Testbericht
Garmin Nüvi 3590 LMT im Test
Navigation meets Smartphone: Das neue Garmin Nüvi 3590 LMT macht sich die Fähigkeiten von Android-Phones zunutze.
- Garmin Nüvi 3590 LMT im Test
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Die größte Errungenschaft mobiler Navigationssysteme in den letzten Jahren sind zweifellos die Live-Dienste: Das Navisystem verbindet sich mit dem Internet, um Wetterinfos, Ziele aus der Google-Suche, Benzinpreise und - das mit Abstand Wichtigste - aktuelle Staumeldungen herunterzuladen.
Doch obwohl die Geräte es dem Anwender mit integrierten SIM-Karten und pauschaler Bezahlung so einfach wie möglich machen und die genauen Staumeldungen ein echter Mehrwert sind, ist der Marktanteil der Live-Navis mit rund zehn bis 15 Prozent erschreckend gering.
Live-Dienste: Link statt Live
Jetzt schickt sich Garmin an, daran etwas zu ändern. Seit Jahren schon werden die Geräte des US-Herstellers immer konsequenter auf den europäischen Markt ausgerichtet - mit Erfolg, auch in der connect-Bestenliste landeten die Garmin-Navis mit jeder Generation weiter vorne. Die jüngst erfolgte Übernahme des deutschen Anbieters Navigon unterstreicht diese Bemühungen nochmals: Garmin will auch in Europa ganz an die Spitze.
Mit der neuesten Generation könnte dies endgültig gelingen: Statt eines Live-Moduls mit SIM-Karte, Modem und Antenne packt Garmin ein erweitertes Bluetooth-Modul und die Funktion "Smartphone-Link" mit in die Geräte. Bei der Kopplung mit einem Android-Smartphone wird damit nicht nur die Freisprechfunktion aktiviert, sondern auch eine Datenverbindung. Und mit der passenden App ist man sofort live und mit dem Nüvi-Navi im Internet.

Damit schlägt Garmin mehrere Fliegen mit einer Klappe: Das teure GSM-Modul ist überflüssig, die Kunden können wählen, ob sie den Premium-Staudienst für 25 Euro pro Jahr oder den ebenfalls integrierten Gratis-TMC-Tuner mit Navteq Traffic nutzen möchten.
Zusatzdienste wie der Parkplatz-Finder oder das Starten der Navigation vom Smartphone aus werden ebenfalls möglich. Letzteres allerdings nur bei bereits eingegebenen Zielen. Fehlt nur noch ein günstiges Monatsabo für den Staudienst. Aufgepasst: Wer keine Datenflat fürs Ausland hat, muss sich dort mit TMC begnügen.

Display und Bedienung: Optischer Leckerbissen
Aber auch an den anderen Funktionen, der Grafik und dem Gerätedesign hat Garmin in den letzten Jahren kräftig geschraubt. Bisheriger Höhepunkt war das ultraflache Design-Nüvi 3490, das im Herbst 2011 für 329 Euro auf den Markt gekommen ist.
Das brandneue Nüvi 3590 LMT ist nun das erste Navi mit Smartphone-Link. Der Preis liegt ebenfalls bei 329 Euro. Von vorne sehen sich die beiden ziemlich ähnlich, das 35er ist jedoch nicht ganz so flach, dafür kann es mit einem 5-Zoll-Monitor punkten.
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Kapazitiver Touchscreen, hochauflösendes Display, Hochkantmodus für bessere Übersicht in Fahrtrichtung und die neueste Software - die Zutaten sind diesselben, die Optik ist genauso attraktiv. Das "LMT" im Namen verrät zudem, dass auch beim Nüvi 3590 lebenslang Kartenupdates und der TMC-Dienst enthalten sind.

Fazit: Die neue Nummer eins
Klappt es diesmal mit dem Angriff auf die Spitzenposition in der Bestenliste? Und um es vorwegzunehmen: Ja! Bei der Bedienung kann man das Nüvi nicht kritisieren: Die Menüs sind übersichtlich, es gibt viele erklärende Texte und das Gerät reagiert verzögerungsfrei auf Eingaben.
Die Ausstattung ist mit der vollständigen und sehr gut funktionierenden Sprachsteuerung ebenfalls komplett - nicht zuletzt durch die Smartphone-Anbindung und Live-Dienste.
Auch die Zielführung ist dank der exzellenten Grafik top: Die Karte ist trotz 3-D-Gebäuden und jeder Menge Effekte sehr übersichtlich, die "PhotoReal"-Kreuzungsansichten exzellent. Potenzial bleibt nur bei den hier und da umständlichen Routen und der Übersichtlichkeit der Stauinformationen - in der Summe ist das Garmin Nüvi 3590 LMT aber derzeit das klar beste Navisystem auf dem Markt.