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Hisense ULED-TV 65U7KQ im Test

Hisense betreibt mit diesem Mini-LED-TV mehr als nur gute Produktpflege. Durch entscheidende Optimierungen im Herz der TV-Technik spielt das Gerät eine Liga höher als sein Vorgänger und entwickelt sich zum Preishit.

Autor: Roland Seibt • 12.10.2023 • ca. 5:05 Min

Online-Siegel
Sehr gut
connect-"Highlight"
HisenseULED-TV 65U7KQ
Oktober 2023
Hisense ULED-TV 65U7KQ im Test
Der geschwungene Fuß benötigt eine Standfläche von 72 cm Breite
© Hisense Germany
Inhalt
  1. Hisense ULED-TV 65U7KQ im Test
  2. Hisense ULED-TV 65U7KQ: Daten, Messwerte & Testergebnisse

Dabei war der Vorgänger U7HQ schon ein Highlight in seiner Preisklasse. Im Gegensatz zur Konkurrenz in der der Oberklasse wurde den U7 nämlich schon 2022 ein LCD-Panel eingepflanzt, das mit 120 Hz arbeitet. Ergebnis war eine überlegene Bewegungsschärfe sowie eine native 24p-Filmwiedergabe, die o...

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Pro

  • Mini-LED mit Quantum Dot (Full Array)
  • DolbyVision IQ und HDR10+
  • exzellent abgestimmte Farben
  • 120Hz (144 fps mit VRR) für Gaming
  • Sprachsteuerung mit Fernfeldmikro
  • hochwertige Fernbedienung

Contra

  • schwacher Farb-Blickwinkel
  • mäßige Klangqualität

Fazit

Die U7-Reihe von Hisense wurde in den letzten beiden Jahren qualitativ deutlich aufgewertet. Erst kam ein schnelles 120-Hz-Panel zum Einsatz, nun wurde das Ganze durch ein Mini-LED-Backlight in Quantum-Dot-Farbreinheit ergänzt und im Schwarzwert (Anti-Reflexion) optimiert. Resultat ist, dass der neue 65U7KQ eine Liga höher spielt als seine Vorgänger und für seinen Marktpreis unschlagbare Kaufargumente liefert. Allein wer die allerhöchste HDR-Brillanz fordert weicht auf den großen Bruder U8 aus. connect-Testurteil: sehr gut (880 von 1000 Punkten); connect-"Highlight"

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Dabei war der Vorgänger U7HQ schon ein Highlight in seiner Preisklasse. Im Gegensatz zur Konkurrenz in der der Oberklasse wurde den U7 nämlich schon 2022 ein LCD-Panel eingepflanzt, das mit 120 Hz arbeitet. Ergebnis war eine überlegene Bewegungsschärfe sowie eine native 24p-Filmwiedergabe, die ohne das Bildstottern des Pulldownverfahrens arbeitet.

Auch für Gamer wurde der TV so zum Kauftipp, da kein anderer Fernseher zu diesem Preis die höchsten Bildraten bei geringster Latenz liefern konnte. Momentan (Oktober 2023) wird er übrigens als Auslaufmodell zu noch attraktiveren Preisen rausgehauen. Man sollte sich allerdings gut überlegen, nicht vielleicht doch die 200 Euro draufzulegen, die der brandneu eingeführte 65U7KQ im Handel kostet, den wir hier testen.

Hisense ULED-TV 65U7KQ im Test: Ansichten und Fernebedienung
Trotz Mini-LED-Backlight ist der Hisense nicht ultraflach. Seine Fernbedienung ist aus Aluminium gefertigt.
© Hisense Germany

Einen Quantensprung besser

Auf den ersten Blick ist der U7KQ kaum vom Vorgänger zu unterscheiden. Abmessungen, Gewicht und Verarbeitungsqualität des Gehäuses sind identisch, der geschwungene Zentralfuß sieht immer noch hübsch aus. Doch schon im ausgeschalteten Zustand fällt auf, dass der Bildschirm Raumlicht jetzt weniger spiegelt. Unsere Messungen zeigten später, dass der Reflexionswert bei 1,5% liegt und damit auf fast die Hälfte reduziert werden konnte.

Hat Hisense vielleicht ein komplett neues LCD-Panel verbaut, um den Schwarzwert im hellen Wohnzimmer derart zu maximieren? Die Bilder unseres Displaymikroskops können diese Vermutung nicht stützen, die Pixel sehen genauso aus wie letztes Jahr. Eine stärkere Schwärzung des Bildschirms bei nur leicht angehobenem Stromverbrauch lässt auf ein neues Backlight schließen, und genau hier liegt die Brillanz begründet.

