Plattenspieler Pro-Ject Vinyl 2000 HC 16
Die klingende Antiqität nutzt Teile, die gestern schon von gestern waren - aber nichtsdestotrotz elegant klingen.

- Plattenspieler Pro-Ject Vinyl 2000 HC 16
- Datenblatt
Am linken Ende der Preisskala findet sich der eindeutig bizarrste Teilnehmer des Tests. Die Bauteile des Vinyl 2000, genügend für eine Kleinserie, kamen laut Legende bei Aufräumarbeiten in einem entlegenen Winkel des tschechischen Pro-Ject-Werks zum Vorschein: Entwicklung offenbar abgeschlossen, ...
Am linken Ende der Preisskala findet sich der eindeutig bizarrste Teilnehmer des Tests. Die Bauteile des Vinyl 2000, genügend für eine Kleinserie, kamen laut Legende bei Aufräumarbeiten in einem entlegenen Winkel des tschechischen Pro-Ject-Werks zum Vorschein: Entwicklung offenbar abgeschlossen, Teile produziert, aber nie montiert. Das hat man jetzt - geschätzte 30 Jahre später - nachgeholt und die "HC 16"-Chassis mit ihren winzigen Achtzoll-Tellern und zierlichen Ärmchen auf eine normale Pro-Ject-Zarge geschraubt.

Objektive Schwachstelle der sozialistischen Hinterlassenschaft ist das äußerst windige Plaste-Cockpit am vorderen Ende des Alu-Tonarmrohrs. Zum Glück fand sich nicht noch eine Kiste mit passenden Systemen, und so operiert in dem Kunststoff-Führerstand nun das "Tracker" von Music Hall, das die Retro-Ingredienzen zu einem unverhofft fabelhaften Klang amalgamiert: das Laisser-faire des HC-16-Arms mit dem harmonisch singenden Restgeräusch des Laufwerks, die erstaunlich straffe Rhythmik mit den Aromen der speckigen Gummimatte. Der Vinyl 2000 lässt Vinyl so klingen, wie es das Klischee schon immer wollte: warm, weich, ungenau, aber urgemütlich. Und er hat eine Endabschaltung. Wenn sie einer braucht, dann er.
Pro-Ject vinyl2000
Vollbild an/ausPro-Ject vinyl2000 | |
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Pro-Ject vinyl2000 | |
Hersteller | Pro-Ject |
Preis | 150.00 € |
Wertung | 55.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |