"Geschrumpfte" M.2-SSD Crucial P310 im Test
Wozu braucht man bitteschön eine so winzige SSD? Kann die überhaupt so viel Leistung bringen wie ihre ausgewachsenen Brüder? Wir haben die P310 getestet.

Lange hat sich niemand für kleine SSDs im 2030-Format, also mit 22 x 30 mm Größe, interessiert. Standard für Mainboards in PCs ist und bleibt schließlich 2080, also SSD-Riegel mit einer Länge von 80 Millimetern. Das hat sich mittlerweile geändert, denn einer der jüngsten Gaming-Konsol...
Lange hat sich niemand für kleine SSDs im 2030-Format, also mit 22 x 30 mm Größe, interessiert. Standard für Mainboards in PCs ist und bleibt schließlich 2080, also SSD-Riegel mit einer Länge von 80 Millimetern. Das hat sich mittlerweile geändert, denn einer der jüngsten Gaming-Konsolen – die Handheld-Konsole – hat die Herzen der Gamer erobert.
Dass die kurzen Mini-SSDs eine hohe Nachfrage erfahren, lässt sich – kurz gesagt – mit der Knausrigkeit der Konsolen-Hersteller erklären. Valve, die Firma, die das Gaming-Portal Steam betreibt, hat das „Steam Deck“ in der günstigsten, aber auch Speicher-mickrigsten Version mit 64 GByte auf den Markt gebracht. Es gibt zwar auch Versionen mit 512 GByte oder mehr. Aber 64 GByte sind nicht einmal genug, um ein Spiel wie Cyberpunk 2077 zu hosten.
Andere machen es leider nicht viel besser. Das günstige Einstiegsmodell des Asus ROG Ally RC71L kommt mit nur 256 GByte. Das ist zu wenig für Gaming-Enthusiasten, und die sind es nun einmal, die diese mobilen Konsolen kaufen. Kurzum: Die Mini-SSDs werden für ein Upgrade gebraucht und gesucht. Leider gibt es auch Hersteller wie Lenovo (Legion Go), die sich nicht an die „30-Millimeter-Konvention“ halten und 2042-SSDs einbauen – Sie sind hiermit also gewarnt.

Einsatzmöglichkeiten der P310
Die Crucial P310 passt bei etlichen Modellen von Gaming-Konsolen und ist als PCIe-4.0-Variante auch ziemlich schnell unterwegs. Vor dem Upgrade sollte man aber unbedingt genau prüfen, was für eine SSD benötigt wird und ob eine Migration des Betriebssystems möglich ist. Natürlich kann solch eine SSD auch zum Einsatz kommen, wenn man lediglich den Notebook-Speicher erweitern will.
Das ginge sogar über jene M.2-Schnittstelle, die das WLAN-Modul beherbergt. Wer dieses Modul opfert, hat aber kein WLAN mehr. Wir wollten das nicht unerwähnt lassen. Die Crucial-Mini-SSD haben wir zwar nicht in eine Handheld-Konsole eingebaut, aber dennoch auf Leistung in unserer Prüfplattform getestet.

Leistungsmessungen aus dem Testlabor
Die P310 liefert sehr gute Transferraten ab, wenngleich wir die propagierten 7100 MByte/s nicht ganz erreichten. CrystalDisk schafft auf unserer Testplattform 7005 MByte/s als maximalen Lesewert. Die Schreibmessung ergibt 6046 MByte. Die sequenziellen Lese- und Schreibraten sind ebenfalls sehr hoch. Und eine sehr gute Wertung bekommt die P310 auch für die tollen Zugriffszeiten. Ein Problem gibt es aber: Ohne adäquate Kühlung wird die SSD schnell heiß. Wir haben für diesen Test einen passiven Kühler montieren müssen, um die maximalen Transferraten zu erhalten.
Fazit: Crucial P310
Die Crucial P310 glänzt mit hoher Kapazität und sehr üppigen Leistungsdaten. Für den Einsatz in einem mobilen Gaming-Device wäre sie damit schon einmal bestens gerüstet. Sicherheitshalber sollte man aber prüfen, wie es mit der Kühlung aussieht und auch mit dem Aufspielen des Betriebssystems.