Aus dem Messlabor: JBL Quantum 910X Wireless im Test
Auch im Messlabor zeigt das Headset Quantum 910X Wireless von JBL und für 200 Euro, dass es besonders vielseitige Qualitäten bietet.

Mit 105 dB SPL maximalem Schalldruck spielt das Headset JBL Quantum 910X Wireless besonders laut im aktuellen Testfeld, nur das Logitech Astro A30 schafft noch 3 dB mehr. Zudem bietet es als einziges Headset im Vergleich Active Noise Cancellation (ANC) mit 14 Phon Geräuschdämpfung. Das ist spitze,...
Mit 105 dB SPL maximalem Schalldruck spielt das Headset JBL Quantum 910X Wireless besonders laut im aktuellen Testfeld, nur das Logitech Astro A30 schafft noch 3 dB mehr. Zudem bietet es als einziges Headset im Vergleich Active Noise Cancellation (ANC) mit 14 Phon Geräuschdämpfung. Das ist spitze, doch dieser Wert wird auch vom Razer Black Shark V2 Pro ohne elektronische Hilfsmittel erreicht.
Dennoch hat das ANC des Quantum 910X Wireless Vorteile, man kann es Abschalten, um bei 11 Phon Dämpfung und einem leicht ins dunkele gehenden Timbre ein wenig mehr von der Außenwelt mitzubekommen, etwa im ICE die Durchsage, die den nächsten Umstieg ansagt. Oder man wechselt gleich in den Transparenzmodus mit nur 2 Phon Dämpfung, so dass man auch mit aufgesetztem Headset noch der Durchsage auf dem Bahnsteig folgen oder mit dem Sitznachbar Konversation betreiben kann.

Der Kopfhörer zeigt bei Medienwiedergabe und eingeschalteter ANC eine ausgeprägte Tiefenanhebung, was einen weichen, etwas unkontrollierten Bass bedingt. Die mit und ohne ANC vorhandene leichte Höhenanhebung bringt Obertönen eine besondere Brillanz, kann bei entsprechenden Aufnahmen aber auch zu viel des Guten werden.
Die mit ANC erhöhten aber nicht im empfindlichen Mitteltonbereich ansteigenden Verzerrungen sind in dieser bei erhöhtem Umgebungsgeräusche verwendeten Betriebsart nicht übermäßig kritisch. Gut, dass das Quantum-910X-Headset ohne ANC sehr viel neutraler balanciert ist und zudem sehr geringe Verzerrungen hat. In ruhiger Umgebung, wo es darauf ankommt, wird es zum Headset für Genießer, im lauten Außenbereich schafft es eine Ruhezone.

Der Hörerfrequenzgang des JBL Headsets in einem Telefonat zeigt ein Hochpass-Verhalten, was vor allem tiefe Stimmen etwas „dünn“ klingen lässt.

Kommunikationspartner eines Quantum-910X-Besitzers werden vielleicht ein wenig Wärme in dessen Stimme vermissen. Dass sie bekannte Menschen an der Stimme erkennen, steht bei der gebotenen Neutralität außer Frage.
Bei der Sprachqualität lässt sich das 910X-Wireless-Headset mit den Besten messen, und dass unabhängig davon, ob der Besitzer im Gespräch Hörer oder Sprecher ist und ob die Konversation aus der Stille oder aus lauter Umgebung betrieben wird, dank Noise Reduction werden Hintergrundgeräusche stark gedämpft, Natürlicher Sprachklang bleibt weitestgehend erhalten.
Besonderes Lob verdient die Echounterdrückung, eine 4,9 auf der MOS-Skala bieten im Testfeld sonst nur noch HyperX und Corsair. Wobei nicht unerwähnt bleiben sollte, dass im Grunde alle EQUEST-Werte größer 4,5 sehr gut sind.

Das JBL Quantum 910X Wireless bietet ANC wie sie sein soll. Abgeschaltet (rot) zeigt sich der bekannte zu höheren Frequenzen ansteigende Dämpfungsverlauf, der bei Aktivierung (blau) zwischen 100 und 500 Hertz noch einmal deutlich verbessert wird. Der Transparenzmodus bietet im wichtigen Bereich der menschlichen Stimme akustisch beste Ankopplung zur Außenwelt. Interessant: Eine Brille (Cyan) kann die Wirkung der ANC deutlich verschlechtern. Dieser Effekt ist von vielen Headsets bekannt.
Erklärungen der Messungen finden sie hier.