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Fußball und Filme auf 100 Zoll

Mini-Beamer Nebula Capsule Max im Test

Der mobile Beamer Nebula Capsule Max von Anker verspricht Kinofeeling und Fußballvergnügen auf beliebigen weißen Wänden. Wir haben das Gerät ausprobiert.

Autor: Monika Klein • 11.5.2020 • ca. 2:50 Min

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Wirft Videos mit bis zu 100 Zoll an die Wand: der Mini-Beamer Nebula Capsule Max.
© Anker

Der Nebula Capsule Max geht mit 499 Euro Preisempfehlung an den Start. Der tragbare Beamer ist etwas größer als eine Coladose (8 x 8 x 15 cm), wiegt 726 Gramm und läuft mit Android 8.1 als Betriebssystem – nicht mit Android-TV. Die Benutzeroberfläche stammt von Hersteller Anker.Amazon Prime un...

Der Nebula Capsule Max geht mit 499 Euro Preisempfehlung an den Start. Der tragbare Beamer ist etwas größer als eine Coladose (8 x 8 x 15 cm), wiegt 726 Gramm und läuft mit Android 8.1 als Betriebssystem – nicht mit Android-TV. Die Benutzeroberfläche stammt von Hersteller Anker.

Amazon Prime und Netflix an Bord

Die Auswahl an installierbaren Apps ist überschaubar, die großen Player Amazon Prime Video und Netflix stehen aber zur Verfügung. Da die Übertragung von DRM-geschützten Inhalten over the air vom Smartphone nicht funktioniert, muss man diese Apps über die Nebula-Connect-App auf den Beamer laden und sich mit seinem Konto anmelden. Dann steht dem Filmvergnügen nichts im Wege. Randbemerkung hierzu: Umlaute lassen sich nicht eingeben, man muss also eventuell sein Passwort ändern.

Im Nebula Manager finden sich ansonsten vornehmlich englischsprachige Spartenkanäle. Youtube und Vimeo sind ebenfalls verfügbar. Deren Inhalte kann man aber auch per Bildschirmspiegelung via AirPlay oder Miracast direkt vom Smartphone zuspielen – was im Test zuverlässig funktionierte. Die Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen lassen sich ebenso an die Wand werfen und bringen den "Tatort" oder die Bundesliga auf die große Bühne.

Sky Ticket und MagentaTV über HDMI

Zudem bietet der Beamer neben einer USB-Schnittstelle eine HDMI-Buchse für Laptops, Spielkonsolen, Fire-TV-Sticks, Apple TVs oder DVD-Player. 

Auch die Streaming-Clients von Sky Ticket finden hier Anschluss – und damit neben Serien und Filmen die Fußball-Bundesliga. Dasselbe gilt für den MagentaTV Stick, über den per WLAN das TV-Programm sowie die Inhalte des IPTV-Angebots der Telekom zur Verfügung stehen (hier geht’s zum Test).

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Die Anschlüsse auf der Rückseite: AUX, HDMI, USB und Strom.
© WMP

Mit Stromzufuhr 200 Lumen und satte Farben

Anker wirbt mit 720p Auflösung, bis zu 100 Zoll Diagonale bei rund drei Metern Entfernung, Autofokus und 200 ANSI Lumen Helligkeit – damit zaubert der Nebula Capsule Max in der Tat ein gutes Bild mit kräftigen Farben an die Wand. Bei dunkler Umgebung ist die Darstellung natürlich am besten – aber auch bei nur mäßig abgedunkeltem Raum kann man helles Filmmaterial gut erkennen, bei Nachtszenen wird’s freilich mühsam.

Im Beamer-Menü lässt sich die Qualität in drei Stufen einstellen. Mit der maximalen Helligkeit hält der Nebula Capsule Max im Akkubetrieb allerdings nur 1,5 Stunden durch, für längere Laufzeiten bei 200 Lumen braucht er eine Stromquelle. Im "Akku Modus" kommt er auf 4 Stunden, dabei sinkt die Helligkeit jedoch deutlich.

Schade in diesem Zusammenhang: Anker setzt auf ein Netzteil mit 15V/3A-Ladestecker – eine USB-Lösung wäre hier die bessere Wahl, so könnte man ohne Umwege eine Powerbank anschließen.

Um den Ton kümmert sich der Nebula Capsule Max selbst: Im Beamer ist ein Bluetooth-Lautsprecher integriert, der mit 8 Watt für mehr als ordentlichen Sound sorgt. Hier spielt Anker seine Expertise als Speaker-Hersteller aus.

Nach Software-Update hakt die Trapezkorrektur

Weniger gelungen: Nach dem aktuellen Software-Update hat sich die automatische Trapezkorrektur bei schrägem Projektionswinkel verschlechtert – die war vorher besser. Bei schiefen Ecken empfiehlt es sich, den Automatikmodus im Menü "Einstellungen/Projektor" abzuschalten und per Hand nachzujustieren. Und wenn der – an sich sehr praktische – Autofokus einmal nicht reagiert, springt er durch langen Druck auf eine Fernbedienungstaste an.

Das meiste lässt sich über eben diese Fernbedienung steuern, auch wenn Amazon Prime und Netflix beim Start etwas anderes behaupten. Manchmal braucht es aber auch die Nebula Connect App auf dem Smartphone: Die nutzt den Touchscreen, um per Finger den Cursor zu dirigieren und Inhalte auszuwählen.

Zubehörtipp: Stativ

Um den Projektionswinkel flexibel ausrichten zu können, empfiehlt sich ein Stativ. Anker hat für knapp 30 Euro das dreibeinige Nebula Capsule Original Stativ im Portfolio, das mit Standfestigkeit und solider Materialqualität überzeugt. Damit lassen sich auch sehr schräge Blickwinkel realisieren. Alternativ passen natürlich auch andere Kamerastative.

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© WMP

Fazit: Macht Spaß

Für den mobilen Videospaß bietet Ankers Nebula Capsule Max eine empfehlenswerte Lösung. Die Bildqualität ist bei Betrieb an einer Stromquelle gut, der Ton überzeugt ebenfalls. Dank der HDMI-Buchse lassen sich vielfältige Zuspieler andocken, die eine breite Auswahl an Inhalten sicherstellen.