Testbericht
Im Test: Netzwerkplayer Yamaha NP-S2000
Mit seinem absolut puristischen Konzept ist der erste Yamaha-Netzwerkplayer NP-S 2000 (1450 Euro) keiner, der es allen recht machen will: Feature-Sammler kommen zwar zu kurz - Musikgenießer dürfen sich aber über einen der besten Digitalspieler freuen, der je den Namen Yamaha auf der Frontplatte trugen.
- Im Test: Netzwerkplayer Yamaha NP-S2000
- Bedienoptionen und Messlabor
- Datenblatt

Der NP-S 2000 könnte problemlos als UKW-Tuner aus den 70er- oder 80er-Jahren durchgehen - perfekte Tarnung für ein radikal fortschrittliches Gerät, dass sich auf ein einziges Ziel konzentriert: Musikdaten von Servern im heimischen Netzwerk oder Radiostreams aus dem Internet in maximaler Qualität auszugeben. Kein USB-Eingang, kein iPod-Anschluss, Speicherkartenleser oder sonstiger Spielkram lenkt von dieser Mission ab.
Was Yamaha bei den Features und den mitunter zusätzlich fälligen Lizenzgebühren gespart hat, bekommt der Käufer in Form extrem wuchtigen Materialeinsatzes zurück. Der flache Player ist mit 12 kg fast schon irritierend schwer, was einerseits an seinem dick- und teilweise doppelwandigen Stahlchassis liegt, andererseits an seinem doppelten Netzteil, das einen Trafo für die Netzwerk- und Steuerfunktionen sowie einen weiteren ausschließlich für das Wandler- und Ausgangsstufenboard bereithält.
Dass die Audioplatine stark an die im CD-Bruder CD-S 2000 erinnert, ist keine Überraschung - wozu alles neu entwickeln, wenn man es von einem so fein klingenden Edelplayer übernehmen kann?

Akribisches Feintuning
Vollständig klappte der Technologietransfer dann aber doch nicht. Ein Prototyp des NP-S2000 mit 1:1 übernommenem Audioboard, der vor einem halben Jahr die Redaktion besuchte, funktionierte perfekt, blieb aber klanglich hinter den hohen Erwartungen zurück.
Er spielte auffällig genau und räumlich, aber auch unausgewogen und substanzarm. Es folgte ein mehrmonatiger Abstimm-Marathon mit regem Bauteileversand zwischen Japan und der deutschen Niederlassung in Rellingen, wo Yamaha-Urgestein Volker Düsing unermüdlich tauschte und hörte, tauschte und hörte - bis endlich wieder alles passte.
Optisch sind die Änderungen gegenüber dem Urtyp unscheinbar, sie betreffen nur einige SMD-Bauteile in der Peripherie der D/A-Wandler. Letztere heißen nach wie vor PCM1792 und stammen von Burr-Brown, und wie beim CD-Bruder werden ihre differentiellen Ausgänge, die für jeden Kanal ein invertiertes und ein nicht-invertiertes Signal erzeugen, bis zu den Ausgangsbuchsen getrennt behandelt. Der NP-S2000 ist bei Anschluss über seine XLR-Buchsen also eine echt symmetrische Quelle, lässt sich aber natürlich auch unsymmetrisch via Cinch betreiben.
Neben den Analogausgängen finden sich an der Rückwand des NP-S 2000 lediglich optische und koaxiale Digitalausgänge für den Fall, dass der Besitzer einen externen D/A-Wandler anschließen will. Als einziger Dateneingang dient die übliche RJ45-Netzwerkbuchse - Yamaha hat also auch auf ein eingebautes WLAN-Empfangsteil verzichtet.
WLAN? Nein Danke!
Das mag zunächst knauserig erscheinen, ist aber bei genauerer Betrachtung nur konsequent: WLAN wäre hier ein unnötiger Stress- und Kostenfaktor, zumal das bei so einem Gerät entscheidende Streaming von hochwertigem, nicht datenreduziertem Material erheblichen Datenverkehr verursacht. Der fließt einfach glatter, problem- und störungsfreier über die Standard-Infrastruktur aus Cat5-Kabel und einem gewöhnlichen Netzwerk-Router.

Nebenbei bleibt so das WLAN-Band frei für Anwendungen, die darauf angewiesen sind. Etwa den iPod Touch oder das iPhone, für die es eine wirklich hervorragend funktionierende, kostenlose App zur Steuerung des NP-S 2000 gibt.
Natürlich lässt sich der Yamaha auch ohne Apple-Assistenz kontrollieren, und zwar sowohl über die Fernbedienung als auch mit dem Jog-Rad auf der Frontplatte. Die Entwickler haben das einzeilige Display offenbar als Herausforderung verstanden und ein angesichts der knappen Anzeigefläche erstaunlich gutes Bedienkonzept vorgelegt - inklusive einiger netter Eigenwilligkeiten, die dem Handling des NP-S 2000 einen leicht "analogen" Touch verleihen.
So zeigt das Display zum schnellen Scrollen in langen Listen nur einen schlichten, von links nach rechts wandernden Balken und den numerischen Listenplatz, auf dem man sich gerade befindet. Nach etwas Gewöhnung kommt man damit sehr gut zurecht, auch wenn eine Direktsprung-Funktion zu einem gewünschten Anfangsbuchstaben noch effektiver gewesen wäre.
Intensiver, großer Klang
Im Hörraum staunten die Tester, die noch den Prototypen in Erinnerung hatten, über einen wie verwandelt aufspielenden Serien-Yamaha. Der hatte nun nicht mehr den geringsten Respekt vor seinem einstigen Angstgegner Linn Sneaky und setzte diesem mit einer enorm weiten, plastischen Raumdarstellung zu, die Instrumente und Stimmen trotz aller Genauigkeit nie kantig oder gar dünn erscheinen ließ.
Auch wenn der Linn etwa mit Frauenstimmen noch einen Hauch natürlicher und weicher wirkte, änderte das nichts daran, dass der Japaner die auf Anhieb anspringendere, grobdynamisch packendere Vorstellung ablieferte und damit als erster Player mit dem Schotten in dessen Preisklasse gleichzieht.

Direkt nebeneinander gehört, zeigen die beiden Spieler, welche klangliche Spannbreite auf diesem sehr hohen Niveau noch möglich ist.
Und es wird auch klar, dass in der Kombination ihrer jeweils besonders herausragenden Eigenschaften ein hypothetischer, noch perfekterer Spieler entsteht. Nicht, dass man einen solchen Überspieler wirklich ernsthaft vermissen würde - dafür ist der Yamaha schon zu perfekt.
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