Garmin Monterra im Praxistest
Das Garmin Monterra ist eine Outdoor-Navi für Wanderer oder Biker, die im Test mit Android-Bedienung und den Erweiterungsmöglichkeiten durch Apps überzeugt. Billig ist der Spaß allerdings nicht.

Garmin Monterra: Erster Eindruck GPS-Geräte für Wanderungen, Radtouren und Ähnliches sind oft nicht sonderlich bequem zu bedienen. Anders das Garmin Monterra (669 Euro): Der massive Outdoor-Tausendsassa überzeugt mit einem Bedienkomfort, wie man ihn von Smartphones kennt. Kein Wunder, hand...
Garmin Monterra: Erster Eindruck
GPS-Geräte für Wanderungen, Radtouren und Ähnliches sind oft nicht sonderlich bequem zu bedienen. Anders das Garmin Monterra (669 Euro): Der massive Outdoor-Tausendsassa überzeugt mit einem Bedienkomfort, wie man ihn von Smartphones kennt.
Kein Wunder, handelt es sich doch um das erste Outdoor-Gerät von Garmin, das mit Android 4.0.4 läuft. Folglich kann der User das Monterra auch mit Apps aus dem Google Play Store bestücken.
Mit Geocaching-App
Einige Anwendungen sind vorinstalliert, etwa eine Geocaching-App, ein Gipfel-Finder oder ein Lawinenwarner für Tirol.
Umhüllt wird das Monterra von einer massiven, gummierten und wasserfesten Hülle (IPX7). Auf der Rückseite befindet sich das Fach für den Akku, der laut Garmin bis zu 17 Stunden lang durchhalten soll. Das Monterra lässt sich aber auch mit drei normalen AA-Batterien bestücken, was die Ausdauer auf 22 Stunden erhöhen soll.

Das Display ist mit 4 Zoll groß genug, damit der User auch Details auf der Karte gut ablesen kann. Erfreulich: Der kapazitive, transreflektive Touchscreen reagiert nicht nur leichtgängig auf Eingaben, sondern ist auch bei Sonneneinstrahlung noch sehr gut ablesbar.
Ein wenig enttäuschend war die Auflösung des Displays: Mit 272 x 480 Pixeln und 65000 Farben fällt sie im Vergleich mit aktuellen Smartphones eher mau aus.
Außerdem ist das Monterra mit seinen Maßen von 7,5 x 15 x 3,6 Zentimetern und seinem Gewicht von 331 Gramm (mit drei AA-Batterien sogar 375 Gramm) ein ganz schöner Brocken, der nur mit gutem Willen in die Gesäßtasche passt. Dafür ist es möglich, es mit einer optionalen Halterung (Kostenpunkt: 30 Euro) auf dem Fahrradlenker anzubringen.

Auch lotst das Monterra dank vorinstallierter Straßenkarten wie ein herkömmliches Garmin-Navi ans Ziel - der Wechsel vom Outdoor- zum Auto-Lotsen gelingt einfach über die vorgespeicherten Nutzerprofile. Allerdings schlägt die Kfz-Halterung für das Monterra dann auch noch einmal mit rund 92 Euro zu Buche.
Vollgepackt mit Funktionen
Für präzise Ortung sorgt ein Empfänger, der nicht nur GPS beherrscht, sondern auch Glonass, das russische Satellitensystem.
Praktisch: Links unten auf der Vorderseite sitzt gut erkennbar ein UV-Sensor, der den Nutzer zusammen mit einer vorinstallierten Wetter-App vor zu starker Sonnenstrahlung warnt. Das funktioniert in der Praxis wunderbar.
Apps zur Fahrrad-Navigation im Test
Weiterhin verfügt das Garmin Monterra über Lage- und Beschleunigungssensoren, einen elektronischen Kompass, einen barometrischen Luftdruckmesser, einen NFC-Sensor, ein Mikrofon, einen Lautsprecher, Bluetooth 3.0 und WLAN.
Somit lässt sich das Gerät zu Hause via WLAN mit neuen Apps bestücken oder updaten - unterwegs koppelt man das Monterra per Bluetooth mit dem Smartphone und nutzt dessen Internetverbindung. Das klappte im Test einwandfrei.

Über den ANT+-Funk kann auch ein Herzfrequenzsensor andocken. Sinnvoll ist auch die 8-Megapixel-Kamera mit LED-Blitzlicht: Mit ihr lassen sich markante Streckenpunkte oder schöne Aussichten fotografieren und mit GPS-Koordinaten versehen.
Die Bilder werden auf der Karte angezeigt - diese Ziele sind so erneut ansteuerbar. Auch Videos kann man in HD-Qualität aufnehmen. Lediglich telefonieren kann man mit Garmins Outdoor-Tausendsassa nicht - aber dafür gibt's ja Smartphones.
Topokarten gehen extra
Damit man mit seinem Monterra so richtig durchs Unterholz pflügen kann, sollte man es mit hochauflösenden Outdoor-Karten bestücken. Zwar kommt das Gerät ab Werk mit einer Freizeitkarte daher, doch deren Maßstab von 1:100000 reicht nicht an den Detailgrad hochauflösender Topokarten heran.
Wer also ernsthaft abseits befestigter Straßen navigieren möchte, der sollte in die "Garmin Topo Deutschland V6 Pro" (129 Euro) investieren, eine routingfähige Topokarte im Maßstab 1:25000.
Zusätzlich lässt sich das Monterra mit den kostenlosen Karten von Open Street Map bestücken. Mit entsprechenden Seekarten ist das Gerät sogar auf Booten verwendbar - die Boot-Halterung kostet rund 49 Euro extra.

Garmin Monterra: Ausstattung
+ lange Akkulaufzeit (17 Studen)+ 8-MP-Kamera mit LED-Blitz+ auch mit AA-Batterien bestückbar- hoher Preis- keine hochauflösende Topokarte im Lieferumfang enthalten
Garmin Monterra: Bedienung
+ riesiger Funktionsumfang+ einfache Bedienbarkeit dank Android 4.0.4
Garmin Monterra: Kaufen oder Warten?
Angesichts der prallen Ausstattung und des stolzen Preises stellen sich zwei Fragen: Wer braucht ein solch potentes Outdoor-Gerät? Wer kann und will es sich leisten?Nun, das neue Monterra richtet sich vor allem an ambitionierte Outdoor-Fans und Geocacher, die mit dem gut zugänglichen Garmin-Flaggschiff voll auf ihre Kosten kommen dürften.
Aber auch für professionelle Freiluftfanatiker wie Bergsteiger, Jäger oder Förster taugt das Garmin Monterra, weil sich das multifunktionale GPS-Gerät mit den richtigen Apps auf ganz bestimmte Anwendungsbereiche einstellen lässt.
Technische Daten
- Maße: 75 x 150 x 36 mm
- Gewicht: 331 g
- Display: 4-Zoll, Auflösung: 272 x 480 Pixel
- Plattform: Android 4.0.4
- Speicher: 6-GB, erweiterbar per MicroSD-Karte