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Testbericht

KEF IQ 90

Warum 1500 Euro für ein Paar Kompaktboxen ausgeben, wenn man zum selben Preis auch ein Mehrfaches an Box haben kann? Technisch stehen die Standlautsprecher von KEF der Kompakt-Konkurrenz in nichts nach: Neben der Punktschall-Technologie reizen sie sogar mit drei vollen Wegen statt zwei. Kleine Abstriche gibt's dagegen in der Optik - bei solch großen Gehäusen würden Klavierlack und Echtholz wohl das Budget sprengen.

Autoren: Redaktion connect und Malte Ruhnke • 11.5.2009 • ca. 1:15 Min

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© Archiv
Inhalt
  1. KEF IQ 90
  2. Datenblatt

Auch KEF setzt auf die Segnungen der Punktschallquelle und kombiniert Mittel- und Hochtöner zu einem Chassis. Allerdings auf völlig andere Art und Weise: Die 19 Millimeter kleine Metallkalotte nimmt im Inneren der Mitteltöner-Schwingspule Platz und wird von einem extra kleinen und enorm kräft...

Auch KEF setzt auf die Segnungen der Punktschallquelle und kombiniert Mittel- und Hochtöner zu einem Chassis. Allerdings auf völlig andere Art und Weise: Die 19 Millimeter kleine Metallkalotte nimmt im Inneren der Mitteltöner-Schwingspule Platz und wird von einem extra kleinen und enorm kräftigen Neodym-Magneten angetrieben. Sie ist zudem in einer kleinen Schallführung mit aufgesetzten Richtblechen plaziert, dem sogenannten "Tangerine Waveguide".

Er soll verhindern, dass sich in der Enge des Einbauortes störende Resonanzen und Interferenzen breitmachen. Denn die Konusmembran des Mitteltöners dient zugleich dem Hochtonschall als weitergehende Schallführung und sorgt so für eine deutliche Richtwirkung. Um diese nicht durch heftige Bewegungen zu stören (was bei hohen Pegeln Verzerrungen bis hin zum "Gurgeln" zur Folge hätte) fällt die Membran für einen Mitteltöner recht groß aus und arbeitet zudem nur oberhalb 400 Hertz. Darunter schuften zwei spezielle Basschassis nebst doppeltem Reflexrohr.

Zwei Bässe - das muss doch bassig klingen. Tut es aber nicht. Die KEF schlug sich auf die ausgewogene Seite der Tonalität und überraschte mit einem wohldosierten, musikalisch perfekt eingebundenen, wenn auch nicht bis ins letzte Kellergeschoss reichenden Tiefton. In den Vordergrund drängelten sich weder Hochton- noch Tieftondetails, denn im Vergleich zur etwas unbeteiligteren Sonus Faber Toy Tower fesselte die iQ_90 die Musikfreunde vor allem mit ihrer wahrhaft riesigen Bühnendarstellung: Plastisch und greifbar jeder einzelne Chorist bei Bachs Himmelfahrtskantate (BWV 128, Bach Collegium Japan, BIS), tief und atmend die Luft des weiten Kirchenraumes.

Dafür kitzelten Boxen wie die Sonus oder die Quadral Platinum Ultra 9 noch etwas mehr Details und Dynamik aus den Rillen von Strauss' "Fledermaus-Ouverture" (Boskovsky, EMI), die KEF empfahl sich eher für Fans einer unaufgeregten und sanften, dabei herrlich musikalischen Wiedergabe.

KEF iQ 90

Vollbild an/aus
KEF iQ 90
KEF iQ 90
HerstellerKEF
Preis1600.00 €
Wertung81.0 Punkte
Testverfahren1.0
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