- Huawei Mate 8 im Test
- Huawei Mate 8: Software, Akku, Messwerte
Schnelle und schlanke OberflächeDer Arbeitsspeicher hat mit 3 GB die in der Android-Oberklasse typische Größe. Apps starten flott und die Oberfläche reagiert butterweich auf Eingaben - die Systemperformance ist top und gibt zu keinem Zeitpunkt Anlass zu Kritik. Erfreuliche Ü...

Schnelle und schlanke Oberfläche
Der Arbeitsspeicher hat mit 3 GB die in der Android-Oberklasse typische Größe. Apps starten flott und die Oberfläche reagiert butterweich auf Eingaben - die Systemperformance ist top und gibt zu keinem Zeitpunkt Anlass zu Kritik. Erfreuliche Überraschung: Huawei hat seine Benutzeroberfläche EMUI in Version 4.0 deutlich entschlackt und die Anzahl der vorinstallierten Apps reduziert.
Trotzdem genehmigt sich die Software einen ordentlichen Anteil am internen Flash-Speicher: von 32 GB sind bereits 9 GB belegt. Wer mehr braucht, kann mit Micro-SD-Karten nachrüsten, muss dann aber auf eine zweite SIM verzichten, weil der Steckplatz hybrid ausgelegt ist. Die Bedienung gelingt intuitiv, nicht zuletzt, weil die Menüführung an iOS angelehnt ist und alle Apps und Einstellungen wie beim iPhone direkt über den Homescreen zugänglich sind - das sonst bei Android übliche Hauptmenü (App Drawer) fehlt.
Gut gefallen hat uns auch die Vielzahl an cleveren Extras, die bei Android (noch) nicht Standard sind, unter anderem ein brauchbarer Einhand-Modus, in dem der Bildschirminhalt daumenfreundlich verkleinert wird, sowie ein Datenverkehrsmanager mit erweiterten Statistiken und der Möglichkeit, den Datenverbrauch von Apps einzuschränken.
Gewundert haben wir uns allerdings darüber, dass Huawei den rückseitigen Fingerabdrucksensor, der übrigens eine exzellente Erkennungsrate hat, nicht so clever in die Smartphone-Bedienung einbindet, wie man es vom Schwestermodell Mate S kennt: Beim Mate 8 kann man per Fingerstrich über den Sensor nicht durch Fotoalben scrollen oder die Benachrichtigungsleiste herabziehen.
Zwei Tage ohne Steckdose
Der Verzicht auf ein hochauflösendes 2K-Display macht sich spätestens mit Blick auf die Ausdauer bezahlt. Huawei stattet das Mate 8 mit einem 4000 mAh starken Akku aus, der in Verbindung mit dem sparsamen Prozessor und der genügsamen Anzeige für eine überragende Ausdauer sorgt. In unserem Nutzungsmix hält das Phablet 10:37 Stunden durch - das ist absolute Spitzenklasse. Mit diesem Ergebnis liegt das Mate 8 gleichauf mit dem Vorgängermodell Mate 7, danach folgt erst mit Abstand das iPhone 6 Plus - beides allerdings Modelle, die bereits seit mehr als einem Jahr auf dem Markt sind. Wer ein aktuelles Smartphone mit einer starken Akkulaufzeit sucht, kommt um das Mate 8 praktisch nicht herum. Das XXL-Smartphone hält problemlos auch mal zwei Tage ohne Steckdose aus. Nachtanken klappt übrigens erstaunlich schnell: Nach einer halben Stunde ist der Akku bereits wieder bei 40 Prozent.
Weniger gute Nachrichten kommen dagegen aus der Hochfrequenzkammer: Während die Funkeigenschaften im LTE- und GSM-Netz sehr gut sind, verhält sich das Mate 8 im UMTS-Netz nicht normgemäß und entzieht sich wichtigen Messungen - das kostet wertvolle Punkte. Dass das Mate 8 trotz dieses großen Patzers weit vorne in unserer Bestenliste landet, zeigt, wie attraktiv das Gesamtpaket ist, das Huawei hier schnürt.