Ugreen DXP2800 im Test
Der Ugreen DXP2800 lässt in Sachen Hardware-Ausstattung kaum Wünsche offen. Wir waren sehr gespannt, ob er in unserem Test auch funktional und im Hinblick auf Backup-Funktionen mit den vorherrschenden Heimnetz-NAS-Geräten mithalten kann.

Der DXP2800 sitzt in einem hochwertigen massiven Frontlader-NAS-Gehäuse. Der Einbau unserer 3,5-Zoll-Ironwolf-HDDs von Seagate lief komfortabel über seitlich verstellbare Laufwerksrahmen. Auch das Einsetzen von zwei Ironwolf-525-NVMe-SSDs funktioniert problemlos, nachdem der Laufwerksrahmen heraus...
Der DXP2800 sitzt in einem hochwertigen massiven Frontlader-NAS-Gehäuse. Der Einbau unserer 3,5-Zoll-Ironwolf-HDDs von Seagate lief komfortabel über seitlich verstellbare Laufwerksrahmen. Auch das Einsetzen von zwei Ironwolf-525-NVMe-SSDs funktioniert problemlos, nachdem der Laufwerksrahmen herausgenommen war.

Setup mit Ugreen-Tool
Wir haben das Software-Setup der Ugreen-NAS zunächst über die Browseroberfläche gestartet, wie wir das in der Regel auch mit anderen Testgeräten machen. Nach erfolgreicher Initialisierung konnten wir dann jedoch kein Firmware-Update durchführen, da ein Großteil der dazu benötigten Webmenü-Schaltflächen noch mit chinesischen Schriftzeichen versehen waren.
Erst nach Installation des Tools Ugreen NAS waren die Schaltflächen lesbar, und das Firmware-Update ließ sich problemlos durchführen. Wir empfehlen deshalb, dieses Tool für die Einrichtung des NAS am PC zu verwenden.
Wie bei anderen NAS-Geräten dauert die RAID-1-Synchronisierung unserer beiden 16-TByte-HDDs von Seagate sehr lange. Außer dem Hinweis, dass das RAID gerade synchronisiert wird, fehlt uns im Speichermanager des NAS-Menüs eine Zeit- oder Prozentangabe, um ungefähr abschätzen zu können, wie lange dieser Vorgang noch dauern wird.
Benchmark: Ugreen DXP2800
Vollbild an/ausBenchmark | Wert |
---|---|
Leserate max. (RAID1, M.2-SSDs) | 278,5 MByte/s |
Schreibrate max. (RAID1, M.2-SSD) | 280 MByte/s |
Leserate max (RAID1, SATA-HDD) | 250 MByte/s |
Schreibrate max (RAID1, SATA-HDD) | 210 MByte/s |
Leistungsaufnahme Schreiben / Leerlauf | 26 / 17,5 Watt |
Leistungsaufnahme Spar- / Ruhemodus | 9,7 / 0,9 Watt |
SMB, Übertragungsraten und Fernzugriff
Bevor sich auf der Ugreen-NAS Freigabeordner anlegen lassen, muss man den Dateidienst SMB aktivieren. Danach kann man über die NAS-App Dateimanager mithilfe der +-Schaltfläche einen oder mehrere Freigabeordner anlegen. Hier wäre noch ein entsprechender Hinweis erforderlich, oder der NAS aktiviert SMB standardmäßig.
An der SMB-Übertragungsleistung der Ugreen-NAS gibt es wenig auszusetzen. Am HDD-RAID messen wir Datenraten bis zu 250 MByte/s, im NVMe-RAID bis zu 280 MByte/s. Der 2,5GbE-LAN-Port des NAS wird somit voll ausgereizt – und im Falle der NVMe-SSDs sogar zum Flaschenhals. Anstelle eines PDF-Handbuchs bietet Ugreen unter Support eine deutsche Online-Hilfe an, die allerdings noch einige Lücken aufweist.

Die Einrichtung des Fernzugriffs auf den NAS im Webmenü klappte zunächst nicht. Erst nachdem wir die Ugreen-Android-App als APK-Datei von der Herstellerseite heruntergeladen und installiert hatten, konnten wir dort den Fernzugriff aktivieren. Später ließ sich auch im Webmenü eine Verbindung einrichten.
Details: Ugreen DXP2800
Vollbild an/ausMerkmal | |
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Kategorie: | 2-Bay-NAS mit 2x M.2-Slots |
Preis: | 400 Euro |
Preis/Leistung: | gut |
Betriebssystem: | UGOS Pro |
CPU: | Intel N100 Quad-Core 3,4GHz |
RAM: | 8 GByte DDR5 (max. 16 GByte) |
SATA-Bays: | 2x 3,5“-HDDs od. 2,5“-SSDs |
M.2: | 2x M.2 PCIe NVMe (2280) |
LAN-Port(s): | 1x 2,5GbE |
Andere: | 2x USB 3.2 Gen2, 1x HDMI (4K) |
Maße: | 17,9 cm × 10,9 cm × 23,2 cm |
Herstellergarantie: 2 Jahre |
Einschränkungen bei Datensicherung und Apps
Zum Testzeitpunkt gab es keine Möglichkeit, Ordner oder Volumes zu verschlüsseln. Auch das Erstellen ordner- oder volumebasierter Snapshots war nicht möglich. Immerhin lassen sich Ordnerinhalte eines PCs, auf dem die Software Ugreen NAS installiert ist, in Richtung NAS synchronisieren.

Das bedeutet: Jede Änderung im PC-Ordner wird auf dem NAS-Ordner synchronisiert, aber nicht andersherum oder in beide Richtungen. Ein Netzwerk-Backup auf andere NAS-Geräte über rsync funktionierte in unserem Testaufbau problemlos. Leider lassen sich derzeit aber noch keine Sicherungen vom NAS auf angeschlossene USB-Speicher durchführen.
Das App-Center des Ugreen-NAS war zum Testzeitpunkt noch etwas leer. Zumal knapp die Hälfte der im App-Center gelisteten Apps eigentlich bereits fester Bestandteil des Ugreen-Betriebssystems sind. Ein Versuch, die Anzahl der NAS-Apps künstlich nach oben zu treiben?
Sehr gut: Der integrierte Zeitplaner fährt den NAS auch dann wie geplant hoch, wenn das Gerät in der Ruhephase vorübergehend vom Strom getrennt wurde. Im Energiesparmodus, wenn die beiden HDD-Laufwerke in den Sleep-Modus fahren, verbraucht der DXP2800 nur noch knapp 10 Watt – gegenüber 17,5 Watt im Leerlauf mit aktiven HDDs.
Fazit
Der Ugreen DXP2800 überzeugt mit topaktueller Hardware-Ausstattung, flotten Übertragungsraten und als Video- Player mit HDMI-Ausgang. Derzeit fehlen aber noch wichtige NAS-Funktionen, die hoffentlich bald nachgereicht werden.
Zu unserem Vergleich "Ugreen vs. Qnap: NAS für Heimanwender im Duell"