Testbericht

Hewlett-Packard iPAQ 514 Voice Messenger

24.5.2007 von Florian Stein und Redaktion connect

Äußerlich wenig spektakulär setzt der HP iPAQ 514 Voice Messenger auf Windows Mobile 6, verzichtet aber auf UMTS - ist das HP-Phone damit zeitgemäß?

ca. 2:50 Min
Testbericht
Hewlett-Packard iPAQ 514 Voice Messenger
Hewlett-Packard iPAQ 514 Voice Messenger
© Archiv

Handy oder PDA-Phone? In dieser Frage bleibt der HP iPAQ 514 Voice Messenger ambivalent. Während sein Betriebssystem, das brandneue Windows Mobile 6 in der Standard-Version, klar in Richtung Smartphone weist, sind seine Bauform und die Ausmaße völlig handykonform. Damit passt der Voice Messenger so gar nicht in die übliche Smartphone-Schublade, dafür ist er schlicht zu klein. In der Kombination mit Windows Mobile ist sein Format aber ein echter Vorteil.

Tolles Telefon mit Windows

So kommt der Voice Messenger dem Ideal des Taschencomputers sehr nahe. Mit nur rund 100 Gramm wiegt er weit weniger als die meisten Smartphones, muss allerdings auf eine alphanumerische Tastatur verzichten. Auch den sonst bei Smartphones gern verbauten Touchscreen gibt's nicht. Das führt zwar zu Abstrichen gegenüber der mit diesen Details gerüsteten Konkurrenz, aber dafür macht dem HP-Phone in Sachen Handlichkeit so schnell keiner was vor.

Auch ohne Touchscreen gut

Wer die Windows-Telefon-Betriebssysteme kennt, wundert sich beim ersten Öffnen des Menüs: Nur neun Einträge - war das früher nicht eine schier unendliche Liste? Gab es hier ein Großreinemachen? Nein. Der linke Softkey des noch englischen Menüs  "More" deutet es an: Hier kann man weiterblättern. Sogar zweimal. Denn Windows Mobile 6 Standard hält auf der ersten Menüebene 25 Einträge bereit - wobei die wichtigsten wie gesagt unter den neun Einträgen auf der ersten Seite und damit schnell zu finden sind.

Die Untermenüs wiederum sind kaum weniger lang und erstrecken sich beispielsweise bei den Einstellungen ihrerseits über drei Seiten. Dank vorangestellter Zahlen lassen sich die einzelnen Punkte aber recht schnell über die Zifferntasten  erreichen. Und man benötigt keine zwei Hände: Alles, was man mit dem HP anstellen will, kann mit einer Hand erledigt werden. Manischen Stift- und Touchscreen-Nutzern scheint das Konzept zunächst zwar etwas unheimlich, aber abgesehen vom Schreiben längerer Texte ist es durchaus praktikabel.

Stabile Performance mit Mehrwert

Auch lief das neue Windows Mobile Standard im Test erfreulich stabil. Kein Wunder: An vielen empfindlichen Stellen wurde nachgebessert. Der E-Mail-Client kann nun auch HTML-Mails ohne Probleme anzeigen. Und was bei Windows Mobile 5 noch über das Feature-Pack nachgerüstet werden musste, ist bei der Sechser-Version von Haus aus an Bord. So freuen sich Menschen, die sehr sensible Daten in ihrem Smart-phone mit sich herumtragen, über die Möglichkeit des "Remote-Reset": Sollte das Gerät in falsche Hände geraten, kann sein gesamter Speicher aus der Ferne gelöscht werden.

Ein hochinteressantes Feature, dessen Existenz für den Test leider zu spät bekannt wurde, harrt noch der Erprobung durch connect. So soll Windows Mobile 6 in Kombination mit einem Hotmail-Account voll Push-Mail-fähig sein. Das Pfiffige: Der Account ist kostenlos, für die Expresszustellung der Elektropost fallen also nur die Datenübertragungskosten an.

Funktalent ohne UMTS

Die Hardware des HP zeigt wie immer die Fokussierung der Amerikaner auf den eigenen Markt. Der Voice Messenger ist ein Quad-Band-Phone und unterstützt den in Übersee weitverbreiteten GSM-Beschleuniger EDGE. UMTS oder gar HSDPA sind für ihn dagegen unbekannte Akronyme - was fürs mobile E-Mailen aber locker verschmerzbar ist, und ein Surfterminal will der HP angesichts seines vergleichsweise kleinen Displays ohnehin nicht sein.Auf kürzeren Strecken tauscht das HP-Phone Daten via Bluetooth-Funk mit anderen Geräten aus und bucht sich wahlweise in b- oder schnellere g-WLAN-Netze ein. Der Speicher ist mit 128 Megabyte ROM und 64 MB RAM für ein Handy üppig ausgelegt und lässt sich via MicroSD-Speicherkarte erweitern - sogar im laufenden Betrieb. Was fehlt, ist eine Infrarot-Schnittstelle. Die rückseitige Kamera löst 1,3 Megapixel auf und dreht ruckelige QCIF-Videos. Der 200-MHz-Prozessor hält das Alltagsgeschäft am Laufen; nur selten stören Latenzzeiten.

Fazit: Wer Funktionsvielfalt und Business-Talente braucht, aber klobige PDA-Phones hasst, unterwegs keine großen Schreibambitionen hegt und mit der automatischen Wortvervollständigung zurechtkommt, der findet im Voice Messenger einen nahezu perfekten Partner. Zumal auch Sende- und Empfangsleistung stimmen.

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