ist dagegen tadellos: Das OLED-Display und die Rückseite schützt kratzfestes Gorilla-Glas.
Der Metallrahmen wirkt ohnehin extrem robust. Klar: Das höhere Gewicht führt zu Punktabzügen in der Handhabung. Das macht unter anderem eine exzellente Connectivity wett. Über High-Speed-WLAN (802.11 ad) kann das Gaming-Phone hochauflösende Bildsignale drahtlos zu einer optionalen WiGig-Station übertragen.
Die verbindet sich dann via HDMI-Kabel mit dem TV-Bildschirm. Unterm Strich ist das Asus ROG Phone ein fast sehr gutes, leistungsfähiges Smartphone, das mit außergewöhnlichen Extras wie dem Kühlmodul und den „Air Trigger“-Sensoren im Rahmen dem mobilen Gaming allemal den Kick gibt. Mission erfüllt!