iPhone 7 Plus Test: Sensor, fehlende Klinke und Dual-Kamera
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Pluspunkt: Neues SensorfeldDie charakteristische Home-Taste unter dem Display ist keine mechanische Konstruktion mehr, sondern ein Sensorfeld, das wie ein kapazitiver Touchscreen auf elektrische Impulse reagiert. Man kann diese „Taste“ also nicht eindrücken, bekommt aber trotzdem taktiles ...

Pluspunkt: Neues Sensorfeld
Die charakteristische Home-Taste unter dem Display ist keine mechanische Konstruktion mehr, sondern ein Sensorfeld, das wie ein kapazitiver Touchscreen auf elektrische Impulse reagiert. Man kann diese „Taste“ also nicht eindrücken, bekommt aber trotzdem taktiles Feedback über einen Vibrationsmotor, dessen Intensität man in drei Stufen regulieren kann. Das ist so gut umgesetzt, dass niemand die alte Home-Taste vermissen wird. Und entgegen anderslautender Berichte kann man dieses Sensorfeld genauso wie den Touchscreen mit speziellen Handschuhen bedienen, sodass im Winter niemand frieren muss.
Minus-Punkt: Keine Klinke
Apple verzichtet erstmals auf eine Klinkenbuchse, sodass sich handelsübliche kabelgebundene Kopfhörer nur über einen Adapter anschließen lassen. Ein solcher Lightning-auf-Klinke-Adapter liegt bei. Für audiophile Nutzer ist das aber keine besonders attraktive Alternative, denn das kleine Kunststoffbauteil macht das iPhone nicht unbedingt schöner, außerdem geht es schnell verloren oder bleibt irgendwo in der Tasche hängen. Und es hilft auch nicht, wenn man das Smartphone unterwegs auflädt und parallel Musik hören möchte. Auf diese Weise zwingt Apple den Nutzer mehr oder weniger hin zu Bluetooth-Kopfhörern.
Die Kameras des iPhone 7 und 7 Plus
Das Plus-Modell hat zwei Kameras mit unterschiedlichen Brennweiten. Was bringt das und wie ist es generell um die Bildqualität bestellt?
Eine Optik des 7 Plus hat die bei Smartphones übliche Brennweite von 26 Millimetern, die andere eine relativ lange Brennweite von 58 Millimetern. Es ist aber nicht ganz richtig, wenn Apple von einem „Tele“-Objektiv spricht, denn im Prinzip wird die konstruktionsbedingt sehr kurze Smartphone-Brennweite erstmals auf ein Niveau gebracht, das bei Kleinbildkameras quasi Standard ist. Auf dem 7 Plus kann man über eine Taste in der Kameravorschau zwischen beiden Brennweiten wechseln. Während die kurze Brennweite einen relativ großen Bildausschnitt zeigt, ist der Sichtbereich mit der langen Brennweite spürbar enger und zweifach vergrößert – der Fotograf rückt also näher an das Objekt heran, was nicht nur bei Porträts hilfreich ist.
Tatsächlich eröffnen die unterschiedlichen Brennweiten ganz neue Möglichkeiten in jeder Bildsituation. Die Doppel-Optik erlaubt zudem die Simulation unterschiedlicher Blendenöffnungen bis hin zu einer sehr kurzen Schärfentiefe: Während das Motiv scharf im Vordergrund abgebildet wird, verschwimmt der Hintergrund in weicher Unschärfe (Bokeh). Ausprobieren konnten wir diese Funktion, die auch die Huawei-Phones mit Leica-Doppelkamera an Bord haben, aber noch nicht, da Apple sie erst später per Update nachreichen will.
Auch das iPhone 7 hat einiges zu bieten, trotz fehlender Doppelkamera. Denn abgesehen von der Auflösung, die bei 12 Megapixeln bleibt, wurden alle für die Bildverarbeitung wichtigen Komponenten generalüberholt: Beide 7er haben eine mit f1,8 lichtstarke Blende, einen optischen Bildstabilisator, der Sensor ist neu, die Bildsignalverarbeitung wurde optimiert, der Blitz wird von vier statt zwei LEDs gespeist. Bei der Frontkamera stieg die Auflösung von 5 auf 8 Megapixel, die Darstellungsqualität hat ebenfalls leicht angezogen.
Es bleibt aber festzuhalten, dass Apple sich hier nicht von der Konkurrenz absetzen kann, weder mit der Front- noch mit der Hauptkamera. Natürlich ist die Bildqualität sehr gut, ganz klar gehören die 7er in die Riege der besten Kamera-Phones. Besonders bei wenig Licht überzeugen die Fotos. Aber einen Abstand zum Galaxy S7 sehen wir nicht, die Qualität bei anspruchsvollen Lichtverhältnissen steht in etwa auf einer Stufe.