Samsung GQ65Q60C Smart-TV im Test
Mehr zum Thema: SamsungQLED steht mittlerweile sinnbildlich für brillante Farben und eine Bildqualität fast auf OLED-Niveau. Mit dem Samsung Q60C klappt das auch im Einstiegssegment. Lesen Sie unseren Check hierzu.

In der Modellbezeichnung unterscheidet sich unser aktueller Testkandidat nur minimal von seinem Vorgänger. Der Samsung Q60 des Jahres 2023 führt ein C im Namen, wohingegen B für das 2022er-Modell steht. Oberflächlich betrachtet könnte der Test an dieser Stelle schon zuende sein, denn auf den er...
In der Modellbezeichnung unterscheidet sich unser aktueller Testkandidat nur minimal von seinem Vorgänger. Der Samsung Q60 des Jahres 2023 führt ein C im Namen, wohingegen B für das 2022er-Modell steht. Oberflächlich betrachtet könnte der Test an dieser Stelle schon zuende sein, denn auf den ersten Blick hat sich außer der neuen Fernbedienung nichts gegenüber dem Q60B geändert.
Der Samsung GQ65Q60C markiert nach wie vor den Einstieg in die QLED-Baureihen des Marktführers aus Südkorea und soll die brillanten Farben zum fairen Preis in euer Wohnzimmer bringen. Kleiner Spoiler: Dieses Versprechen hält der Smart-TV auf jeden Fall ein.
Und dabei macht er auch optisch eine gute bzw. schlanke Figur. Weniger als drei Zentimeter misst das Gehäuse in der Tiefe, was den günstigen QLED-TV für die Wandmontage geradezu prädestiniert. Nur leider ist dann einer der eh nur drei HDMI-Anschlüsse nicht nutzbar, da er nach hinten aus dem Gehäuse geführt wird.
Aber auch bei Nutzung der Standfüße zeigt sich der Q60C von seiner ergonomischen Seite. Nicht nur, dass für die Montage keine Schrauben erforderlich sind. Die schmalen Füße, die sich leider recht billig anfühlen, besitzen einen einfachen Mechanismus zur Höhenverstellbarkeit. Das kann den Unterschied machen, ob eine Soundbar vor oder unter dem TV liegt.
Insgesamt liegt die Materialauswahl auf keinem sehr hohen Niveau, der Preisklasse aber durchaus angemessen. Ebenso wie die Abstriche, die man in Sachen Ausstattung machen muss: 60-Hz-Panel, kein Doppel-Tuner, kein Local Dimming. Und natürlich kein Dolby Vision bei Samsung. Ob sich das jemals ändert?
Apropos Preisklasse: Wir haben mit dem 65-Zöller Samsung GQ65Q60C das drittgrößte Modell im Test. Darüber rangiert noch je eines mit 75 und 85 Zoll Diagonale. Den Einstieg fürs kleine Budget und kleine Räume markiert der GQ43Q60C zu einem Preis von unter 500 Euro. Damit findet die QLED-Technik ihren Weg bestimmt auch ins Schlafzimmer oder den (anderen) Hobbyraum.

Schnelle Einrichtung und einfache Bedienung
Vorbildlich und extrem einfach verläuft die Inbetriebnahme des Samsung QLED-Einsteigers – vorausgesetzt ihr nutzt die SmartThings-App von Samsung. Denn auch wenn die Solar Smart Remote, die Samsung jetzt auch seinem günstigsten QLED-TV mit gibt, sehr ergonomisch ist, die Einrichtung des Systems wird damit zum Geduldsspiel.
Mit der App gelingt es allerdings in Minutenschnelle, zudem lassen sich die Apps und Einstellungen bereits vorhandener TVs direkt übernehmen. Als Oberfläche kommt das Samsung-eigene System Tizen OS zum Einsatz. Ein bisschen sehr bunt, aber schnell und funktionell. Abgerundet wird das System von einer sehr großen Auswahl an Apps, sogar Sky Q findet sich im Tizen-Store. Dank des individuellen, zentralen Smart Hubs behält man trotz der vielen Quellen und Apps stets den Überblick.

QLED macht die Farbe!
Standardmäßig ist der Eco-Modus aktiv, und wir messen eine Leistungsaufnahme von nur rund 60 Watt. Allerdings kommt der Samsung GQ65Q60C dabei auch nur auf gut 150 Nits Helligkeit. Die Farbdarstellung ist obendrein viel zu knallig geraten, die Farbtemperatur mit über 12000K jenseits von Gut und Böse.
In Standard und Dynamisch sieht es nicht besser aus, nur die Helligkeit geht deutlich nach oben. Aber wofür hat der Samsung Einstiegs-QLED einen Filmmaker-Modus? Genau – für die bestmögliche Farbdarstellung bzw. die, die sich der Regisseur vorgestellt hat.
Und genau das bekommen wir auch zu sehen: Die Farben sind nur noch minimal übersättigt, sehen dafür aber sehr knackig aus. Der Weißabgleich gelingt vorbildlich, und der Gammaverlauf sorgt für einen etwas stärkeren Kontrasteindruck.

