Neuer Einsteiger von Oppo

Oppo A76 im Test

4.5.2022 von Andreas Seeger

Das A76 ist einer der aktuellsten Vertreter aus Oppos Einsteigerserie, für 249 Euro verspricht der Hersteller die „richtige Mischung“ aus Design, Leistung und Preis. In unserem Test verraten wir, ob das stimmt.

ca. 4:15 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
Oppo A76
Das Oppo A76 ist seit Mitte März für 249 Euro erhältlich.
© Hersteller

Pro

  • gelungenes Design und sehr gute Verarbeitung
  • leuchtstarkes LCD mit 90 Hertz
  • vielseitig anpassbare Oberfläche mit gutem Software-Support
  • Dual SIM + micro SD
  • sehr gute Akkulaufzeit
  • 33-Watt-Netzteil mitgeliefert

Contra

  • Displayauflösung zu niedrig
  • Kamerasystem ohne Ultraweitwinkel

Fazit

Mit dem A76 trifft der Käufer eine sehr gute Wahl. Besonders gelungen ist das Design, auch der Lieferumfang ist überdurchschnittlich. Der Prozessor liefert eine preisgerechte Performance. Die niedrige Displayauflösung ist der größte Schwachpunkt, zudem hätte dem Kamerasystem eine zweite Brennweite nicht geschadet.

Design und Verarbeitung gelungen

Das A76 besteht ausschließlich aus Kunststoff, was für diese Preisklasse typisch ist. Doch wie Nokia beim G11 und beim G21 hat sich Oppo etwas Besonderes einfallen lassen. Die Oberfläche der Rückseite schimmert bei Lichteinfall in einem matten Glanz, ist dabei aber leicht angeraut und unempfindlich gegen Fingerabdrücke. In der uns vorliegenden schwarzen Variante sieht das richtig gut aus. Der Rahmen ist im gleichen Farbton (aber ohne den Glitzereffekt) gehalten und ergonomisch gewölbt, wodurch das Phone sehr gut in der Hand liegt. Das liegt auch daran, dass es für einen 6,6-Zöller nicht zu groß ausfällt und vor allem leicht ist.

Zum guten Eindruck tragen auch die saubere Verarbeitung und die hohe Gehäuseintegrität bei. Eine IPX4-Zertifizierung weist das Phone als spritzwasserfest aus. Kurz und gut: Bei Design und Verarbeitung gibt es volle Punktezahl, Oppo liefert überdurchschnittlich ab.

Oppo A76 Design
Das Oppo A76 in "Glowing Blue". Der rechtsseitig im Rahmen integrierte Fingerabdrucksensor entsperrt schnell und zuverlässig.
© Hersteller

Display mit Schwächen

Auch beim Display überwiegt zunächst der gute Eindruck. Oppo lässt relativ schmale Ränder und bohrt oben links ein Loch für die Frontkamera in das Panel. Das hat zwar einen großen Durchmesser, ist aber allemal besser als eine Einkerbung (Notch), wie Nokia sie beim G11 einbaut. Positiv fällt zudem die hohe Leuchtkraft auf, und dass bewegte Inhalte dank einer Bildwiederholrate von 90 Hertz besonders weich dargestellt werden. Leider patzt Oppo bei der Auflösung: Mit 1.612 x 720 Pixel kann auf 6,6 Zoll keine scharfe Darstellung gelingen. Wir erwarten auch in dieser Preisklasse Full HD, und dass das nicht zu viel verlangt ist, zeigt etwa Xiaomi.

Solide Basis: Prozessor, Speicher und Connectivity

Unter dem Display werkelt mit dem Qualcomms Snapdragon 680 ein Einsteiger-SoC in moderner 6-Nanometer-Fertigung, das mit seinen acht Kernen und einer Taktrate von bis zu 2,4 GHz eine gute Performance für alltägliche Aufgaben bietet. Allzu viel sollte man vom Prozessor allerdings nicht erwarten, intensives Multitasking oder grafisch aufwändige Spiele (wie die Asphalt-Serie) können zu Rucklern führen. Unterstützt werden die Rechenarbeiten von 4 Gigabyte Arbeitsspeicher, der interne Speicher fasst 128 GB, die per micro SD ausgebaut werden können. Das sind preisgerechte Eckdaten.

Auch bei der Connectivity bewegt sich das A76 auf einem guten Niveau. Der neue Mobilfunkstandard 5G steht nicht auf der Ausstattungsliste, aber mit Dual-SIM (+ micro SD), Wi-Fi 5, Bluetooth 5.0 und NFC werden alle wichtigen Standards unterstützt. Auch eine Klinkenbuchse für Kopfhörer ist mit an Bord. Der Sound über den nach unten abstrahlenden Mono-Lautsprecher ist kräftig, aber etwas dumpf und wenig differenziert.

Oppo A76 mit schwarzer Rückseite
Kommt in der Sonne sehr gut zur Geltung: Die Kunststoffrückseite ist zwar mattiert, hat aber einen Glitzer-Effekt.
© connect

Kamerasystem: Fehlt da eine Optik?