Wir hatten bereits Hisenses Topp-LCD-TV 65U8KQ getestet, der durch 1000 Dimmingzonen von Mini-QLEDs riesige HDR-Spitzlichter lieferte, und tatsächlich wurde die U7-Reihe in dieselbe Richtung perfektioniert. Beim hier getesteten 65-Zöller können wir 384 Dimmingzonen an direkt hinter dem Panel sitzenden Mini-LEDs nachweisen – eine Steigerung im Vergleich zum Vorgänger um das Zehnfache! Dem entsprechend haben sich der lokale Kontrasteindruck und Lichthöfe um Objekte massiv verbessert und spielen in der Liga von Samsungs Q80-Serie.

Hisense ULED-TV 65U7KQ im Test: Standfuß
Mittig befindet sich ein Schalter, um das Mithören des Sprachassistenten zu unterbinden.
© Hisense Germany

U ist mehr als Q

Hisense bezeichnet die TV-Geräte, deren Farbvolumen durch Quantum-Dot-Technik verbessert wird als „ULED-TV“, bei Samsung heißt das „QLED“. Hintergrund ist der Einsatz von Nanokristallen im Backlight, durch die die Grundfarben schmalbandiger und damit das potentielle Farbvolumen größer wird. Im Spektrum unserer Panelmessungen sieht man die RGB-Peaks schön eng definiert, der HDR-Farbraum steigt dadurch von 76% auf 83%.

Während wir letztes Jahr dem 65U77HQ mit seinen 585 Nits HDR-Brillanz nur begrenzten HDR-Spaß abgewinnen konnten, liefert der neue mit 728 deutlich mehr Lichtstärke. Er wirkt in den meisten Szenen nicht dunkler als teurere Geräte, im Extremfall fehlt es halt an Durchzeichnung der Spitzlichter. Wer diese differenzierter sehen will bekommt im Hisense 65U8KQ dreimal so viel Strahlkraft – wiederum für ein paar Hundert Euro mehr Kaufpreis.

Hisense ULED-TV 65U7KQ im Test: Screenshot Betriebssystem VIDDA U7
Die Menüs reagieren vergleichsweise flink, das System läuft sehr stabil.
© Roland Seibt

Spielt man Quellen mit DolbyVision (IQ) oder HDR10+ (adaptive) ab wird eh alles etwas nivelliert, alternativ bringt eine automatische HDR-Adaption von Hisense stets mehr Kontrast und Schwarzanhebung ins Spiel. Das Ganze funktioniert übrigens sehr gut in Kombination mit dem Lichtsensor, dessen Wirkungsstärke man schön einstellen kann.

Für uns wird es fast schon zur Gewohnheit, doch wir dürfen nicht müde werden zu erwähnen, dass der Filmmakermodus allerbestens ab Werk vorkalibriert ist – in HDR wie schon in HDTV – und dass die anderen Bildvorwahlen auch ordentlich das tun, was ihr Name verspricht. Dabei ist der bei der Installation aktivierte Standardmodus nun eher lichtschwach und überbunt geraten, damit man gute Werte für das Energieeffizienz-Siegel („F“) erzielt. Sogar unter „Kino Nacht“ wird es heller. Die Darstellung aller Quellen geht auch in puncto Blickwinkel, der durch die VA-LCD-Technik bedingt nicht gerade ideal geraten ist, in die Richtung des großen Bruders.

Hisense ULED-TV 65U7KQ im Test: Screenshot Game-Modus
Wie neuerdings üblich ist das Optionsmenü im Gamemodus spielerisch gestaltet. Unser Hochleistungs-PC produzierte variable Bildraten bis 120 fps.
© Roland Seibt

Bei Seitenblicken verwaschen Farben schnell, Grau wirkt teils rötlicher. Von vorn gibt es als Ausgleich einen besonders guten Kontrasteindruck, der durch das feinere lokale Dimmen dem Vorgänger stark überlegen ist. Durch die 100-Hz-Technik ist die Bewegungsschärfe besser als bei fast allen gleichteuren Mitbewerbern, Hisense hat für Gamer die variablen Bildraten bis zu 144 fps getunt.