Mit 150 Nits fällt die Helligkeit perfekt für echten Kinogenuss in der entsprechend abgedunkelten Umgebung aus. Für ein VA-Panel ist der Dynamikumfang aber eher durchschnittlich. Das gilt übrigens auch für die Blickwinkelstabilität. Samsung hat zwar offensichtlich eine Technik zur Stabilisierung der Blickwinkel verbaut. Ab etwa 45 Grad flaut das Bild dennoch sichtbar ab, und auch Farbfehler werden sichtbar.
So driften Grautöne bei seitlichen Einblicken etwa ein wenig ins Rosefarbene ab. Beim passenden Sitzabstand fällt die Blickwinkelabhängigkeit jedoch kaum ins Gewicht. Da stört die magere Helligkeitsausbeute bei HDR-Inhalten schon mehr. Über 480 Nits kommt der Q60C nicht hinaus. Für helle Spitzlichter ist das zu wenig, zumal der Reflexionsgrad des Panels mit 2,8 % relativ hoch ausfällt.

Wir nutzen im Labor die Farbmesssoftware Calman Ultimate von Portrait Displays, siehe www.portrait.com
Den Modus Film hätte sich Samsung im Übrigen sparen können. Er entspricht fast exakt dem Filmmaker-Modus, ist nur minimal schlechter abgestimmt. Kleiner Tipp: Wer das Maximum an Helligkeit aus dem Panel rausholen möchte, deaktiviert die Stromspareinstellungen.
Hier hat es der Hersteller ein wenig übertrieben. Wer gerne Linear-TV guckt, kann die Farbtemperatur im Menü von Warm2 auf Warm1 ändern. Viele TV-Sendungen wirken sonst schon sehr “romantisch”.

Dringend gesucht: ein 120-Hz-Panel
Klar, der Q60C markiert bei Samsung den Einstieg in die QLED-Welt und liegt auch preislich in einem Bereich, wo man bestimmte Features nicht erwarten kann. Dennoch schaffen es Mitbewerber, auch in dieser Preisregion ein 120-Hz-Panel zu verbauen. Und ein solches würde dem Samsung GQ65Q60C so gut zu Gesicht stehen.
Zwar funktioniert die standardmäßig aktivierte Schaltung zur Motion Compensation recht gut, Nachzieher sind kaum zu erkennen. Mit der Highspeed-Kamera ist aber zu erkennen, dass das Panel mehrfach belichtet und zudem mit Backlight-Flimmern arbeitet, um die Bewegungsunschärfe zu kaschieren.
Fans des typischen 24p-Filmruckelns kommen beim Budget-QLED von Samsung nicht richtig auf ihre Kosten. Entweder greift der Prozessor mit Zwischenbildberechnungen ein oder es erfolgt ein sichtbares 3:2-Pulldown. Hier wäre ein 120-Hz-Panel ein echter Segen.
Wie auch beim Gaming. Denn mit einer Latenz von nur 10 ms, Cloud-Gaming und der speziellen Gamebar ist der TV hier grundsätzlich sehr gut aufgestellt. Dann solltet ihr aber noch in ordentliche Kopfhörer oder eine Soundbar investieren. Die verbauten Lautsprecher klingen dafür einfach zu dünn. Für normale Fernsehsendungen gehen sie aber in Ordnung.
Fazit
QLED für kleines Geld – geht diese Gleichung auf? Zumindest weitgehend. Der Samsung GQ65Q60C überzeugt mit hoher Bildqualität und einfacher Bedienung. Etwas mehr Helligkeit und ein 120-Hz-Panel bleiben aber auf dem Wunschzettel.
Ausstattung: Samsung GQ65Q60C Smart-TV
Vollbild an/ausMerkmal | |
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Marke | Samsung |
Modell | GQ65Q60C |
Preisempfehlung | 1449 Euro |
Straßenpreis | ab 929 Euro (Hinweis) |
Internet | samsung.com |
ANSCHLÜSSE | |
Tuner: DVB-T / -C / -S | 1 / 1 / 1 |
HDMI / USB | 3 / 2 |
LAN / WLAN / Bluetooth | ● / ac / 5.2 (Audio, Gamepad, Tastatur) |
Audioausgang | optisch, Kopfhörer, eARC |
AUSSTATTUNG | |
Panel | 4k, LCD, VA, 50/60 Hz |
Backlight | QLED |
HDR-Formate | HDR10+, HLG |
Smart-TV | Tizen OS, HbbTV, zahlreiche Apps, Sprachsteuerung: Bixby+Alexa |
Medienwiedergabe | DLNA, Mirroring, USB-Playback, Chromecast |
Gaming | ALLM, HGiG, Gamebar, Gaming Hub |
Besonderheiten | Lichtsensor, Smart Calibration |
MESSERGEBNISSE | |
Abmessungen (B × H × T) | 145,1 × 83,1 × 2,6 cm |
Bilddiagonale / Gewicht | 65 Zoll / 21,3 kg |
In-Bild-Kontrast HDTV / HDR | 5775:1 / 6143:1 |
Brillanz Kino / Dynamisch / HDR | 196 / 252 / 469 Nits |
Gamma / Fehler bei Grautreppe | 2,19 / 6,5 |
Farbtemperatur / Fehler b. Farben | 7126 K / 4,1 |
Farbraumdeckung HDTV / HDR | 98,6 % / 70,2 % |
Verzögerung Film- / Game-Modus | 76 / 10 ms |
Einschalt- / Umschaltzeit | 3 / 2,1 s |
Leistungsaufnahme Film / Standby | 58 / 1,1 W |