Bei der Kamera setzt Oppo auf ein Zwei-Linsen-System mit einer 13-Megapixel-Hauptkamera (f/2.2), die von einer Bokeh-Optik mit zwei Megapixeln (f/2.4) flankiert wird. Für Selfies kommt eine 8-Megapixel-Frontkamera zum Einsatz.

Die Fotoqualität ist für diese Preisklasse normal, das bedeutet, dass bei guten Lichtverhältnissen durchaus brauchbare Fotos entstehen. Wenn es dunkler wird, bricht die Qualität allerdings spürbar ein, auch der Nachtmodus, der in der Kameravorschau per Fingerwisch am rechten Rand aktiviert wird, kann das nicht verhindern. Der Porträtmodus stellt die Objekte dank der zweiten Optik sauber frei, allerdings sollte man hier sicherheitshalber immer zweimal auf den Auslöser drücken, da nicht jedes Foto gelingt – die Ausschussrate ist hoch.

Natürlich wäre eine zweite Brennweite wünschenswert gewesen, der Verzicht darauf ist aber kein Beinbruch, da die Ultraweitwinkelobjektive im Einsteigerbereich in der Regel eine unterirdische Qualität liefern.

Oppo A76 Benutzeroberfläche
Die Optik von Oppos Color OS ist verspielter und bunter als man es von Android gewohnt ist. In der Mitte ist das Hauptmenü zu sehen. Die zahlreichen vorinstallierten Apps lassen sich zum Glück problemlos deinstallieren. Rechts ist das Untermenü mit den "Praktischen Tools" zu sehen.
© connect/Hersteller

Software und Updates: Klare Ansage von Oppo

Die Kamerasoftware kennt man von anderen Oppo-Smartphones, die Oberfläche ist übersichtlich strukturiert, was aber auch keine Kunst ist, da kaum Extras geboten werden. Als Betriebssystem ist Oppos Color OS 11 installiert, mit der nicht mehr ganz frischen Android-Version 11 als Unterbau. Sie ist stark modifiziert und die verspielt-bunte Optik ist gewöhnungsbedürftig. Die vielen vorinstallierten Apps trüben ebenfalls das Bild. Aber man kann sie einfach deinstallieren und aufgrund der vielen Anpassungsmöglichkeiten ist es auch kein Problem, ein bisschen Farbe aus der Benutzeroberfläche rauszunehmen. Positiv fallen die Extras auf, etwa ein App Cloner für zwei parallele WhatsApp-Accounts.

Aber wie steht es um Updates? Während das Testzeitraumes erreichte uns eine Aktualisierung mit dem neuesten Sicherheitspatch Stand April 2022, was für einen guten Software-Support spricht. Laut Oppo ist ein Update auf Color OS 12 (mit Android 12) in Arbeit. Für die neuen Modelle der A-Serie verspricht der Hersteller generell 2 neue Systemversionen und drei Jahre lang Sicherheitspatches – auf diesem Preisniveau ist das mehr als vorbildlich.

Stark: Akkulaufzeit und Lieferumfang

Als ein großes Verkaufsargument führt Oppo den ausdauernden Akku des A76 an. Völlig zu Recht, wie unser Test zeigt: Mit knapp 13 Stunden im PCMark Battery Life Benchmark gehört das Phone zu den Marathonläufern, die bei moderater Nutzung auch mal zwei Tage ohne Steckdose auskommen. Über den mitgelieferten 33-Watt-Schnelllader lässt sich der Akku in unter zwei Stunden wieder volltanken – ein angenehmer Kontrast zu Nokia und seiner G-Serie, bei der nur ein 10-Watt-Stecker im Karton liegt. Der starke Lieferumfang wird mit der bereits aufgeklebten Schutzfolie abgerundet.

Oppo A76 Fazit

Das A76 ist ein solider Einsteiger, mit dem man nichts falsch macht. Besonders gelungen ist das Design, auch der Lieferumfang ist überdurchschnittlich. Der Prozessor liefert eine preisgerechte Performance. Die niedrige Displayauflösung ist der größte Schwachpunkt, zudem hätte dem Kamerasystem eine zweite Brennweite nicht geschadet.

Oppo A76 Check-Siegel connect
Connect-Check: "Sehr gut" für das Oppo A76
© connect

Oppo A76 technische Daten

  • Preis und Speicher: 249 Euro mit 4/128 GB
  • Farben: Schwarz (Glowing Black), Blaugelb (Glowing Blue)
  • Größe und Gewicht: 164 x 76 x 9 Millimeter und 181 Gramm
  • SoC: Qualcomm Snapdragon 680 mit 2,1 GHz
  • Display: LCD mit 90 Hz, 6,56 Zoll und 1.612 x 720 Pixel
  • Hauptkamera: Weitwinkel mit 13 MP + Bokeh-Kamera mit 2 MP
  • Frontkamera: Weitwinkel mit 8 MP
  • Konnektivität: 4G, 3G, 2G, WiFi 5, Bluetooth 5.0, NFC, USB-C
  • Einschübe für 2 x Nano SIM + 1 x micro SD
  • Akku mit 5.000 mAh
  • System: Android 11
  • Besonderheiten: 33-Watt-Schnelllader im Lieferumfang

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