Testbericht
Garmin Nüvi 765T
Achtung: Preislich und funktionell ist das Garmin nüvi 765T (329 Euro) zwar in der oberen Mittelklasse angesiedelt, optisch gehört es aber ganz klar in die Spitzenklasse.
- Garmin Nüvi 765T
- Datenblatt
- Wertung


Das tiefschwarze Gehäuse ist geschmackvoll mit einer Gummierung und einem rundum laufenden glanzlackierten Rahmen geschmückt - das kann sich ebenso sehen wie fühlen lassen und wirkt so stabil wie aus dem vollen Block gefräst.
Mit 329 Euro liegt das Garmin dann auch irgendwo zwischen Mittel- und Oberklasse - nach unten gesehen ist es den Aufpreis angesichts der Gehäusequalität wert, von oben gesehen ist das Gerät für alle jene interessant, die kein Feature-Monster brauchen.
Schnell und übersichtlich
Beim Bedienen setzt sich der positive Eindruck fort: Die Menüs reagieren schnell auf Eingaben und sind mit netten Animationen versehen, die die Bedienung zum Vergnügen werden lassen. Da verzeiht man dem Gerät auch gerne, dass sich die Einstellungen nach wie vor unter "Extras" verstecken und der TMC-Empfänger mitsamt Wurfantenne im Stromversorgungskabel steckt statt im Gerät - und Kabelsalat verursacht.

Neu beim 765T ist die 3-D-Gebäudedarstellung, die größtenteils sehr flüssig läuft, aber nur bei geringen Zoomstufen wirklich alle Details anbietet und auch nur in wenigen Städten - dafür bekommt man aber eine tolle Übersicht über die nächsten Meter der Strecke.
Gelungen auch die Aufteilung der Informationen auf dem klaren, hellen Display, das Tempo limits, einen Spurassistenten, Zoom- und Staubuttons und zwei Infofelder (eines endlich frei belegbar!) unauffällig und übersichtlich integriert. Um Sonderziele zu sehen, muss man jedoch mit einem Klick auf die Karte in den manuellen Kartenmodus zurück.
Fast komplette Ausstattung

Die sonstige Ausstattung ist mit Bluetooth-Freisprechanlage und FM-Bluetooth-Transmitter komplett, nur eine Sprachsteuerung bleibt dem Topmodell Nüvi 860 vorbehalten. Sprachführer, Bildbetrachter, Medienplayer sowie ein Diebstahlschutz, der an die Wohnortkoordinaten des Nüvi-Besitzers gebunden ist, sind ebenfalls an Bord.
Einzig der Zieleingabe fehlt eine Buchstabenausblendung, einige Zwischenschritte könnte man noch eliminieren - sonst gibt's hier nichts zu mäkeln. Bleibt anzumerken, dass das Garmin gegen Aufpreis mit diversen Zusatzkarten (auch zum Wandern) sowie mit Reiseführern aufgerüstet werden kann und auch zahlreiche Online- und PC-Applikationen zu haben sind.
Sicher auf Tour
Unterwegs punktet das 765T mit seiner tollen Kartendarstellung, die sehr flüssig läuft und die zu wählende Straße deutlich hervorhebt. Die einzelnen Spuren werden nicht mehr so extrem breit wie früher zusammengefasst, was eine deutliche Verbesserung darstellt und das Niveau der Konkurrenz erreicht, aber nicht übertrifft.

Auch die künstlich erzeugte Text-to-Speech-Sprachausgabe macht eine ordentliche Figur bei der zeitlichen und akustischen Qualität, liegt bei der Grammatik jedoch nicht immer richtig - zum Beispiel bei "Rechts abbiegen auf die Berliner Platz".
Insgesamt fühlt man sich aber sicher geführt und dank der optimal eingeblendeten Zusatzinformationen und Spurassistenten immer als Herr oder Frau der Lage. Ein paar unnötige Punkte verliert das System jedoch durch seine ungünstige und umständliche Führung durch die Stadt, die im Test eine Schnellstraße links liegen ließ und uns stattdessen mitten durch die Stadt schipperte.
Fazit: Die umständliche Führung in der Stadt wird hoffentlich mit dem nächsten Karten-Update aus der Welt geschafft. Dann darf man sich endlich richtig an der sonst rundum überzeugenden Qualität des Nüvi 765T erfreuen.