Wer am PC die volle Farbschärfe genießen möchte schaltet das Bildformat auf „Punkt-zu-Punkt“. Mit der neuesten Firmware wird diese farbscharfe 4:4:4- oder RGB-Wiedergabe teils automatisch mit dem Gamemodus aktiviert. Der ist wieder sehr empfehlenswert, senkt er doch die Latenzen bis unter 8 Millisekunden (120 fps, Bildmitte). Wie bei den meisten Mitbewerbern verrät ein spezielles Bildschirmmenü jetzt die aktuell laufenden Basisparameter der Gamingsession.

Hisense ULED-TV 65U7KQ im Test: Screenshot Sprachsteuerung
Für aktive Assistenten hat man die Wahl zwischen Alexa und dem hauseigenen System VIDAA Voice.
© Roland Seibt

Einfach gut fernsehen

Zwei der vier HDMI-Eingänge liefern höchste Bandbreiten zum Gaming (48 Gbit/s ohne DSC), die anderen beiden sind für Filmmaterial genauso optimal. Natürlich besitzt der U7 einen Vierwegetuner, dessen Inhalte sich immer noch auf eine externe USB-Festplatte aufzeichnen lassen, sofern der Sender das erlaubt.

Mitbewerber sparen sich dieses Feature leider schon ein, bei unseren Tests des Hisense waren wir mit dem gesamten System des TV-Empfangs, also von Sendersuche und -sortierung über Empfangsstärke, Schaltzeiten bis hin zu Programmführer und Aufnahmefunktionen überaus zufrieden.

Auch in den Genuss der Vorzüge von HD-Plus (Programmführer, Replay, Aufnahmeoption…) kamen wir, nachdem der sechsmonatige Testzeitraum aktiviert wurde. Fast schon eine exotische Besonderheit stellt der analoge AV-Eingang dar, den andere längst wegrationalisiert haben. Besitzer ganz alter Geräte werden die Möglichkeit das Anschlusses zu schätzen wissen. Auch ein Kopfhörerausgang ist längst nicht mehr üblich, hier findet sich einer.

Dem wichtigsten koreanischen Mitbewerber hat Hisense nicht nur die Verarbeitung von Dolby Vision voraus, mit den dts-Derivaten akzeptiert er über HDMI auch mehr Audiocodecs. Der 3D-Sound von Dolby Atmos wird ebenfalls dekodiert, doch dann virtuell auf die 40 Watt Stereowandler inklusive Woofer geleitet. Deren dynamikarmer Klang tut nicht weh, reicht aber bei Weitem nicht an den großen Bruder 65U8 heran. Irgendwo musste gespart werden.

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Sehr gut
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HisenseULED-TV 65U7KQ
Oktober 2023

Und smart ist er auch

Viel Segen und auch ein bisschen Fluch ist das hauseigene Betriebssystem VIDAA U7. Da es im Gegensatz zu Google nicht die ganze Welt beherrschen will sondern sich auf Fernsehfunktionen konzentriert, arbeitet es blitzschnell und zuverlässig. Allerdings muss Hisense um jede Smart-TV-App kämpfen. Es kommen immer wieder neue wichtige Dienste hinzu, der Umfang reicht aber nie an Google-TV oder das, was LG und Samsung aufbauen, heran.

Die entscheidenden Dienste, auch speziell für Deutschland, sind im Boot, nur wenige Hilights wie Paramount+ fehlen (noch). Erstaunlich gut funktioniert die Sprachsteuerung. Nutzt man VIDAA Voice, fühlen sich TV-relevante Befehle besser ausgereift an als bei Google, alternativ kann man aktiv ins Alexa-System eintauchen – sogar mit physikalisch abschaltbarem Fernfeldmikrofon. Passiv läßt sich der TV auch in Googles oder Apples Universum einbinden. Unser Android-Telefon half übrigens über die VIDAA-App massiv bei Installation und Bedienung des Hisense-TVs.

Fazit

Die U7-Reihe von Hisense wurde in den letzten beiden Jahren qualitativ deutlich aufgewertet. Erst kam ein schnelles 120-Hz-Panel zum Einsatz, nun wurde das Ganze durch ein Mini-LED-Backlight in Quantum-Dot-Farbreinheit ergänzt und im Schwarzwert (Anti-Reflexion) optimiert. Resultat ist, dass der neue 65U7KQ eine Liga höher spielt als seine Vorgänger und für seinen Marktpreis unschlagbare Kaufargumente liefert. Allein wer die allerhöchste HDR-Brillanz fordert weicht auf den großen Bruder U8 aus.

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