Qnap TS-262 im Test
Die Hardware-Spezifikationen des TS-262 können sich sehen lassen. Zumal das QTS-NAS-Betriebssystem von Qnap im Gegensatz zur Ugreen-Software umfassende Funktionen sowie zahlreiche App-Erweiterungen bereithält. Hierzu mehr in unserem Test.

Das Hardware-Setup des Qnap-NAS läuft ebenso problemlos und komfortabel wie beim Ugreen-NAS. Unsere beiden Seagate-Ironwolf-3,5-Zoll-HDDs mit je 16 TByte Speicherkapazität bauten wir ohne Schraubenzieher mit Clip-Laufwerksschienen ins Frontladergehäuse ein. Vor dem Einstecken der beiden NVMe-SSDs...
Das Hardware-Setup des Qnap-NAS läuft ebenso problemlos und komfortabel wie beim Ugreen-NAS. Unsere beiden Seagate-Ironwolf-3,5-Zoll-HDDs mit je 16 TByte Speicherkapazität bauten wir ohne Schraubenzieher mit Clip-Laufwerksschienen ins Frontladergehäuse ein. Vor dem Einstecken der beiden NVMe-SSDs haben wir das Gehäuse durch das Lösen zweier Schrauben geöffnet, um besser an die beiden M.2-Schnittstellen auf dem NAS-Mainboard heranzukommen. Die Initialisierung und Einrichtung des Speichers mit RAID 1, Speicherpool und Volumes (Thick, Thin oder Static) kann für Einsteiger durchaus zur Herausforderung werden.
Doch erfreulicherweise liefert Qnap viele hilfreiche Informationen sowie Schritt-für-Schritt-Assistenten mit, die man in der Weboberfläche des NAS im rechts eingeblendeten Hinweisschild-Menü direkt starten kann. Beim Anlegen des ersten Volumes wird überdies automatisch ein Standard-Ordner (Public) erstellt, was NAS-Einsteigern ebenfalls entgegenkommt. Darüber hinaus stellt der Hersteller auf seiner Homepage eine ganze Reihe von hilfreichen Tools bereit, die das Setup oder das Auffinden von NAS-Freigaben vereinfachen.

Für den unkomplizierten Fernzugriff auf den NAS registriert man sich mit einem Online-Konto bei myQnapCloud. Über diese Relay-Verbindung lassen sich auch bestimmte Ordner auf dem NAS mit Ordnern auf Clients synchron halten, selbst wenn Letztere außerhalb des Heimnetzes mit dem Internet verbunden sind.
Funktional und im Hinblick auf Backup- oder Synchronisierungsmöglichkeiten bietet der Qnap-NAS alle erdenklichen Möglichkeiten. Dazu zählen unter anderem Backups vom NAS auf angeschlossene USB-Speicher, rsync-Sicherungen im Netzwerk, Cloud-Backups und auch Volumebasierte Snapshots. Selbst PC-Systemsicherungen auf den NAS lassen sich bei Bedarf über das Tool NetBak Replicator durchführen.
Benchmark: Qnap TS-262
Vollbild an/ausBenchmark | Wert |
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Leserate max. (RAID1, M.2-SSD) | 278,5 MByte/s |
Schreibrate max. (RAID1, M.2-SSD) | 279 MByte/s |
Leserate max (RAID1, SATA-HDD) | 273 MByte/s |
Schreibrate max (RAID1, SATA-HDD) | 231 MByte/s |
Leistungsaufnahme Schreiben / Leerlauf | 31 / 24,8 Watt |
Leistungsaufnahme Spar- / Ruhemodus | 16,1 / 1,8 Watt |
Übertragungsraten mit Turbo-Option
Die von uns gemessenen Übertragungsraten am NVMe-RAID des TS-262 belaufen sich auf je knapp 280 MByte/s bei Schreib- und Lesevorgängen und lasten so den 2,5GbE-LAN-Port des NAS voll aus. Auch die Übertragungsraten am HDD-RAID sind mit 273 MByte/s beim Lesen und 230 MByte/s beim Schreiben erfreulich hoch. Wer die Geschwindigkeit des NVMe-RAIDs stärker ausreizen will, kann eine 10GbE-Erweiterungskarte in den noch freien PCIe-Steckplatz dieses NAS-Modells einbauen.

Damit erzielten wir sogar Schreibraten von mehr als 700 MByte/s pro 10GbE-LAN-Port. Die Leseraten blieben aber unter 300 MByte/s – selbst bei Messungen über das Kommandozeilen-Tool xcopy. Der zusätzliche Aktivkühler der 10GbE-LAN-Karte sorgt dann jedoch auch für die entsprechende Geräuschkulisse, und der Stromverbrauch des NAS klettert noch einmal spürbar nach oben – von etwa 25 Watt auf rund 40 Watt allein im Leerlauf.
Details: Qnap TS-262
Vollbild an/ausKategorie: | 2-Bay-NAS mit 2 x M.2-Slots |
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Preis: | 400 Euro |
Preis/Leistung: | gut |
Betriebssystem: | QTS 5.1 |
CPU: | Celeron N4505 Dual-Core 2,9 GHz |
RAM: | 4 GByte (nicht erweiterbar) |
SATA-Bays: | 2x 3,5“-HDDs od. 2,5“-SSDs |
M.2: | 2x M.2 PCIe (2280), 1x PCIe Gen3x2 |
LAN-Port(s): | 1x 2,5GbE |
Andere: | 2x USB 3.2 Gen2 1x HDMI 2.1 |
Maße: | 16,5 cm × 10,5 cm × 22,7 cm |
Herstellergarantie: | 2 Jahre (verlängerbar) |
Energie
Der Energieverbrauch des voll bestückten TS-262 liegt mit mehr als 30 Watt bei Schreibvorgängen, rund 25 Watt im Leerlauf und 16 Watt im HDD-Sleep-Modus deutlich höher als der des Ugreen-NAS. Wer den Energiezeitplan anwendet, der den NAS zu vorgegebenen Zeiten automatisch herunter- und wieder hochfährt, kann somit einiges an Energie sparen.
Was die Funktionalität des NAS und seine Ausstattung mit Apps anbelangt, gibt es an Qnap und seinem langjährig erprobten QTS-Betriebssystem kaum etwas zu beanstanden. Gelungen ist auch die KI-gestützte Fotoverwaltung QMagie, die außer Gesichtern auch andere Objekte in Fotos (mehr oder weniger gut) erkennen und einem Album zuordnen kann.

Etwas gedulden muss man sich – wie bei fast allen Qnap-NAS-Geräten – vor allem beim Booten des NAS. Man sollte rund vier Minuten Wartezeit einplanen, bis der NAS nach dem Einschalten komplett hochgefahren und einsatzbereit ist.
Fazit
Der Qnap TS-262 ist ein Heimnetz-NAS, dessen hohe Übertragungsraten eine Erweiterungs-LAN-Karte steigert. Seine Funktionalität und enorme App- Auswahl machen das Gerät zu einer vielseitigen Speicherzentrale.
Zu unserem Vergleich "Ugreen vs. Qnap: NAS für Heimanwender im Duell"