Huawei Matebook D16 überzeugt im Test
Mehr zum Thema: HuaweiMit dem Mobilrechner ergänzt Huawei sein PC-Portfolio um ein leistungsstarkes Allround-Notebook im ungewöhnlichen 16-Zoll-Format. Ausstattung und Preispunkt stimmen.

Der jahrelang dahinsiechende Notebook-Markt erlebt nicht zuletzt pandemiebedingt ein unverhofftes Revival. Die Branche boomt, verbunden mit teils massiven Lieferschwierigkeiten, weil die Produktionskapazitäten fehlen. Und die Marktforscher prognostizieren auch für die nächsten Jahre weiteres Wach...
Der jahrelang dahinsiechende Notebook-Markt erlebt nicht zuletzt pandemiebedingt ein unverhofftes Revival. Die Branche boomt, verbunden mit teils massiven Lieferschwierigkeiten, weil die Produktionskapazitäten fehlen. Und die Marktforscher prognostizieren auch für die nächsten Jahre weiteres Wachstum.
Kein schlechter Zeitpunkt, um ein neues Modell herauszubringen. Obwohl kein klassischer PC-Hersteller ist Huawei auch kein Neuling mehr in diesem Segment. Spätestens mit dem 2018 erstmals präsentierten Topmodell Matebook X Pro ist der chinesische Konzern ein ernstzunehmender Konkurrent für Lenovo, HP und Co.
Leistung satt
Die günstigeren Huawei-Modelle sind am „D“ erkennbar. Das gilt auch für das neue Matebook D16. Es kostet 899 Euro, was auf den ersten Blick vielleicht nicht besonders günstig erscheinen mag. Ist es aber dennoch, wenn man betrachtet, was man alles dafür bekommt.
16 Zoll sind ein eher ungewöhnliches Format für Notebooks. Diese Größenklasse bietet jedoch das Potenzial für einen optimalen Mix aus Leistung und Mobilität. Deshalb bedienen auch andere Branchengrößen wie Apple mit dem Macbook diese Gerätekategorie. Nebenbei erwähnt ist die Ähnlichkeit der Modellbezeichnungen von Apple und Huawei sicher kein Zufall.
Und das Matebook D16 nutzt die Möglichkeiten des Formfaktors sehr gut aus. Der verbaute Prozessor, ein AMD Ryzen 5 4600H, präsentiert sich im Verbund mit 16 GB Arbeitsspeicher bärenstark im Test. Im PCMark-Benchmark toppt der 16-Zöller auch die deutlich teureren Edel-Ultrabooks, die in der connect-Bestenliste vorne liegen. Die Chipsatzgrafik Radeon Graphics kann zwar mit Konkurrenten, die über dedizierte Grafikkarten verfügen, nicht ganz mithalten, liefert aber auch eine solide Performance ab, die für Alltagsaufgaben und einfachere Spiele absolut ausreicht.

Hochwertige Ausstattung
Der großformatige Full-HD-Bildschirm strahlt zwar nicht ganz so hell wie die teurere Konkurrenz, dennoch lässt sich auch im Freien jedes Detail erkennen, weil das IPS-Panel praktisch spiegelfrei daherkommt. Beeindruckt hat uns zudem die hohe Screen-to-Body-Ratio von 90 Prozent. Dass der schmale Displayrahmen aus Kunststoff besteht, ist ein Zugeständnis an den ambitionierten Preis des Geräts, stört aber nicht weiter.
Trotz der Größe kommt das Matebook D16 sehr robust daher, auch die Verarbeitung kann sich sehen lassen. Das gilt nicht nur für das hochwertig anmutende, relativ schlanke Metallgehäuse, sondern auch für die Eingabegeräte: Auf dem großzügig gestalteten Keyboard lässt sich fast so angenehm tippen wie auf einer „richtigen“ Tastatur und auch das große Touchpad bietet keinen Anlass zur Klage. Sehr praktisch ist der in den Einschaltknopf integrierte Fingerabdrucksensor. Vermisst haben wir lediglich einen Nummernblock - ausreichend Platz dafür wäre vorhanden. Dafür wird die Tastatur von zwei großen Lautsprechern eingerahmt, die einen für Notebook-Verhältnisse klaren und kräftigen Klang erzeugen, auch wenn wir uns mehr Bässe gewünscht hätten.
Ein Vorteil des vorliegenden Formfaktors ist, dass er im Gegensatz zu ultrakompakten 13- und 14-Zöllern ausreichend Platz für Schnittstellen bietet. Und den hat Huawei auch genutzt: So hat der Hersteller insgesamt vier schnelle USB-Anschlüsse verbaut - je zwei im klassischen USB-A-Format und zwei im modernen USB-C-Stil. Hinzu kommt ein HDMI-Anschluss für die Verbindung zu Fernseher oder Monitor. Einen Kartenleser bietet das Matebook D16 zwar nicht, dafür besitzt es eine flotte SSD mit einer beachtlichen Kapazität von 512 GB.
Eine Huawei-typische Besonderheit ist die in die Funktionstastenleiste integrierte Webcam. Deren Vorteil ist, dass sie sich auf einfachste Weise ein- und ausschalten lässt. Nachteilig an der Position der Kamera unterhalb des Bildschirms ist, dass sie den Anwender in einem ungünstigen Winkel porträtiert.

Eingeschränkte Mobiltauglichkeit
Ebenfalls typisch für die Notebooks der Chinesen ist die Unterstützung von Huawei Share. Diese Funktion erleichtert per NFC-Verbindung den schnellen Datentransfer zwischen Laptop und Smartphone. Das Mobiltelefon lässt sich sogar direkt in mehreren Fenstern auf dem Notebook-Screen spiegeln und via Maus und Tastatur bedienen. Das Ganze funktioniert allerdings nur mit Smartphones von Huawei und Honor, je nach Funktion wird auch eine bestimmte EMUI-Version vorausgesetzt.
In puncto Akkulaufzeit haben wir uns von vornherein keine Wunderdinge erwartet - und es sind auch keine passiert: Im Ausdauer-Benchmark mit dem Szenario „Modern Office“, das einen praxisorientierten Mix verschiedener Tätigkeiten simuliert, ist nach knapp acht Stunden Schluss - da geht bei manchen Konkurrenten um einiges mehr. Dennoch ist der Wert in Ordnung, wobei das Matebook D16 ein wenig der leistungsstarken Recheneinheit und dem großen Display Tribut zollen muss. Im stationären Betrieb konnten wir jedoch keine nennenswerten Einschränkungen erkennen. Für den Einsatz in Homeoffice und Homeschooling ist das Huawei-Notebook angesichts des moderaten Preises in jedem Fall empfehlenswert.
Neues Flaggschiff
Zusammen mit dem neuen Matebook D16 hat Huawei auch eine überarbeitete Variante seines Topmodells Matebook X Pro mit veröffentlicht. Die 2021-Version des ultramobilen Flaggschiffs gibt es in zwei Ausführungen: Im Farbton Space Grey mit Core-i5-Prozessor, 16 GB Arbeitsspeicher und 512 GB Datenspeicher kostet es 1499 Euro. Mit i7-CPU, Terabyte-SSD und edler Grünlackierung werden 1799 Euro fällig.